Ehemalige Dienststelle für Auswärtige Angelegenheiten des Bundeskanzleramtes

Baracke des Auswärtigen Amtes

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 43′ 27,24″ N: 7° 06′ 54,47″ O 50,72423°N: 7,11513°O
Koordinate UTM 32.366.961,69 m: 5.620.853,66 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.578.785,25 m: 5.621.562,51 m
  • Die sogenannte Baracke in der Raiffeisenstraße in Bonn (2015)

    Die sogenannte Baracke in der Raiffeisenstraße in Bonn (2015)

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    Knieps, Elmar / Landschaftsverband Rheinland
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    Elmar Knieps
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Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland

AA-Baracke; Dienststelle für Auswärtige Angelegenheiten des Bundeskanzleramtes, Vorläufer des Auswärtigen Amtes, auch Sitz des Hauptzollamtes
Zweigeschossiges, vorgefertigtes Bürohaus in Holzskelettbauweise, Fachwerkkonstruktion, außen mit Bimssteinplatten und aufgelegtem Baustahlgewebe verkleidet und verputzt. Im Innern Ausfachung ebenfalls in Bimsstein mit Rigipsplatten verkleidet. Langgestreckter Bau in 13 Achsen, mittig erschlossen, Walmdach. Im Innern zweihüftige Erschließung; schlichte Ausstattung.

Nachdem am 10. Mai 1949 die knappe Entscheidung des Parlamentarischen Rates, Bonn zum vorläufigen Sitz der leitenden Bundesorgane zu machen, gefallen war, entstanden ab Juli 1949 etwa 9 Häuser in Montagebauweise für die Presse und für nachgeordnete Regierungsfunktionen. Vier der Häuser standen auf dem Gelände der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen (Görresstr. 13, früher Dahlmannstraße), drei auf dem Gelände zwischen Bundeshaus und Dahlmannstraße, ein Objekt hinter dem Museum König.
Die Pressehäuser stehen heute nicht mehr.
Als eines der wenigen erhaltenen Objekte in Montagebauweise aus dieser ersten Zeit der Bundesrepublik kommt dem Objekt an der Raiffeisenstraße ein besonders hoher Zeugniswert zu. Es ist bedeutend für die Geschichte der Bundesrepublik und die Stadt Bonn als ehemaliger provisorischer Hauptstadt und es dokumentiert die Anfänge der Republik.

Architekturgeschichtlich ist das Objekt von Bedeutung als Beispiel für die Fertigbauweise, die nach dem Zweiten Weltkrieg einen neuen Aufschwung erlebte und Mangelwirtschaft und Zeitnot dokumentiert. Die Geschichte der Fertigbauweise geht auf die 1920er Jahre zurück, als eine ähnliche Notsituation im Bauwesen herrschte, abgesehen vom traditionellen Fachwerkbau, der auch hier in der Konstruktion als Holzskelettbau Anwendung fand. Aus der Zeit der frühen Bundesrepublik ist als weiterer „Regierungsbau“ das sog. Montagehaus hinter dem Museum Koenig erhalten, das das Staatssekretariat des Innern des im Museum Koenig zunächst untergebrachten Kanzleramts beherbergte. Als einem der letzten „Behelfsbauten“ ist das Objekt von hohem Zeugniswert.
Für seine Erhaltung und Nutzung liegen historische, ortsgeschichtliche, politikgeschichtliche und architekturgeschichtliche Gründe vor.

(Angelika Schyma und Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2005, 2016)

Literatur

Vogt, Helmut / Stadt Bonn, Stadtarchiv und Wissenschaftliche Stadtbibliothek (Hrsg.) (1999)
„Der Herr Minister wohnt in einem Dienstwagen auf Gleis 4“, Die Anfänge des Bundes in Bonn 1949/50. S. 66-70; 174, Bonn.

Ehemalige Dienststelle für Auswärtige Angelegenheiten des Bundeskanzleramtes

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Raiffeisenstraße 5
Ort
53113 Bonn
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1949

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„Ehemalige Dienststelle für Auswärtige Angelegenheiten des Bundeskanzleramtes”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-28781-20111227-18 (Abgerufen: 26. April 2024)
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