In Issum im Kreis Kleve sind ein jüdischer Friedhof und die frühere Synagoge als Zeugnisse der regionalen jüdischen Kultur und Geschichte bekannt. Das ehemalige jüdische Gotteshaus mit Schule und Mikwe (Ritualbad) ist heute eine Gedenkstätte.
Noch im 19. Jahrhundert kam es im Rheinland wiederholt zu offenbar an mittelalterliche Ritualmordlegenden anknüpfende antisemitische Pogrome. Meist blieben die Ausschreitungen lokal begrenzt, konnten sich aber auch als „Wellen der antijüdischen Empörung“ weiter ausbreiten (Rohrbacher u. Schmidt 1991). Zu nennen sind u.a. Pogrome in Dormagen 1819, Willich bei Krefeld 1835, Düsseldorf 1836, Jülich 1840, Xanten 1891/92, Kempen 1893 oder Issum 1898.
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2012)
Literatur
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 53, Bonn.
Rohrbacher, Stefan; Schmidt, Michael (1991)
Judenbilder. Kulturgeschichte antijüdischer Mythen und antisemitischer Vorurteile. (Rowohlts Enzyklopädie 498.) Reinbek bei Hamburg.
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