Randerath war im Mittelalter Zentrum einer gleichnamigen Herrschaft, zu der mehrere umliegende Ortschaften, Höfe und Burgen gehörten. Stadtrechte erhielt der Ort im 14. Jahrhundert, die allerdings 1795 verloren gingen. Die Stadtsiedlung hatte einen ovalen Grundriss, der von einer Mauer und einem Graben umgeben wurde. Außerdem befanden sich an der Wurm und Jungen Wurm je zwei Wassermühlen. Randerath wurde von der Wurm und „Junger Wurm“ flankiert und grenzt im Süden an eine mehrteilige Burganlage mit Gräben und Weihern.
Die Burganlage und die Stadt wurden 1542 zerstört und nur das Städtchen wurde wieder aufgebaut. Am West- und Nordrand der ehemaligen Stadtsiedlung erstreckte sich Bebauung außerhalb der Mauern. Heute hat sich die Ortschaft im Westen mit weiteren flächigen Wohngebieten erweitert. Der Stadtgrundriss mit dem Straßengefüge ist heute noch sehr gut erkennbar. Die Toreinfahrten der größeren und kleineren innerdörflichen Vierkanthöfe sowie die geschlossenen Fassaden sind charakteristisch. 23 Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Die Landschaftsnutzung wird geprägt durch Wohnen und Landwirtschaft.
Es handelt sich um einen eigenständigen Stadttyp mit struktureller Standortkontinuität seit dem 11. Jahrhundert als Siedlung und vom 14. Jahrhundert bis 1795 als Stadt. Bausubstanz des 16. bis 19. Jahrhundert ist erhalten. Der Ort ist insgesamt von sehr großer kulturhistorischer Bedeutung.
Hinweis Die Stadt Randerath ist wertgebendes Merkmal des Kulturlandschaftsbereichs Mittleres Wurmtal (Regionalplan Köln 027).
(Peter Burggraaff und Klaus-Dieter Kleefeld, Kartierung zur Datenerfassung im Kreis Heinsberg 2001 im Auftrag des LVR-Fachbereich Umwelt)
Literatur
Gillessen, Leo (1993)
Die Ortschaften des Kreises Heinsberg. (Schriftenreihe des Kreises Heinsberg, 7.) S. 191, Heinsberg.
Jochims, Richard; Müllejans-Dickmann, Rita (2000)
Kreisstadt Heinsberg. (Rheinische Kunststätten, Heft 459.) S. 23-27, Neuss.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.