Gartensiedlung „Lich, Luff un Bäumcher“ Im seit 1888 zu Köln eingemeindeten und bis zur Wende ins 20. Jahrhundert noch deutlich landwirtschaftlich geprägten Stadtteil Bickendorf vollzog sich ab 1915 ein tiefgreifender Wandel. Um dem brennenden Problem der Wohnungsnot in Köln zu begegnen, beauftragte die Stadt 1913 die Kölner „Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Wohnungsbau“ (GAG, heute noch das größte Wohnungsunternehmen im Raum Köln) mit der Planung von 578 Arbeiterwohnungen in Bickendorf (Handbuch Historische Stätten NRW, S. 587). Im Wettbewerb setzte sich eine Gruppe um den Kölner Architekten Wilhelm Riphahn (1889-1963) mit Caspar Maria Grod und Leo Kaminski durch. Der Entwurf überzeugte unter dem kölschen Leitmotiv „Lich, Luff und Bäumcher“ („Licht, Luft und Bäumchen“), das in den Folgejahren für den gesamten sozialen Wohnungsbau Kölns Anwendung fand. Bickendorf ist die älteste der Wohnsiedlungen, die zur Erweiterung der Stadt außerhalb der überkommenen Kölner Stadtränder angelegt wurden. Bis um 1920 entstanden vorwiegend Einfamilienhäuser, die als Sozialwohnungen von kinderreichen Familien bezogen wurden. Dieses Bauprogramm wurde nachfolgend durch zahlreiche Ein- und Mehrfamilienhäuser ergänzt, ebenfalls unter Wilhelm Riphahn, nun unter Führung der „Wohnungsbaugenossenschaft Kölner Gartensiedlung“.
Insbesondere hier wandelte sich auch das äußere Bild des ehemals landwirtschaftlich-dörflich geprägten Stadtteils mit unter 350 Einwohnern im Jahr 1843 zu einer heute durch Ein- und Mehrfamilienhäuser geprägten Gartensiedlung mit einem zum Stadtrand hin gelegenen Gewerbegebiet mit heute über 16.000 Einwohnern (2010).
„Die schmucken Familienheimstätten, in den letzten Jahrzehnten restauriert und verschönert, sind Ausgangspunkt für die erweiterte Wohnlandschaft modernen Stils rund um den Brunnen des 'Treuen Husaren'. Gut bewahrte Fragmente alter Hofgüter und Straßennamen wie Rochusstraße, Sandweg, Teichstraße, Häus’chenweg und Nagelschmiedgasse dokumentieren in Alt-Bickendorf die tiefwurzelnde Ortsgeschichte.“ (www.stadt-koeln.de) „Das denkmalgeschützte Wohnviertel wurde bis 2012 behutsam saniert und renoviert und die Fassaden nach dem historischen Vorbild in den Farben Weiß und Ocker wiederhergestellt. Die Wohnungen haben weitgehend einen Neubauzustand erhalten.“ (www.baukunst-nrw.de)
Hinweis Die Wohnsiedlung Bickendorf ist wertgebendes Merkmal des Kulturlandschaftsbereichs „Siedlungen Bickendorf I und II“ (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 337).
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