Mittleres Wurmtal (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 027)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung, Archäologie
Gemeinde(n): Geilenkirchen, Heinsberg, Hückelhoven
Kreis(e): Heinsberg
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 59′ 59,07″ N: 6° 10′ 26,27″ O 50,99974°N: 6,17396°O
Koordinate UTM 32.301.713,69 m: 5.653.597,76 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.512.255,78 m: 5.651.631,90 m
  • Burg Trips bei Geilenkirchen (2015), Luftaufnahme des heutigen Wasserschlosses von Südosten.

    Burg Trips bei Geilenkirchen (2015), Luftaufnahme des heutigen Wasserschlosses von Südosten.

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Das mittlere Wurmtal ist hier beschrieben als bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich (KLB) wie im Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Die wertbestimmenden Merkmale der historischen Kulturlandschaft werden für die Maßstabsebene der Regionalplanung kurz zusammengefasst und charakterisiert.

Unterhalb von Geilenkirchen, Bachaue mit Wasserburgen und Mühlen, Dörfer an der Terrassenkante:
Gut Tichelen, fünfseitige Hofanlage mit Resten der umgebenden Gräben des 15./16.Jahrhunderts, Wirtschaftsgebäude 18./19. Jahrhundert;
Burg Trips, dreiteilige Wasserburganlage bestehend aus Herrenhaus des 15. Jahrhunderts und zwei dreiflügeligen Vorburgen der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts (auch Bodendenkmal), symmetrisch angelegter Park mit gemauerten Pavillons, Allee längs des Grabens; Tripser Mühle, nach 1900 hierher versetzt;
Kirchdorf Süggerath am Auenrand, Westturm der Kirche Hl. Kreuz (1875/1947) als Landmarke im Wurmtal weithin sichtbar; oberhalb, Richtung Prummern, mehrere Hohlwege; Haus Horrig: vierflügelige Backsteinhofanlage mit Fachwerknebengebäuden (15./17./18. Jahrhundert, Umbau 1907);
Gut Leerodt, ehemalige Wasserburg, ruinöses Herrenhaus, Vorburg mit Torhaus aus dem 17. Jahrhundert; Gut Zumdahl, ehemals wasserumwehrte Anlage mit spätgotischem Eckturm und Wohnhaus aus dem 18. Jahrhundert.

Grabenanlagen und ehemalige Wasserburg Gut Opheim sowie mittelalterliche Grabenanlage bei Kogenbroich (Bodendenkmal).
Haufendorf Würm, katholische Kirche St. Gereon mit Westturm (15. Jahrhundert/Wiederaufbau 1950, Architekt J. Bendermacher).
Gut Kleinsiersdorf, ehemalige Wasserburg mit Vorburg, umwehrt von einem doppelten Grabensystem und einem durch einen Wassergraben getrennten Herrenhaus (18. Jahrhundert, ruinös) und Wirtschaftshof (16./17. Jahrhundert).
Straßendorf Leiffarth, Leiffarther Hof, Vierflügelanlage mit Wohnhaus und Backhaus (19. Jahrhundert), Motte und mittelalterliche Grabenanlage (Bodendenkmal), an der Hangkante Hohlwege.
Haus Honsdorf, ehemalige Wasserburg, Grundriss, Wasserumwehrung und Reste des Turms aus dem 16. Jahrhundert erhalten, Neubau einer Hofanlage um 1900.
Kirchdorf Kraudorf mit neogotischer Backsteinkirche St. Gertrud (1870), Wiederaufbau des Westturmes 1950/1951 (Architekt F. van Well), Landmarke.

Stadt Randerath, ehemals ummauert: Burg Randerath 1776 nach Plänen von J. Montz als Kellnereigebäude errichtet, Reste des Burgturms eines mittelalterlichen Vorgängerbaus auf einer frühmittelalterlichen Motte erhalten (Bodendenkmal); evangelische Barockkirche (1718), katholische Kirche St. Lambertus (um 1500/Ende 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert), barocke Wohnhäuser, Reste des ehemaligen Klosters, jüdischer Friedhof am Sandberg (1853-1930), Prozessionsweg nach Nirm.

Angerdorf Horst: katholische Pfarrkirche St. Lambertus (1894-1913), ehemaliger Fronhof Haus Horst, 1372 erstmals erwähnt; Horster Mühle;
Porselener Mühle, Papiermühle von 1799; Dremmener Thalmühle, ab 1806 Mahlmühle am Rande des Wurmtales, gespeist durch einen Seitenbach; östlich Porselen Panzersperren als Relikte der Verteidigungsanlagen des Endkampfes des Zweiten Weltkrieges (Bodendenkmäler). - Erhaltenes geoarchäologisches Archiv in den Ablagerungen der Aue.

Eisenbahntrasse Mönchengladbach – Aachen von 1853 mit Einschnitten bei Müllendorf.

Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
  • Bewahren und Sichern der Elemente und Strukturen, von Ansichten und Sichträumen von historischen Stadt- und Ortskernen sowie des industriekulturellen Erbes – Bewahren der Struktur des Straßendorfs
  • Bewahren und Sichern der Elemente, Strukturen und Sichträume von Adelssitzen und Hofanlagen
  • Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges
  • Wahren als landschaftliche Dominante
  • Sichern linearer Strukturen
  • Sichern kulturgeschichtlich bedeutsamer Böden
  • Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext

Aus: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2016.

Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln (abgerufen am 01.10.2016)

Literatur

Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2016)
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung. Köln.

Mittleres Wurmtal (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 027)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Raumplanung, Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 2016

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„Mittleres Wurmtal (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 027)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252027 (Abgerufen: 23. April 2024)
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