Vom historischen Bauerndorf Burgaltendorf, dem heutigen Unterdorf, zeugen mittlerweile nur noch wenige Hinterlassenschaften. Bereits im 19. Jahrhundert verschwanden viele Höfe, weil mit der Aufhebung der Lehensabhängigkeit zunächst keine Institution mehr vorhanden war, die ein Interesse am Fortbestehen eines bestimmten Hofes hatte. Sie wurden daher häufig an Zechen, Reichsbahn oder Private verkauft.
Der historische Dorfkern ist heute nicht mehr als geschlossenes Ensemble vorhanden, nur versprengt liegende Gebäude zeugen von der bäuerlichen Vergangenheit. Frühere Garten- und Freiflächen wurden weitestgehend überbaut. Das Dorf ist zwar insbesondere im Norden und im Osten innerhalb seiner Grenzen von 1803/06 geblieben, doch dazwischen hat eine umfangreiche Neubebauung stattgefunden. Vorwiegend Mehr- und Einzelfamilienhäuser der Nachkriegszeit bestimmen heute das Ortsbild. Als einziger noch vollständig erhaltener Hof ist der ehemalige Brinkmannhof zu nennen, der heute jedoch nur noch zum Wohnen genutzt wird. Vom Schlüterhof blieb die heutige Getränkehandlung Klöfers. Das Gebäude der ehemaligen Dampfmühle ist eng mit dem nicht mehr vorhandenen Hof Kellermann verknüpft. Der Name Bungert ist mindestens seit dem 14. Jahrhundert in Burgaltendorf bekannt. Das Gebäude der ehemaligen Bungert-Gaststätte steht noch, der Strassenname „Im Bungert“ verweist auf die Lage des alten Hofes. Der Hof der Familie Mintrop ist als einer der letzten im Jahr 1967 erloschen. Das in der Folgezeit am Rande des historischen Dorfkerns errichtete Hotel Mintrop führt den berühmten Familiennamen jedoch fort. Eine Berühmtheit, der Bergarbeiter-Dichter Heinrich Kämpchen kam im gleichnamigen Kotten an der heutigen Burgstrasse zur Welt. Der Kotten neben dem ehemaligen Brinkmann-Hof ist vergangen, aber eine Hinweistafel auf dem Grundstück erzählt seine Geschichte.
Der Strassenname „In den Höfen“ bezeichnet die Lage der früher hier ansässigen Höfe, wozu Mintrop und Biermann zählten. Der Name des Schwarzensteinweges geht auf eine Familie zurück, die im 17. und 18. Jahrhundert Besitzer der Burg Altendorf war. Die ehemaligen Gärten sind heute weitgehend überbaut. Jedoch ist die ursprüngliche Einbindung des Ortes in die Landschaft über die am Siedlungsrand gelegenen Gärten an einigen Stellen noch nachvollziehbar. So befinden sich Gärten am Nordrand des Dorfes, östlich des Schwarzensteinwegs vermittelt eine Pferdekoppel zwischen bebauter Fläche und offener Landschaft.
(Kathrin Lipfert, 2010)
Literatur
Bonnekamp, Dieter (2005)
Burgaltendorfer Denkmalpfade. Essen.
Bonnekamp, Dieter (1994)
Straßen in Burgaltendorf. Namen, Geschichte und Geschichten. S. 4, Essen.
Heimat- und Burgverein Essen-Burgaltendorf e.V. (Hrsg.) (2000)
Burgaltendorf Bauerschaft und Bergrevier. Die Geschichte der Burgaltendofer Höfe, Kotten und Bergwerke, Band 3. S. 17-22, Essen.
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