Moselstrecke im Bereich von Bullay

früherer Abschnitt der Kanonenbahn Berlin – Metz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bullay
Kreis(e): Cochem-Zell
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 03′ 31,83″ N: 7° 08′ 1,07″ O 50,05884°N: 7,13363°O
Koordinate UTM 32.366.410,14 m: 5.546.841,60 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.581.220,28 m: 5.547.569,68 m
  • Ein Zug der heute als "Moselweinbahn" auf der Strecke Bullay – Reil – Kövenig – Traben-Trarbach verkehrenden Nebenbahn auf dem Bahnhof in Bullay (2018)

    Ein Zug der heute als "Moselweinbahn" auf der Strecke Bullay – Reil – Kövenig – Traben-Trarbach verkehrenden Nebenbahn auf dem Bahnhof in Bullay (2018)

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    Franz-Josef Knöchel
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Die so genannte „Kanonenbahn“ entstand aus militärstrategischen Überlegungen während des deutsch-französischen Krieges im Jahr 1870. Der teilweise fertiggestellte Abschnitt von Köln nach Trier beschleunigte den Truppenaufmarsch und Transport von Kanonen, sodass innerhalb von 20 Tagen der Sieg zur Gründung des Deutschen Reiches führte. Zum Erzielen einer besseren strategischen und verkehrstechnischen Anbindung wurde zur Verbindung Berlin – Metz ausgebaut. Dafür stellte das Wirtschaftsministerium 360 Millionen Mark, davon bestand der größte Teil aus französischen Reparationsleistungen, zur Verfügung.
  • 1879 Eröffnung der eingleisigen Strecke Trier-Koblenz
  • 1880 Durchgehende Zugverbindung von Metz nach Berlin (Fahrzeit 18,20 Stunden)
  • 1896 Fertigstellung des zweigleisigen Ausbaus der Strecke Trier-Koblenz
  • 1973 Die Technische Weiterentwicklung in Form eines elektrischen Zugbetriebes sorgte für umfangreiche Baumaßnahmen, sodass die Deutsche Bundesbahn den elektrischen Zugbetrieb zeitweise umstellen musste.

Als zentrales Verkehrsmittel brachte die Bahn den wirtschaftlichen Aufschwung und eine höhere Lebensqualität für die Ortsgemeinde Bullay. Die Kinder konnten weiterbildende Schulen in den Kreisstädten besuchen und die Winzer beziehungsweise Kellereinen ihre Weine kostengünstig an ihre Kunden versenden.

Zwar zeigte dies einen ökonomischen Fortschritt für die Moselregion, Ortschaften ohne direkten Anschluss an die Bahn fühlten sich jedoch gravierend benachteiligt und forderten einen weiteren Ausbau des Eisenbahnnetzes. Hierbei entstand die nicht mit der Moselstrecke (Kanonenbahn) zu verwechselnde Moselbahn, welches volkstümlich „Saufbähnchen“ genannt wird (vgl. Moselbahn / Saufbähnchen).
Heute wird die Moselstrecke von der Deutschen Bahn AG genutzt. Haltepunkt in Bullay ist heute der Umweltbahnhof mit seinem zurückgebauten Bahnhofsgebäude. Des Weiteren ist der eisenbahnhistorische Kulturweg Bullay-Reil entstanden.

Veränderungen
Im Jahr 1953 zählten zu der Gleisanlage am Bahnhof drei Stellwerke für einundzwanzig Weichen, zwei Durchfahrgleise, dreizehn Gütergleise, zwei Personengleise und ein Übergabegleis für die Moselbahn.
Heute ist ein Stellwerk als Reserve, ein Durchfahrtsgleis, ein Abstellgleis und drei Personen–sowie Gütergleise noch vorhanden. Außerdem sind zwei Gleise parallel zur Graf-Beisel-Straße vorzufinden, welche aber von Pflanzen und Sträuchern überdeckt werden.

(Robert Simon, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Quellen
Hinweistafel in der Stadt Bullay (Kulturprojekt der Gemeinden Alf, Briedel, Bullay, Pünderich, Reil und der Stadt Zell).
Interview mit Frau Metzen, Reisebüro Ulfratours (27.08.2015).
CD Landschaft im Wandel Blatt 5908 Alf, Karten Preußische Uraufnahme 1843-1878, TK25 1888, TK25 1954, TK25 1956 und TK 2000.

Moselstrecke im Bereich von Bullay

Schlagwörter
Ort
56859 Bullay
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1870

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„Moselstrecke im Bereich von Bullay”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-139329-20150915-3 (Abgerufen: 27. April 2024)
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