Kolverath wird mit der Nennung eines Hofes „Curia in Kolferrat“ 1324 erstmals erwähnt. Kolverath hat im Namen eine für Rodungsdörfer typische Endung (-rath), während das Bestimmungswort „Kolve“ wahrscheinlich eine Personenbezeichnung ist.
Kolverath gehörte bis 1798 zur Grafschaft Virneburg. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts fand die Reformation unter den Grafen von Manderscheid, der 1545 mit dem Ableben des letzten Grafen von Virneburg den Teil der Grafschaft mit Kolverath bekommen hatte, Eingang. Nach 1615 setzte sich unter den Grafen von Wertheim-Löwenstein, die die Grafschaft verwalteten, die katholische Lehre wieder durch. Kolverath gehört zur Pfarrei Retterath des Erzbistums Trier, das nach der päpstlichen Bulle „De salute animarum“ vom 16. Juli 1821, als Bistum heruntergestuft wurde und seine heutigen Grenzen erhielt. Die St. Apolloniakapelle wurde 1775 errichtet.
Das Dorf bestand 1542 aus 5 Haushalten bzw. Familien. Nach dem Dreißigjährigen Krieg gab es nur noch eine Famile und war das Dorf fast wüstgefallen. 1676 zählte Kolverath insgesamt 29 Einwohner. 1817 und 1854 gab es 83 bzw. 92 Einwohner. 1809 hatte das ursprünglich kleinere Kolverath gleich viel Einwohner wie Sassen und 1895 überflügelte Kolverath Sassen mit 140 Einwohnern. Zwischen 1854 und 1925 wuchs die Einwohnerzahl von 92 auf 145 und erst nach 1970 stieg die Zahl auf 162 im Jahr 1980. 2014 hat Kolverath etwa 130 Einwohner.
Während der französischen Herrschaft wurde der Ort mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich von 1798 bis 1813 in der eigenständigen Gemeinde Bereborn eingemeindet („Commune de Bereborn“) in der „Mairie de Virneburg“ (Bürgermeisterei bzw. Amt Virneburg). Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 war Kolverath bis 1932 eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Virneburg. Nach der Neuordnung der Kreisgrenzen von Ahrweiler und Mayen durch die Aufhebung des Kreises Adenau 1932 kam Kolverath bis 1970 zum Amt Kelberg. Nach der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört Kolverath zur Verbandsgemeinde Kelberg.
1915 fand die Planzuteilung der zusammengelegten und mit Wegen erschlossenen, landwirtschaftlichen Nutzflächen im Rahmen der Flurbereinigung in der Gemarkung Kolverath statt (236 Hektar Verfahrensfläche).
Nach der Tranchotkarte von 1809 und der preußischen Neuaufnahme von 1895 ist Koverath als Haufendorf zu bezeichnen. Die Struktur des Haufendorfes mit seiner Hanglage ist noch gut erlebbar. Die Ortsbebauung und somit das Ortsbild sind allerdings teilweise durch Umbauten und Modernisierungen erheblich verändert worden. An den Ortsrändern hat die Bebauung sich verdichtet und es findet sich am Westrand der Aussiedlerhof „Kastanienhof“.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. S. 97, Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich / Verbandsgemeinde Kelberg (Hrsg.) (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. S. 129, Daun.
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