Die Schleuseninsel bei Limburg ist eine künstliche, circa drei Hektar große Insel in der Lahn, die durch den Bau des Oberkanals der Limburger Schleuse in den Jahren 1838 und 1839 entstand. Sie besitzt eine Maximallänge von 700 Metern und eine Maximalbreite von knapp 70 Metern. Vor dem Bau des Schleusenkanals war die heutige Insel Teil des Festlandes. Das nordwestliche Ende der Insel wird durch die Alte Lahnbrücke überspannt. Die Insel wird durch den nur circa 100 Meter langen Inselweg infrastrukturell erschlossen.
Am nordwestlichen Ende der Schleuseninsel setzt das Lahnwehr der Niedermühle an, die sich am südlichen Lahnufer (Am Katzenturm 1) befand. Am südöstlichen Ende befindet sich das Wehr der Obermühle (Am Huttig 3). Die Insel war in der Vergangenheit kaum bebaut, im Jahre 1868 standen nur nahe der alten Lahnbrücke zwei Gebäude. Im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts nahm die Bebauung entlang des Inselwegs zu, sie konzentrierte sich weiterhin auf das Gebiet um die Lahnbrücke. Erst seit den 1980er Jahren ist etwas mehr als die Hälfte der Insel bebaut. Der östliche Bereich ist heute bewaldet.
Die Schleuseninsel ist über eine schmale Landbrücke mit der Unteren Insel verbunden. Diese Verbindung existiert erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Zuvor waren beide Inseln voneinander getrennt.
Das Nordufer, welches Teil des Oberkanals der Limburger Schleuse ist, war nach dem Bau der Schleuse zunächst unbefestigt, erst einige Jahre darauf erfuhr es Befestigungen mit Faschinen und Bruchstein. Am Südufer der Schleuseninsel wurde zwischen 1868 und 1907 einige leichte Uferkorrekturen durchgeführt.
Auf der Schleuseninsel befindet sich ein Wasserkraftwerk, das sein Wasser aus dem Schleusenkanal erhält. Desweiteren existiert westlich der überspannenden Lahnbrücke auf der Insel ein Biergarten.
(Jörn Schultheiß, hessenARCHÄOLOGIE, 2017)
Kartenquellen Army Map Service (1951): M841 / GSGS 4414 & 4497, Sheet 5614 – Limburg, Germany, Jahr 1951 Herzogtum Nassau (1819): Aufnahme des Herzogtums Nassau, Blatt 25 – Limburg, Jahr 1819 Hessisches Landesvermessungsamt (1984): Topographische Karte, Blatt 5614 – Limburg an der Lahn, Jahr 1984 Königliches Ministerium für Handel etc. (1871): Topographische Karte, Blatt 5614 – Limburg, Jahr 1868 Königlich Preußische Landesaufnahme (1907): Preußische Neuaufnahme, Blatt 5614 – Limburg an der Lahn, Jahr 1907
Literatur
Bremer, Eckhard (2003)
Zur Nutzbarkeit der Lahn zwischen der Marburg und der Mündung in den Rhein als Wasserstraße in der Frühen Römischen Kaiserzeit. Angefertigt im Auftrage des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen. S. 35. Bonn.
Eckoldt, Martin (1979)
Die Geschichte der Lahn als Wasserstraße. In: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, S. 99-123. Wiesbaden.
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