Das Oleftal ist ein wertvoller Mittelgebirgskomplex von grenzüberschreitender Bedeutung, denn im Bereich ihres Ober- und Mittellaufs bis kurz vor der Einmündung in die Talsperre fungiert die Olef als Grenzfluss.
Als „aufgelöste“ Staumauer in Pfeiler-Zellen-Bauweise nach neuzeitlichem Prinzip entstand 1955-1959 (Verstärkung in Stahlbeton 1982-1986) die 20 Millionen m³ fassende Oleftalsperre im gleichnamigen Fluss. Es war die erste ihrer Art in Deutschland, zunächst als Experimentalkonstruktion aus unbewehrtem Beton.
Unterhalb der Oleftalsperre finden sich zwischen Hellenthal und Gemünd zahlreiche Relikte der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Eisenverhüttung und -verarbeitung.
Im relativ engen unteren Oleftal gewannen die Ansiedlungen (Schieiden, Blumenthal, Hellenthal) durch ihre Verkehrslage entlang der Bezirksstraße Köln-Luxemburg (nach 1833) und der Eisenbahnlinie Kall-Hellenthal (1884) im 19. Jahrhundert nochmals an Bedeutung. Städtebaulichen Novitäten zeigten sich vor allem in der Anlage und Bebauung der Ausfallstraßen, die in ihrem Status als Provinzialstraßen besonders geeignet waren, zeitgenössische Architektur zu realisieren. Prägende Einzeldenkmäler dokumentieren geradezu didaktisch eine architekturgeschichtliche Entwicklungsreihe in Abhängigkeit von wirtschafts-, industrie- und verkehrsgeschichtlichen Gegebenheiten.
Die Bärwurzwiesen auf frischen bis feuchten Standorten sind hier hervorragend ausgebildet und besitzen durch das reiche Vorkommen der Gelben Narzisse eine besondere Repräsentativität für die Region.
Spezifische Ziele und Leitbilder:
- Erhalt der montanarchäologischen Substanz.
Aus: Landschaftsverband Westfalen-Lippe und Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Münster, Köln. 2007
Hinweis
Im Bereich des bedeutsamen Kulturlandschaftsbereichs Oleftal und Oleftalsperre befinden sich die Kulturlandschaftsbereiche der Regionalplanung Olef (Regionalplan Köln 227), Oleftal (Regionalplan Köln 225), Oleftalbahn (Regionalplan Köln 226) und Oleftalsperre (Regionalplan Köln 224).
Internet
Kulturlandschaften in NRW (Abgerufen: 03.04.2018)