Die evangelische Kirche zu Müllenbach wurde erstmals 1174 im Heberegister des Kölner Stiftes St. Severin genannt, im Liber valoris des Erzbistums Köln (ein Steuerverzeichnis der Kölner Erzbischöfe) um 1274 ist sie ausgelassen. Die romanische Pfeilerbasilika aus geschlämmtem Bruchstein wurde Ende des 12. Jahrhunderts gebaut, hat vermutlich jedoch ältere Vorgänger. Im 15. Jahrhundert wurden Erneuerungen der Ostteile im gotischen Stil vorgenommen. Die vermutlich bereits vor 1580 reformierte Kirche in Müllenbach ist eine von insgesamt fünf „Bunten Kirchen“ oder „Bonten Kerken“, die ihren Namen den mittelalterlichen bunten Wand- und Deckenmalereien verdanken (Thema der Malereien in Müllenbach: Franz von Assisi und die zwölf Apostel). Die Kirche zu Müllenbach wurde zudem als Wehrkirche errichtet. Neben Müllenbach sind weitere Bunte Kirchen in Wiedenest, Marienhagen, Marienberghausen sowie Lieberhausen zu finden.
Auf dem Kirchhof, der von einer Bruchsteinmauer umgeben ist, finden sich Grabsteine aus Sandstein, die in das 17.-19. Jahrhundert datieren.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2007)
Es handelt sich um eine kleine dreischiffige Pfeilerbasilika aus dem Ende des 12. Jahrhunderts, die in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts um ein kreuzrippengewölbtes Querschiff mit Rechteckchor erweitert wurde. Die romanische Basilika ist im Typus der romanischen Kleinbasiliken Westfalens errichtet, mit zweijochigem Langhaus, schmalen Seitenschiffen und Verzicht auf Schmuckformen. 1913/14 wurden im Langhaus Reste einer spätgotischen Raumausmalung und im Querhaus und Chor Reste spätgotischer Wandmalereien aufgedeckt. Bis auf den Apostelzyklus im Chor und den Rest einer Franziskusdarstellung im südlichen Querschiffarm wurden alle Wandmalereien 1955 übertüncht. Altar, Kanzel und Orgel sind im Chorraum übereinander geordnet. Die Kanzel stammt aus dem Jahre 1812, der dreiteilige Orgelprospekt aus der Zeit um 1700. Der achteckige Taufstein aus Drachenfelstrachyt stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.
(Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 2002)
Literatur
Rentsch, Dietrich (1967)
Oberbergischer Kreis 2. Marienheide - Wiehl. In: Die Denkmäler des Rheinlandes, Band 11, Düsseldorf.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.