Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Brücke mehrmals saniert: 1555 nach einem Hochwasser, 1657 folgten allgemeine Instandsetzungsmaßnahmen. 1945 wurde die Brücke gesprengt, um den Vormarsch der Amerikaner zu behindern, dabei stürzten zwei Bögen ein, die bis 1948 wiederhergestellt wurden. Im gleichen Zug wurde die Brücke verbreitert. Die jüngsten Sanierungsarbeiten erfolgten 1982/83.
Im heutigen Zustand ist die Brücke 107 Meter lang und 8 Meter breit und besitzt sechs weit gespannte Bögen aus Bruchsteinmauerwerk mit Verstärkungen der Bogenläufe und der keilförmigen Eisbrecher aus Trachyt. Der nördlichste Bogen wurde wahrscheinlich 1837 im Zuge des Schleusenbaus mit hellem Lahnmarmor verkleidet.
Der Brückenturm ist der einzige vollständig erhaltene Turm der ehemaligen Limburger Stadtbefestigung. 1818 war der Abbruch des gesamten Turms geplant. Die Furcht vor einer Destabilisierung der gesamten Brücke führte allerdings dazu, dass dieser nicht abgerissen wurde. 1835 richtete die Stadt in dem Turm ein Amtsgefängnis ein. Nach langer Zeit ist der Brückenturm seit 2013 wieder Baustelle. Zwei Wohnungen sollen künftig in dem Brückenturm entstehen.
In der Mitte der Brücke wacht als Schutzpatron der Brücken und gegen die Gefahren des Wassers der heilige Nepomuk. Eine 1966 erschaffene Statue ersetzt das Original von 1714, welches heute im Stadtarchiv zu finden ist. Auf der anderen Seite wurde ein steinernes Kruzifix aufgestellt, welches bei der Brückenrenovierung 1657 gestiftet wurde.
Als Teil des Verkehrswegenetzes wie auch als innerstädtisches Verbindungsglied zur Brückenvorstadt ist die alte Lahnbrücke heute eines der Wahrzeichen Limburgs und prägt die Stadtansicht in besonderem Maße.
Lahn-Marmor-Route
Dieses Objekt ist Teil der Lahn-Marmor-Route von Wetzlar nach Balduinstein.
(Jana Euteneuer, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Internet
nnp.de: Nassauische Neue Presse - Herr und Helfer des Turms (abgerufen 31.03.15)
denkxweb.denkmalpflege-hessen.de: DenkXweb - Limburger Weg o. Nr. (abgerufen 31.03.15)