Der Dellbrücker, Brücker, Heumarer und der Rather Mauspfad sind Abschnitte eines alten, wohl schon seit der Eisenzeit (750 - 12 v. Chr.) genutzten Handelsweges, der vom Rheingau aus über Limburg an der Lahn, Altenkirchen, Siegburg, Dünnwald, Opladen, Langenfeld und Hilden nach Duisburg führte. Südllich der Dellbrücker Heide geht der Hohenfelder Mauspfad in den Dellbrücker, Brücker, Heumarer und Rather Mauspfad über.
Der Mauspfad ist als früher Handelweg zu den Altstraßen zu rechnen. Er war Teil des rechtsrheinischen Handelswegs. Südlich vom Limburg wurde der Weg als Hühnerstraße / Hühnerweg bezeichnet. Für das Teilstück zwischen der Sieg und Hilden wird die Straße bis zum heutigen Tage als Mauspfad bezeichnet. Im rechtsrheinischen Köln verläuft der Mauspfad unmittelbar am ehemaligen Ufer des Rhein-Urstroms. Er bildet die Grenze zwischen der unteren und mittleren Terrasse. Außerdem ist die Grenze am heutigen Mauspfad noch immer sichtbar: im Westen befinden sich die fruchtbaren Kulturlandflächen und im Osten der Wald und die ehemaligen Heideflächen, die seit ca. 1850 aufgeforstet worden sind. Typisch ist, dass sich unmittelbar entlang dieser Straße eisenzeitliche Siedlungs- und Grabfunde befinden (750 v. Chr.- 12 v. Chr.). Dies trifft auch auf das Gebiet der integrierten Raumanalyse zu, in dem sich zwei Gräberfelder befinden.
Den Mauspfad war ursprünglich ein Weg, der vor allem durch die ständige Benutzung entstanden ist, der dann auch unterhalten bzw. gepflegt werden musste (Freihalten von Verbuschung). Für derartige Maßnahmen wurde an bestimmten Stellen Zoll erhoben, an denen Zollhäuser errichtet worden sind. Der Weg spielte vermutlich auch eine wichtige Rolle bei der der früheisenzeitlichen Erschließung der rechtsrheinischen Heideterrasse. Im Hoch- und Spätmittelalter war der Mauspfad ein Abschnitt des wichtigen Verkehrsweges zwischen den Hansestädten Köln, Essen, Dortmund und Soest sowie mit Hamburg, Bremen und Lübeck. Dies erklärt auch Pferdewechselstationen wie in Dellbrück. Nach der Schlacht von Worringen 1288 und dem Aufstieg von Düsseldorf verlagerte der Verkehr sich auf die frühere Via Publica (später bekannt als Köln-Arnheimer Chaussee), die in etwa identisch mit der Trasse der gegenwärtigen B 8 ist.
Der Name „Maus“ könnte sich auf dem Begriff „Maut“ beziehen, aber er könnte auch mit den Begriffen „Moos“ und „Moor“ zusammenhängen. Aufgrund der Verkehrsentwicklung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert und der stark zugenommenen Mobilität ist diese Straße dementsprechend angepasst und ausgebaut worden. Als heutige L 73 verbindet er die Kölner Vororte Holweide und Dellbrück mit Dünnwald.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau und Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Redaktion KuLaDig, 2015)
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