Tagebau Schlabendorf-Süd

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Calau, Crinitz, Heideblick, Luckau
Kreis(e): Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 46′ 42,62″ N: 13° 48′ 23,1″ O 51,77851°N: 13,80642°O
Koordinate UTM 33.417.657,44 m: 5.737.077,29 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.417.760,48 m: 5.738.927,78 m
Im Tagebau Schlabendorf-Süd, unweit von Calau, wurde von 1975 bis 1991 das zweite Lausitzer Flöz abgebaut. 3.300 ha Land wurden beansprucht, 171 Mio. t Kohle gefördert und ein Abraum von 844 Mio. m³ bewegt. Das Kohlevorkommen lag bis zu 40 m unter der Erdoberfläche. Grundwasser stand an und musste abgesenkt werden. In Feld- und Randriegeln wurde ein System aus Filterbrunnen angelegt, das den Grundwasserspiegel regulieren konnte.
Die Stilllegung der Tagebaue Schlabendorf-Nord und Seese-West machte den Aufschluss des Tagebaus Schlabendorf-Süd notwendig, um eine ununterbrochene Versorgung der Kohlekraftwerke Lübbenau und Vetschau zu gewährleisten. Erste Entwässerungsarbeiten wurden 1972 vorgenommen, der Tagebauaufschluss fand dann am 01.09.1975 statt. Die Abraumverkippung erfolgte zunächst in das Restloch E des Tagebaus Schlabendorf-Nord (Transport zunächst per Bahn). Zwei aus den Tagebauen Schlabendorf-Nord und Seese-West auf dem Landweg umgesetzte Förderbrücken übernahmen die Abraumbewegung. U.a. kamen dabei Eimerkettenbagger vom Typ Es1120.2-648 und -649 zum Einsatz. Im April 1991 verließ der letzte Kohlezug den Tagebau.
Fünf Dörfer wurden vom Tagebau überbaggert: Pademagk, Gliechow (früher Glicho), Stiebsdorf, Wanninchen und Presenchen (früher Presehnechen). Betroffen waren auch Wald- und Ackerflächen, Straßenverbindungen sowie Teile des ehemaligen Schlossparks Fürstlich Drehna und des Gutsparks Schlabendorf. Ca. 760 Einwohner mussten umgesiedelt werden.
Die vom Tagebau beanspruchten Flächen wurden ab 1993 mittels Stabilisierung der Uferböschungen der Restlöcher, Rütteldruckverdichtung (Bereich Lorenzniederung) und Bodenverdichtung durch Sprengverdichtung saniert. Grundbrüche, verursacht durch das steigende Grundwasser und die Bodenzusammensetzung, traten um 2010 vermehrt auf. Auch die Bildung von Strudellöchern war zu verzeichnen. Die weitere Innenkippensanierung fand zwischen 2012 und 2017 statt.
Zu den Sanierungsmaßnamen gehörten auch der Flutungsbeginn des Drehnaer Sees und die Festsetzung des Naturschutzgebiets Wanninchen (1999) sowie die Einrichung des Naturschutzgebiets Drehnaer Weinberg und Stiebsdorfer See (2004). 2011 war die Flutung des Drehnaer Sees abgeschlossen und für 2012 rechnete man mit dem Erreichen des Endwasserstands des Schlabendorfer Sees. 2027 sollen die Sanierungsarbeiten voraussichtlich beendet sein.

Datierung:
  • Abbau: 1975-1991

Quellen/Literaturangaben:
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH Unternehmenskommunikation (Hg.): Schlabendorf, Wandlungen und Perspektiven 20, Senftenberg 2012.

BKM-Nummer: 32002655

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Tagebau Schlabendorf-Süd

Schlagwörter
Ort
Beesdau | Bergen | Crinitz | Fürstlich Drehna | Görlsdorf | Groß Jehser | Schlabendorf am See | Zinnitz
Alternativer Ortsname
Jazory | Synjence
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Tagebau Schlabendorf-Süd”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32002655 (Abgerufen: 20. März 2025)
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