Die Kulturlandschaft besteht aus den fruchtbaren Bördenlandschaften um Warburg und Steinheim sowie dem Eggegebirge und der Brakeler Muschelkalkschwelle mit geringwertigen Böden. Im Osten schließt sich das im Oberlauf tief eingeschnittene Wesertal an. Die Börden werden seit Jahrtausenden besiedelt und agrarisch genutzt. Während das Eggegebirge siedlungsleer und fast vollständig bewaldet ist, findet sich auf der Muschelkalkschwelle ein Mosaik aus Wäldern, Ackerschlägen, Grünland und extensiv beweideten Halbtrockenrasen. Die Siedlungsstruktur basiert auf kleinen Haufendörfern, die in der Nähe von Klöstern oder Adelssitzen liegen. Die ländliche Bebauung wurde dominiert von Längsdielenhäusern in Fachwerkbauweise. Im 19. Jahrhundert setzten sich Bruchsteine und Ziegel als Gefachfüllungen durch. Die Kulturlandschaft weist eine große Zahl von Klöstern, Burgen, repräsentativen Herrenhäusern, Rittergütern sowie Gutsanlagen der Klöster und Stifte auf. Die erhaltenen Massivbauten dieser Güter datieren bis in das Mittelalter zurück. Die Burgen fielen wüst oder wurden umgebaut. Zu den Herrenhäusern gehörten neben Parkanlagen Kapellen, Mühlen und Wirtschaftsgebäude. Die mittelalterlichen Stadtgründungen erfolgten an Burgenstandorten. Der wirtschaftliche Niedergang nach dem Dreißigjährigen Krieg konnte bis zum vollständigen Bedeutungsverlust der Städte führen. Herausragend sind das Kloster Corvey sowie die Städte Höxter und Warburg. Höxter – mit Relikten der frühmittelalterlichen Wasserversorgung – befindet sich an der Weserquerung des Hellwegs. In Driburg begann im 18. Jahrhundert der Ausbau der Kuranlagen. Etwas später entstanden Bauten des Tourismus wie Türme und Restaurationsbetriebe. Obwohl die Kulturlandschaft bereits um 1850 an das Eisenbahnnetz angeschlossen war, kam es zu keiner nennenswerten Industrialisierung. Im Bergland haben sich bronzezeitliche Grabhügel, Wallburgen sowie Relikte des Bergbaus und der Glasherstellung erhalten. Typische Kleinelemente sind die Wegekreuze, Bildstöcke und Kapellen.
Eine ausführliche Beschreibung der Kulturlandschaft findet sich in der Mediengalerie (PDF-Dokument).
Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung (Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen. Fachgutachten zum Kulturellen Erbe in der Landesplanung. 38, Münster u. Köln.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.