Der Bahnhof von Holzwipper liegt an der Bahnstrecke von Hagen nach Dieringhausen (Streckenkilometer 43,8 von Hagen aus gemessen). Diese insgesamt 61 Kilometer lange Strecke wurde in mehreren Abschnitten zwischen 1871 und 1893 eröffnet. Den Streckenabschnitt von Meinerzhagen nach Marienheide, und damit auch den Bahnhof Holzwipper, eröffnete die preußische Staatsbahn am 1. Dezember 1892. Es gab ein Empfangsgebäude mit Güterschuppen, ein Stellwerk (Hf), einen Hausbahnsteig und einen Inselbahnsteig, des Weiteren ein Kreuzungs- und Überholgleis sowie mehrere Gütergleise. Im Zuge der Vereinfachung des Bahnbetriebes riss man die letzten Bahnhofsgebäude Anfang der 1970er Jahre nieder, der Bahnhof wurde zum Haltepunkt umgewandelt. Zum 27. Mai 1979 hob die Deutsche Bundesbahn den Halt in Holzwipper auf.
Anschluss Steinindustrie Die Bergisch-Märkische-Steinindustrie (BMS), 1887 von der Firma Cramer & Buchholz aus Kierspe-Rönsahl und dem Bauunternehmer Andreas Alfter aus Wipperfürth-Hagen gegründet, betrieb ab 1898 bzw. Oktober 1900 (nach unterschiedlichen Quellen) eine 600-mm-Feldbahn von Holzwipper über Müllenbach und Berghof zu den Steinbrüchen bei Niedernhagen für den Abtransport von Grauwacken. Diese Feldbahn wurde ab 1911 elektrisch betrieben. Die Grauwacke wurde von Holzwipper aus bis ins Ruhrgebiet und darüber hinaus transportiert, wo die Nachfrage der aufstrebenden Industrien nach Pflastersteinen und Schotter für den Bau von Straßen und Gebäuden besonders hoch war. Am Bahnhof Holzwipper gab es ein Staatsbahn-Ladegleis mit Sturzrampe, über die die Feldbahnloren in die Staatsbahnwagen entleert werden konnten. 1941 legte man die Feldbahn still. Unklar ist, ob danach noch Steinprodukte in Holzwipper verladen wurden; Anlagenreste deuten nicht darauf hin. Ein Teil der Feldbahnstrecke, die von Holzwipper aus in südlicher Richtung überwiegend in Randlage zu den vorhandenen Straßen und Fahrwegen durch den Gervershagener Forst bis zu den Abbaustellen nahe Niedernhagen verlief, sowie einige Einrichtungen zum Transport und der Verladung sind im Gelände noch nachvollziehbar. In den 1960er Jahren richtete die Firma Oberbergische Transportbeton (heute: OT Oberbergische Transportbeton GmbH & CO. KG) am Bahnhof ein Betonmischwerk mit Silo ein, in dem die Beton-Bestandteile in Fahrmischer geladen und dann weiter zu den Baustellen transportiert wurde. Die Reste dieser Anlagen standen bis in die 1990er Jahre noch, sind heute abgerissen.
Internet oberwipper.de: Ortschaften in der Gemeinde Marienheide, Holzwipper (abgerufen 24.04.2012) oberbergischebahn.de: Oberbergische Bahn (abgerufen 06.03.2012, Inhalt nicht mehr verfügbar 08.02.2021) nrwbahnarchiv.bplaced.net: André Joost, NRW Bahnarchiv, Bahnhof Holzwipper (abgerufen 02.02.2021) nrwbahnarchiv.bplaced.net: André Joost, NRW Bahnarchiv, Bahnhof Holzwipper, Karte (abgerufen 02.02.2021)
Literatur
Böseke, Harry (2003)
Die Bergische Eisenstraße. Remscheid.
Koch, Sascha; Kowalski, Horst; Christoph Marschner; Heinz Post; Karl E Stock; Klaus Strack (2005)
Eisenbahnen im Oberbergischen und die Geschichte des Bahnbetriebswerkes Dieringhausen. S. 428-439, Nümbrecht.
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