Denkmalbereiche in Hilden

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Fachsicht(en): Denkmalpflege
Im Stadtgebiet von Hilden sind vier Denkmalbereiche rechtskräftig. Der Denkmalbereich der Innenstadt dokumentiert die mittelalterliche Entstehungsgeschichte, die übrigen Bereiche umfassen Stadterweiterungen um 1900.

Hilden liegt etwa 15 km östlich des Rheins zwischen Düssel- und Wupper am Rand der Rheinebene, die im Osten allmählich zum Bergischen Land hin ansteigt.

Eine erste Ansiedlung entstand im 9. /10. Jahrhundert am Kreuzungspunkt vorgeschichtlicher Wege, und zwar dort, wo der „Mauspfad“ (heute Richrather/Gerresheimer Straße) von Süden nach Nordwesten mit der „Kölner Straße“ (heute Hochdahler Straße) von Südwesten nach Norden und mit der Wegeverbindung von Zons im Westen zur Vohwinkeler Lenke im Osten (heute Elberfelder Straße) zusammentrifft. Hilden bestand zu dieser Zeit aus einzelnen Hofstellen. Der „Hohen Hof Hilden“ unterstand dem Kölner Erzbischof. 922 ließ der Erzbischof für die Ansiedlung, die kirchenrechtlich noch zu Richrath gehörte, eine eigene Kapelle errichten.

1074 wird Hilden erstmals urkundlich erwähnt, eine Urkunde von 1176 bezeugt ein Schuldheißengericht in Hilden. In demselben Jahr verpfändete der Erzbischof den Besitz an den Grafen von Berg. Nachdem der Kirchenbau mehrfach, im 11. und 12. Jahrhundert, erweitert worden war, wurde er zwischen 1225 und 1250 durch einen vollständigen Neubau ersetzt, und zwar durch eine dreischiffige Emporenbasilika, die heute noch besteht. Sie wurde zum Mittelpunkt des anwachsenden Ortes, dessen Bebauung am Markt 1594 durch einen Großbrand allerdings schwere Schaden erlitt.

Unter der Herrschaft der Grafen von Berg, die die Vogteirechte in Hilden besaßen, wurde als Folge der Religionskämpfe nach dem Dreißigjährigen Krieg die Hildener Kirche dem evangelischen Gottesdienst übergeben. Die katholische Gemeinde erhielt erst 1682 wieder einen eigenen Kirchenbau im Osten des Ortskerns. Er wurde 1745-49 und schließlich 1872- 82 durch einen Neubau ersetzt.

Um 1800 war Hilden mit etwa 2.000 Einwohnern ein überwiegend landwirtschaftlich geprägter Ort, in dem in geringem Maße Heimweberei und das Betreiben von Schleifkotten als Einnahmequellen dienten.

Nach vorübergehender Besetzung durch die Franzosen 1806 und 1813 durch Russen und Preußen wurde das Gebiet 1815 preußisch; 1861 wurde Hilden auf der Grundlage der Städteordnung zur Stadt erhoben; in den 1890er Jahren erhielt die Stadt Bahnanschluss, und um 1900 erlebte Hilden einen allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung, verbunden mit einer regen Bautätigkeit, die erst durch die Weltwirtschaftskrise gestoppt wurde. Den enormen Kriegszerstörungen folgte ein Wachstum der Stadt von 25.000 Einwohnern 1946 auf 50.000 1969, nicht zuletzt bedingt durch die Nähe zur Landeshauptstadt Düsseldorf.

(Helmut Fenner und Elke Janßen-Schnabel, Rheinisches Amt für Denkmalpflege, LVR, aus: Mainzer (Hrsg.) 1996)

Literatur

Clemen, Paul / Clemen. Paul (Hrsg.) (1894)
Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 3.1.) Düsseldorf.
Mainzer, Udo (Hrsg.) (1996)
Denkmalbereiche im Rheinland. (Arbeitshefte der rheinischen Denkmalpflege 49.) S. 108-110, Köln.
Müller, Gerd / Kreis Mettmann (Hrsg.) (1991)
Geschichte der Stadt Hilden. In: Neuigkeiten aus alter Zeit. Der Kreis Mettmann und die Geschichte seiner 10 Städte, Meinerzhagen.
Unger, Ulrike; Ebert, Michael (1986)
Dönekes und Heimatkunde. Geschichte und Geschichten aus Hilden. Düsseldorf.

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„Denkmalbereiche in Hilden”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-264182 (Abgerufen: 25. April 2024)
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