Straßendorf Gelenberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Gelenberg
Kreis(e): Vulkaneifel
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 17′ 29,9″ N: 6° 51′ 46,94″ O 50,29164°N: 6,86304°O
Koordinate UTM 32.347.785,16 m: 5.573.241,55 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.561.544,74 m: 5.573.204,56 m
  • St. Wendelinuskapelle in Gelenberg (2014)

    St. Wendelinuskapelle in Gelenberg (2014)

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  • Karte der durchgeführten Zusammenlegungen von 1887 bis heute in der Verbandsgemeinde Kelberg (2014)

    Karte der durchgeführten Zusammenlegungen von 1887 bis heute in der Verbandsgemeinde Kelberg (2014)

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  • Die Mofette Gelenberg, eine Kohlendioxidquelle am Gelenberger Bach (2009).

    Die Mofette Gelenberg, eine Kohlendioxidquelle am Gelenberger Bach (2009).

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Gelenberg wurde im Vergleich zu den benachbarten Dörfern relativ spät erstmalig genannt. Der Ort wird in den Quellen im 16. Jahrhundert erstmals erwähnt. Eine konkrete Erwähnung erfolgte 1563 als „Geillenberg“ (Mayer u. Mertes 1986, S. 77). Für dieses Jahr werden vier Feuerstellen aufgelistet und für 1684 sechs Feuerstellen. Dies bedeutet, dass das Dorf sehr klein war und somit als Weiler zu betrachten ist. 1787 verzeichnete Gelenberg schon 93 Einwohner. Zwischen 1817 und heute variiert die Einwohnerzahl zwischen 88 und 97 Einwohner.

Während der französischen Herrschaft wurde Gelenberg mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich vom 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Kelberg“ erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 war Gelenberg eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Kelberg. Seit der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört die Gemeinde zur Verbandsgemeinde Kelberg.

Weltlich gehörte Gelenberg zum kurtrierischen Amt Daun, aber kirchlich gehörte der Ort zur Pfarrei Kelberg im Eifeldekanat des Erzbistums Köln. Seit dem 16. Juli 1821 gehört die Pfarrei nach der päpstlichen Bulle „De salute animarum“ mit den der neuen Grenzziehung zwischen dem Erzbistum Köln und dem vom Erzbistum absgestuften Bistum Trier. Seit dem 25. Novemberg 1861 gehört Borler zur neuen Pfarrei Bodenbach. Der damalige Trierer Bischof Wilhelm Arnold begründete die Pfarrerhebung vom 25. November 1861 von Bodenbach unter anderem mit der „großen Entfernung von der Pfarrkirche Kelberg und der dazwischen liegenden wilden Gebirge“. Die etwa 10 Kilometer unbefestigten Weges zur Pfarrkirche in Kelberg waren besonders im Winter beschwerlich. Eine kleine Kapelle wurde 1683 erwähnt. 1727 wurde eine Sankt Wendelinus Kapelle errichtet. Die heutige Kapelle wurde 1848 gebaut.

1898 fand die Planzuteilung im Rahmen der durchgeführten Flurbereinigung in der Gemarkung Gelenberg statt (325 Hektar Verfahrensfläche). Die Hauptziele der Flurbereinigung waren die Zusammenlegung und Vergrößerung der durch das Realteilungserbrecht verkleinerten Parzellen und die Erschließung jeder Nutzparzelle mit Flurwegen.

Nach der Tranchotkarte von 1809 und der preußischen Neuaufnahme von 1895 ist Gelenberg als Straßendorf zu bezeichnen. Im Ort befinden sich auch einige Trierer Langhäuser. Seit den 1970er Jahren hat der Ort sich vor allem im Nordwesten erweitert.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Internet
www.vgv-kelberg.de: Gemeinde Gelenberg (abgerufen 17.03.2022)

Literatur

Bauer, Peter; Mertes, Erich / Ortsgemeinde Gelenberg (Hrsg.) (2014)
Ortschronik Gelenberg. Zell/Mosel.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Lamprecht, Karl (1885)
Deutsches Wirtschaftsleben im Mittelalter, III. Band, Quellensammlung. Leipzig.
Mayer, Alois (1993)
Hochgerichts- und Grundrechte im Amte Daun. Ein Weistum aus dem Jahre 1466. In: Kreis Daun Vulkaneifel, Heimatjahrbuch 1984, S. 241-250. Daun.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. Daun.
Oediger, Friedrich Wilhelm (1967)
Die Erzdiözese Köln um 1300. Erstes Heft. Der Liber Valoris. Erläuterungen zur Geschichtlichen Handatlas der Rheinlande 9. (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 12.) Bonn.
Reuter, Matthias (1987)
Beiträge der Geschichte der Hocheifel zwischen Adenau und Daun. Wimbach.

Straßendorf Gelenberg

Schlagwörter
Ort
53539 Gelenberg
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1500 bis 1563

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Peter Burggraaff (2015): „Straßendorf Gelenberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-138061-20150911-2 (Abgerufen: 25. April 2024)
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