Tagesanlagen Tagebau Böhlen (ehem.)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 12′ 10,34″ N: 12° 22′ 49,26″ O 51,20287°N: 12,38035°O
Koordinate UTM 33.316.996,59 m: 5.675.647,11 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.688,38 m: 5.674.282,33 m
  • Tagesanlagen im Bildvordergrund westlich der Bahnlinie, Luftbildaufnahme aus westlicher Richtung

    Tagesanlagen im Bildvordergrund westlich der Bahnlinie, Luftbildaufnahme aus westlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
    Medientyp:
    Bild
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Das hier als Tagesanlagen des 1921 aufgeschlossenen Tagebaus Böhlens beschriebene Gelände wurde sukzessiv seit Mitte der 1920er Jahre entwickelt und umfasst verschiedene Funktionsgebäude, die zum Teil noch heute als Sachzeugen der Braunkohlengewinnung vorhanden sind. Der Bereich liegt westlich des Ortskerns von Böhlen und jenseits der von Nord nach Süd führenden Bahnlinien. Vom Ort Böhlen, der parallel zur Errichtung des Großkraftwerkes und der Braunkohlenveredlungsbetriebe als Werksiedlung ausgebaut wurde, führt die Werkstraße über eine um 1905 eröffnete Gleisunterführung dorthin. Der Tagebauaufschluss begann etwas weiter südlich und damit unmittelbar nördlich der Industrieanlagen. 1924 begann der Abbau der Braunkohlen, die dem 1925 in Betrieb gegangenen Großkraftwerk sowie der Veredlung am Standort zugeführt wurden. Der anfangs parallel zur Werkstraße verlaufende Abbaubetrieb kam in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre auf die Höhe der Stadt Böhlen und damit der Tagesanlagen, die mit dieser Entwicklung als solche ausgebaut wurden. Bereits vorhandene Gebäude wurden umgenutzt (Häuerbad) oder neu errichtet. Neben Sozial- und Mannschaftsgebäuden gehören zu zentralen Funktionsbauten von Tagesanlagen Werkstatt- und Büroräume. Auch die Infrastruktur zur Stromversorgung der im Tagebau eingesetzten Großgeräte - das waren um 1930 Eimerkettenbagger, die Abraumförderbrücke Böhlen I - und später des elektrifizierten Zugbetriebs musste von hier aus gewährleistet werden. Dementsprechend war das Gelände der Tagesanlagen über Werksgleise mit dem weiter südlich liegenden Industriestandort und dem Tagebau vernetzt. Die strategisch zentrale Position der Anlagen war an die dortige Lage der Ostausfahrt aus dem Tagebau geknüpft, die Mitte der 1960er Jahre nach Westen zum neuen Drehpunkt bei Zwenkau verlegt wurde.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1926 bis 1950er

Quellen/Literaturangaben:
  • Sächsisches Landesvermessungsamt: Zwenkau / 26g?: Zwenkau, 1931; o.?J. URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90065531.
  • Markscheiderei/Hv. Dresden: ASW-Werk Böhlen; 1942.
  • Barteld, Frank: Kohlebahnen im Bornaer Revier: Witznitz - Böhlen/Zwenkau - Espenhain; Berga/Elster 2011, S. 14, 89.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Böhlen/Zwenkau/Cospuden; Wandlungen und Perspektiven 04. Senftenberg 2016, S. 6, 7, 12.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Aktiengesellschaft Sächsische Werke (GND: 355314-0)
  • Bauherr: Kombinat Otto Grotewohl (Böhlen) (GND: 2049916-4)

BKM-Nummer: 30500194

Tagesanlagen Tagebau Böhlen (ehem.)

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Tagesanlagen Tagebau Böhlen (ehem.)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500194 (Abgerufen: 26. März 2025)
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