Häuerbad (Tagesanlagen Tagebau Böhlen)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 12′ 7,81″ N: 12° 22′ 49,76″ O 51,20217°N: 12,38049°O
Koordinate UTM 33.317.003,61 m: 5.675.568,66 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.698,60 m: 5.674.204,22 m
  • Häuerbad von der Grundstücksauffahrt (Sicht aus Ost)

    Häuerbad von der Grundstücksauffahrt (Sicht aus Ost)

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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  • Häuerbad von Südost, südlicher Anbau

    Häuerbad von Südost, südlicher Anbau

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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Das gemeinhin als »Häuerbad« bekannte Gebäude - namensgebend für die nördliche Verlängerung der Werkstraße - wurde 1926 als Turnhalle des Böhlener Arbeiterturnvereins errichtet. Zu diesem Zeitpunkt war der Aufschluss des Tagebaus bereits erfolgt und seine Ausweitung in nördliche Richtung parallel zur Werkstraße schritt kontinuierlich voran. Aufgrund der günstigen Lage des Areals an der Osteinfahrt zum Tagebau und dem Einsatz der ersten Förderbrücke ab 1930 (Böhlen I) wurde das Gebäude von der Aktiengesellschaft Sächsische Werke erworben und als Häuerbad mit Wasch-, Dusch- und Ankleideraum eingerichtet. Fotografien der Nachkriegszeit zeigen auch die Nutzung als Schulungsort.
Anders als heute führte der Zugang zum Grundstück direkt gegenüber der Ortseinfahrt nach Böhlen den leicht ansteigenden Hang hinauf, sodass der Bau über den südlichen Anbau erfolgte. Der eingeschossige, ursprünglich satteldachgedeckte Anbau mit in das Giebelfeld reichender, rundbogenförmiger Portalbekrönung (gesprosstes Fenster) steht mit seinem First quer zum daran anschließenden, hallenartigen Hauptbau, dessen Giebelseite zur vorbeiführenden Straße gestellt ist. Unterhalb des Giebelfeld erstrecken sich drei, durch Lisenen getrennte Fensterfelder. Heute mit geschossweise übereinanderliegenden Fenstern, weisen die dazwischen bestehenden Mauerflächen eine von den originalen Ziegeln abweichende Farbstruktur auf und lassen vermuten, dass hier nachträgliche Änderungen vorgenommen wurden. Vorstellbar ist, dass entsprechend der anfänglichen Nutzung als Turnhalle geschossübergreifenden Fenster eingesetzt waren. Wiederum fügt sich ein eingeschossiger Anbau auf der Südseite in gleicher Trauflänge an den Hauptbau an und weist eine, wohl ebenfalls nachträglich eingefügte, Toreinfahrt auf der Ostseite auf.
Die seit Ende der 1920er Jahre erfolgte Nutzung als Häuerbad dauerte vermutlich bis in die Mitte der 1960er Jahre, als die dort gelegene Osteinfahrt zum Tagebau nach Westen/Zwenkau verlegt wurde. Danach wurde das Gebäude als Einrichtung der BSMR (Betriebsmess-, Steuerungs- und Regelungstechnik) genutzt, die für die Wartung von Mess- und Regelungstechnik im Großbetrieb zuständig war.

(Isabell Schmock-Wieczorek, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1926

Quellen/Literaturangaben:
  • Geschichtsverein Böhlen und Umgebung (Hg.): Böhlener Geschichten. Ein Spaziergang durch Böhlen zwischen 1960 bis 1990; Böhlener Geschichten 8. Böhlen 2007, S. 6.
  • Kaufmann, Gregor: Kirbachs Café zog anderen die Gäste ab. Böhlener Gaststätten (4); In: Borna-Geithainer Zeitung, 19.08.2013, S. 29.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Böhlener Arbeiterturnverein
  • Eigentümer: Aktiengesellschaft Sächsische Werke (GND: 355314-0)
  • Eigentümer: Kombinat Otto Grotewohl (Böhlen) (GND: 2049916-4)

BKM-Nummer: 30500196

Häuerbad (Tagesanlagen Tagebau Böhlen)

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Häuerbad (Tagesanlagen Tagebau Böhlen)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30500196 (Abgerufen: 27. März 2025)
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