Ortsteil Müllenbach

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Marienheide
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 04′ 4,47″ N: 7° 34′ 41,68″ O 51,06791°N: 7,57825°O
Koordinate UTM 32.400.383,88 m: 5.658.338,21 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.400.418,62 m: 5.660.161,44 m
  • Evangelische Pfarrkirche in Müllenbach (2021)

    Evangelische Pfarrkirche in Müllenbach (2021)

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  • Blick über eine Ziegenherde auf das Dorf Müllenbach (2008)

    Blick über eine Ziegenherde auf das Dorf Müllenbach (2008)

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  • Gaststätte „Zum Ernst“ in Müllenbach (2021)

    Gaststätte „Zum Ernst“ in Müllenbach (2021)

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  • Blick vom Friedhof in Müllenbach auf die evangelische Pfarrkirche (2021)

    Blick vom Friedhof in Müllenbach auf die evangelische Pfarrkirche (2021)

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  • Haus Dahl in Marienheide (2020)

    Haus Dahl in Marienheide (2020)

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  • Denkmalgeschützter historischer Grabstein an der Kirchhofmauer der evangelischen Kirche Müllenbach (2008)

    Denkmalgeschützter historischer Grabstein an der Kirchhofmauer der evangelischen Kirche Müllenbach (2008)

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  • Blick auf Siedlung Müllenbach in der Gemeinde Marienheide (2021)

    Blick auf Siedlung Müllenbach in der Gemeinde Marienheide (2021)

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  • Kirchhofmauer und Grabsteine der evangelischen Kirche zu Müllenbach (2008)

    Kirchhofmauer und Grabsteine der evangelischen Kirche zu Müllenbach (2008)

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  • Weiß verputzte evangelische Kirche zu Müllenbach (2008)

    Weiß verputzte evangelische Kirche zu Müllenbach (2008)

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  • Historisches verputztes Wohngebäude mit Hausbaum  in Müllenbach (2008)

    Historisches verputztes Wohngebäude mit Hausbaum in Müllenbach (2008)

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  • Fuhrmannskneipe in der Graf-Albert-Straße in Müllenbach (2008)

    Fuhrmannskneipe in der Graf-Albert-Straße in Müllenbach (2008)

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Müllenbach ist ein Ortsteil in der Gemeinde Marienheide. Der Ort wurde im Jahr 1174 erstmals als „Mulenbeke“ urkundlich erwähnt. Archäologische Grabungsfunde aus dem Jahr 1951 belegen jedoch eine erste Besiedlung im 9. Jahrhundert im Südwesten des heutigen Ortskernes. Im Jahr 1050 wurde die Glocke der Wehrkirche, die zu den „Bunten Kerken“ zählt, gegossen. Laut einer Inschrift wurde der Turm der Wehrkirche im Jahr 1097 fertiggestellt. Die Wehrkirche soll aus Müllenbacher Grauwacke gebaut sein. Heute dient sie als evangelische Pfarrkirche.

Ab Anfang des 12. Jahrhunderts stellte Müllenbach den Kirchspielort für die Bauernschaften Ober- und Niedermüllenbach sowie dem Rittersgut Gervershagen dar. In Müllenbach befand sich das Burghaus der von Möllenbick, aus dem die Junker, Ritter, Vögte und Amtmänner des Märkischen Amtes Neustadt stammten. Laut einer Legende versank das einst neben der Kirche stehende Gebäude eines Tages im Erdboden.
1806 wurde das Kirchspiel Müllenbach unter französischer Herrschaft der Bürgermeisterei Marienheide zugeordnet. Mit einer Einwohnerzahl von 190 Menschen und 22 Häusern war Müllenbach damals größer als Marienheide. Im 19. Jahrhundert war Müllenbach zudem Standort einer evangelischen Elementarschule.
1832 war Müllenbach ein großer Weiler, dessen Bebauung sich im Bereich um die Kirche, insbesondere im Südosten, konzentrierte. Im nordwestlichen Bereich war die Bebauung lockerer, durchsetzt mit Obstwiesenbeständen. Müllenbach war umgeben von Gartenland, Obstwiesen im Nordwesten, Acker- und Grünland sowie Waldparzellen im Süden. Östlich Müllenbachs befand sich der Standort einer Ölmühle.

Jahrhunderte lang wurden in Müllenbach und der nahen Umgebung Steinbrüche betrieben, insbesondere im 19. Jahrhundert und bis ins 20. Jahrhundert hinein. Zwischen dem Steinbruch in Müllenbach und dem Bahnhof von Holzwipper wurde 1898 eine elektrische Kleinbahn in Betrieb genommen. Die Feldbahn verband die Steinbrüche der Bergisch-Märkischen Steinindustrie bei Niedernhagen mit dem Bahnhof Holzwipper an der Strecke von Meinerzhagen nach Dieringhausen. Am Bahnhof von Holzwipper gab es eine umfangreiche Verladestation für Grauwacke, die vor allem als Bahnschotter und für den Straßenbau verwendet wurde. Die Staumauer der Brucher Talsperre wurde vollständig aus Steinen der Müllenbacher Brüche errichtet.

Heute ist Müllenbach ein Dorf, das sich insbesondere ab den 1950er Jahren in nördliche und westliche Richtung vergrößert hat. Innerhalb des markierten historischen Ortskernes ist historische Bausubstanz aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert erhalten, die sich zum Teil in den denkmalgeschützten Bruchsteingebäuden widerspiegelt. Weiterhin ist der historische Ortskern durch ein erhaltenes Wegesystem, große Hausgärten sowie Hecken- und Gehölzstrukturen gekennzeichnet .

(LVR-Fachbereich Umwelt, 2014, ergänzt durch die Biologische Station Oberberg im Rahmen des Projektes „Bienen, Blüten, Begegnung - Biodiversität in bergischen Dörfern“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2021)

Quellen
Denkmalliste der Gemeinde Marienheide, laufende Nr. 6, 7, 8, 13, 14, 77, 78, 79, 80, 81.

Internet
www.oberwipper.de: Die Ortschaften der Gemeinde Marienheide (abgerufen 04.01.2022)

Literatur

Berges, Manfred (2007)
Zur Industriegeschichte der "Oberen Wipper". In: Romerike Berge. Zeitschrift für das Bergische Land 57, S. 19 ff.. Essen.
Buhr, Hermann de; Wittenberg, Martin; Wittmütz, Volkmar (1986)
Chronik Marienheide. Gummersbach.
Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Pampus, Klaus / Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins (Hrsg.) (1998)
Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte. (Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Sonderband.) Gummersbach.

Ortsteil Müllenbach

Schlagwörter
Ort
51709 Marienheide - Müllenbach
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Fernerkundung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 800 bis 1174

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Empfohlene Zitierweise
„Ortsteil Müllenbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-NF-20080625-0081 (Abgerufen: 3. Oktober 2024)
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