Gut Leidenhausen liegt am Mauspfad östlich des Stadtteils Köln-Eil zwischen Königsforst und dem Naturschutzgebiet Wahner Heide. Nördlich an das Gut grenzt der von einer Mauer umgebene Park von Schloss Röttgen und südlich die zum Gut gehörende Pferderennbahn an. Erstmals ist der ehemalige Rittersitz 1329 urkundlich erwähnt. Er gehörte in dieser Zeit den Herren von Deutz. In den folgenden Jahrhunderten wechselt das Gut häufiger den Besitzer. Zu nennen sind hier der Kurfürst von Köln sowie zeitweise der Jägermeister der Herzöge von Jülich und Berg. Im 16. Jahrhundert ist es im Besitz des Amtsmanns von Porz. Im 18. und 19. Jahrhundert gehört es verschiedenen Familien aus dem Kölner Raum. In seinen Erläuterungen zu der Karte der politischen und administrativen Eintheilung der heutigen preussischen Rheinprovinz für das Jahr 1789 im Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz führt Wilhelm Fabricius (1898, S. 319) das Gutshaus zusammen mit dem Ort Heumar (heute Kölner Stadtteil) als Honschaft (die unterste Verwaltungseinheit) „Honsch. Heumar, Hs. Leidenhausen“ mit einer Gemarkungsgröße von 535 Hektar und 273 Einwohnern im Jahr 1792 im Bergischen Amt Porz, Hauptgericht Porz an. Auf den historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828), der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme und auf den Blättern der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) findet sich das Gut jeweils als „Leidenhausen“ dargestellt (vgl. Kartenansichten).
Das heute existente Herrenhaus stammt aus dem Jahr 1803, wobei die ältesten Gebäude auf der vierseitigen Hofanlage aus dem späten 18. Jahrhundert stammen. Seit 1963 gehört das Anwesen der Stadt Köln, die dieses heute als Betriebshof der städtischen Forstverwaltung nutzt. Die Stadt Köln baute das Gebiet rund um den alten Rittersitz im Laufe der 1970er und 1980er Jahre stückweise aus und gestaltete es zu einem Naherholungsgebiet für die Großstädter der Umgebung.
Aktuelle Entwicklung Der ehemalige Rittersitz Gut Leidenhausen und das rund um dieses gelegene Naherholungsgebiet wurden durch Mittel der NRW-Strukturfördermaßnahme „Regionale 2010“ weiter entwickelt. Hierfür erhielt das Gut 2009 den A-Stempel der Regionale (regionale2010.de). Seit 2012 dient das beliebte Ausflugsziel als Portal zur Wahner Heide.
Im Nordflügel der Hofanlage selbst entstand ein von verschiedenen Initiativen, Vereinen und Verbänden geführtes Informationszentrum mit einem reichhaltigen museumspädagogischen Angebot und einer Begegnungsstätte samt Ausstellungsbereich zu verschiedenen naturschutzfachlichen Themen und zum Naturschutzgebiet Wahner Heide/Königsforst. Im näheren Umfeld des Guts befindet sich neben einer Vielzahl von Wanderwegen und Waldlehrpfaden – unter anderem ein Weg, der alle „Bäume des Jahres“ seit 1989 enthält – ein Natur-Kinderspielplatz und ein Wildgehege mit Rot- und Schwarzwild. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln e. V., die auf Gut Leidenhausen mit dem „Haus des Waldes“ eine Waldschule führt (1984 gegründet), betreibt hier ferner eine Greifvogelschutzstation und das Obstmuseum Leidenhausen. Außer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln e.V. haben die Kölner Jägerschaft e.V., der Bienenzuchtverein Porz und der NABU Stadtverband Köln einen Sitz auf Gut Leidenhausen. Die Leidenhausener Pferderennbahn wird als Übungsrennbahn für das benachbarte Gestüt Röttgen genutzt.
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