Obgleich die ältesten erhaltenen Grabsteine aus den Jahren 1829 und 1831 stammen, soll der Friedhof erst um 1838 angelegt worden sein. Er wurde bis 1931 belegt und bis 1866 – als diese ihren eigenen Friedhof erhielten – auch von den Gelderner Juden mit genutzt (Reuter 2007).
„Der 1838 angelegte jüdische Friedhof von Issum liegt zwei Kilometer nordöstlich des Gemeindezentrums am Südhang der Bönningardt. Vermutlich wurden hier auch Gelderner Juden beigesetzt, bis diese 1866 einen eigenen Friedhof bekamen. Das 1764 qm große Grundstück war immer Eigentum der kommunalen Gemeinde und wird auch heute von dieser gepflegt. Die Grabsteine auf diesem inzwischen 'geschlossenen' Friedhof - die letzte Beisetzung fand 1931 statt - sind in den letzten Jahren stark verwittert. Bilder in den Räumen des Schulhauses geben den besseren Zustand der Steine in früheren Jahren wieder.“ (www.issum.de, 2022)
Der unverschlossene Begräbnisplatz ist mit einem Jägerzaun mit kleinem Tor umgeben und mit Büschen und Bäumen bestanden. Die in nordwestliche Richtung ansteigende Parzelle macht einen sehr gepflegten Eindruck. 26 Grabsteine sind hier erhalten (eigene Zählung bei Ortsbesuch am 20.04.2016, ebenso steinheim-institut.de mit „26 erhaltenen Grabsteinen aus den Jahren 1829 bis 1931“, anders uni-heidelberg.de, wo 25 Grabsteine genannt werden). 26 Inschriften aus den Jahren 1829 bis 1931 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2022)
Internet
www.steinheim-institut.de: epidat, Issum (abgerufen 13.03.2014)
www.issum.de: Der jüdische Friedhof (abgerufen 21.04.2022)
www.issum.de: Synagoge, Schule, Mikwe und Friedhof (abgerufen 21.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 21.04.2022)
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 21.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 21.04.2022)