Das hochgelegene Straßendorf Sassen wird erstmals 1200 mit der Erwähnung Siegfried von „Wegesazen“ schriftlich fassbar. 1554 gibt es mit Johann von Sassen und 1559 mit „Sasserhart“ weitere Erwähnungen. Der Name des Ortes hat sich vermutlich aus der Bewohnerbezeichnung „Beisassen“ entwickelt. Dieser Begriff bezog auf Bevölkerungsgruppen, die kaum bzw. kein Land besaßen.
1680 verfügte Sassen über 9 Feuerstellen bzw. Häuser und hatte 1809 insgesamt 83 Einwohner. Die St. Antonius-Kapelle stammt aus dem Jahr 1750. Bis 1794 gehörte Sassen sowohl kirchlich als auch weltlich zum Erzbistum und Kurfürstentum Köln (Amt Nürburg) und zur Pfarrei Uess im Eifeldekanat. Während der französischen Herrschaft wurde der Ort mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich vom 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Kelberg“ erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 war Sassen bis 1970 eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Kelberg. Nach der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört Sassen zur Verbandsgemeinde Kelberg.
Das Straßendorf, dass im Bereich der Kapelle eine haufendorfähnliche Struktur hat, bestand 1680 aus 9 Feuerstellen. 1809 sind 83 Einwohner verzeichnet. Bemerkenswert ist, dass der Ort 1854 125 Einwohner hatte und 1895 lediglich 75. Diese Zahl stieg bis 1950 wieder auf 135 an. Aufgrund des demographischen Wandels liegt die Einwohnerzahl heute bei etwa 100. 1926 fand die Planzuteilung der zusammengelegten und mit Wegen erschlossenen, landwirtschaftlichen Nutzflächen im Rahmen der Flurbereinigung in der Gemarkung Sassen statt (317 ha).
Baulich hat der Ort sich in westlicher Richtung erweitert. Ein geschlossenes Neubaugebiet gibt es nicht. An der Südseite des Dorfes befinden sich noch einige Wochenendhäuser. Außer ein großer landwrtschaftlicher Landwirtschaftsbetrieb mit einem großen Stallgebäude gibt es kaum Gewerbe. Der Straßendorfcharakter mit haufendorfähnlicher Struktur an der Kapelle ist noch gut erkennbar.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter; Mertes, Erich (1996)
Geschichte erwandern und erleben. Erster Abschnitt der Geschichtsstraße der VG Kelberg. In: Kreis Daun Vulkaneifel, Heimatjahrbuch 1997, S. 183-191. Daun.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. S. 170, Daun.
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