„Otto Grotewohl“ Wäscherei Böhlen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 12′ 10,05″ N: 12° 22′ 52,97″ O 51,20279°N: 12,38138°O
Koordinate UTM 33.317.068,31 m: 5.675.635,55 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.760,52 m: 5.674.273,70 m
  • Gebäude aus nordwestlicher Richtung

    Gebäude aus nordwestlicher Richtung

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
    Medientyp:
    Bild
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Das westlich des zentralen Bereichs der Tagesanlagen des Tagebaus Böhlen, jenseits der Straße Am Häuerbad gelegene und als »Alte Wäscherei« bezeichnete Gebäude entstand drei Jahrzehnte vor Auschluss des Tagebaus Böhlen. Östlich der Ortschaft und unmittelbar westlich des Bahnhofs Böhlen gelegen, wurde der Bau 1889 als Molkerei und Gemeinschaftsbetrieb der regionalen Bauernschaft errichtet. Die 1901 als Milchverwertungsgenossenschaft Böhlen bezeichnete Einrichtung wurde 1906 zu einem Trockenmilchwerk durch einen Pächter ausgebaut, der Trockenmilch, Säuglingsnahrng und Eipulver produzierte. Es ist anzunehmen, dass mit dem Fortzug dieses Unternehmens zu Beginn der 1920er Jahre das Gebäude und das umliegende, zum Teil mit Nebengebäuden bebaute Grundstück in den Funktionsbereich der Tagesanlagen einbezogen wurde. Durch Quellen belegt ist, dass hier von 1948 bis zur politischen Wende der VEB »Otto Grotewohl« seine Betriebswäscherei unterbrachte und zu diesem Zweck das Gebäude mehrfach erweiterte.
Der Bau ist mit einem Satteldach gedeckt und hat auf seiner Nord- und Südseite Seitenrisalite mit jeweils eigenen Dachformen. Der Haupteingang auf der Nordseite wurde im Zuge der Umbauten durch weitere Betriebs- sowie Besuchereingänge ergänzt. 1960/61 erfolgte im Auftrag des VEB »Otto Grotewohl« ein Um- und Erweiterungsbau, um dem zeitgenössischen Bedarf gerecht zu werden. Die Einrichtung einer Ab- und einer Ausgabestelle jeweils mit Windfang sollten den reibungslosen Wäscheverkehr ermöglichen. Während das Obergeschoss mit Trockenboden, Umkleide- und Aufenthaltsraum sowie Waschraum für die Mitarbeiter ausgestattet war, befanden sich im Erdgeschoss die Waschmaschinen, Zentrifugen, Trockner, ein Presse und Dampfpumpe. 1966 wurde der Bau nochmals um einen eingeschossigen Anbau einer Sortierstube an die Gebäudewestseite erweitert. Nach einem Großbrand 2011 befindet sich das Wäschereigebäude in einem ruinösen Zustand.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1889

Quellen/Literaturangaben:
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B20406, „Otto Grotewohl“ Wäscherei Böhlen.
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B20402, Anbau eines Sortierraumes an die Wäscherei.
  • Geschichtsverein Böhlen und Umgebung (Hg.): Böhlener Geschichten. Ein Spaziergang durch Böhlen zwischen 1960 bis 1990; Böhlener Geschichten 8. Böhlen 2007, S. 6.
  • Kaufmann, Gregor/Nabert, Thomas: Böhlen. Vom Rittergutsdorf zur Industriestadt; Leipzig 2002, S. 38.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: VEB Kombinat „Otto Grotewohl“ Böhlen (GND: 2049916-4)
  • Entwurf Umbau 1960: Hans Maske, Architekt B.D.A. und Baumeister (Wiederitzsch)/ Ingenieurtechnische Zentralstelle (Böhlen) (GND: 5088822-5)

BKM-Nummer: 30500195

„Otto Grotewohl“ Wäscherei Böhlen

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„„Otto Grotewohl“ Wäscherei Böhlen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500195 (Abgerufen: 19. März 2025)
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