Die naturräumliche Differenzierung hat zu unterschiedlichen Landschaftsbildern im Niederbergisch-Märkischen Land geführt. Auf der Linie Velbert–Wülfrath trennt sich der westliche Ackerbaubereich der Mettmanner Lösslehmplatte von der auf Viehhaltung spezialisierten Landwirtschaft mit typischen Kalkrandsiedlungen im Osten. Hier finden sich die größten Waldanteile. Südlich von Wuppertal schließt sich das Hügelland mit lang gestreckten Höhenzügen sowie Industrie- und Siedlungsgassen in den Tälern von Ennepe und Wupper an. Einer der wichtigsten urgeschichtlichen Fundplätze liegt im Neandertal bei Mettmann. Im Lössgebiet zwischen Schwerte und Fröndenberg sind zahlreiche Grabhügel erhalten. Die Siedlungsstruktur unterscheidet zwischen den weiteren Tälern mit größeren Siedlungen und den von Einzelhöfen und Weilern geprägten Höhen. Über die Höhen führten historische Wege. Ihre Flussübergänge waren prädestiniert für Ansiedlung und Handel. Viele der bedeutenderen Siedlungen gehen auf Stifte und Burgen zurück. Zu einer städtischen Entwicklung kam es meistens durch die Industrialisierung – alle Städte expandierten stark im 19. Jahrhundert. Der Fachwerkbau des niederdeutschen Hallenhauses wurde im 19. Jahrhundert durch Massivbauten aus Sandstein und gegen Ende des Jahrhunderts durch Backsteinbauten ersetzt. Die sogenannten Haferkästen als Nebengebäude der Höfe stellen eine Besonderheit dar. Ein regionalspezifisches Merkmal sind die Steinplatten- und Holzschindeldächer. Steinkohle und Eisenerze sind die wichtigsten Rohstoffe. Auch spielten Steine, Kiese und Sande eine Rolle. Die Nutzung der Wasserkraft leitete die Entstehung der charakteristischen Industriegassen ein. Im Raum Solingen – Remscheid entwickelten sich Zentren der Werkzeug- und Klingenfabrikation, im Norden etablierte sich von Wetter ausgehend der Maschinenbau. Ein wichtiger Zweig war die Textilindustrie im Wuppertal bis auf Höhe Dahlerau. Relikte des Bergbaus und der Industrie sind prägend. In diesem früh industrialisierten Raum wurde in den 1830er Jahren die erste Eisenbahntrasse errichtet. Die Verkehrsentwicklung hat zu vielen bemerkenswerten technischen Bauten geführt, wie die Müngstener Eisenbahn-Brücke oder die Wuppertaler Schwebebahn belegen. Die Anlage von Stauseen zur Wasser- und Energiegewinnung hat das Ruhrtal in den 1920er und 1930er Jahren verändert.
Eine ausführliche Beschreibung der Kulturlandschaft findet sich in der Mediengalerie (PDF-Dokument).
Harbich, Carina; Spans, André; et al. / Biologische Station Oberberg; Biologische Station Rhein-Berg; Zweckverband Naturpark Bergisches Land (Hrsg.) (2015)
Lesebuch Landschaft – Ein Blick in die Bergische Kulturlandschaft. Nümbrecht, Rösrath, Gummersbach. Online verfügbar: Download als PDF, abgerufen am 07.01.2020
Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung (Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Fachgutachten zum Kulturellen Erbe in der Landesplanung. 52, Münster u. Köln.
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