Der Name „Klingelpütz“ ist zusammengesetzt aus den Worten „Pütz“ für Brunnen (lateinisch: puteus) und „Klingel“. Für das Wort Klingel gibt es drei Deutungen:
- Die Quellen befinden sich auf dem Grundstück eines Herrn Clingelmann,
- das altdeutsche Wort klinke bezeichnet eine Erhebung im Gelände,
- Klinge als geographische Bezeichnung für ein „kurzes, schmales, jedoch gefällestarkes Tälchen ohne Talboden“ (Weingarten 2011, S. 302f, Kölner Stadtanzeiger 2012) bzw. in gleichem Sinne vom mittelhochdeutschen klinge bzw. althochdeutschen klingo für „rauschender Gebrigsbach, Talschlucht“ (Berger 1993, S. 152).
Den Begriff gibt es ebenso, wenn auch mit anderer Herleitung, in der Kölner Umgangssprache. In Köln ist er offiziell als Park- und Straßenname in Gebrauch, ferner als umgangssprachlicher Name für das frühere Arrest- und Correctionshaus.
Laut Wolter (2011, S. 279) waren diese Quellen der Grund dafür, dass die Trasse der römischen Via Belgica in diesem Bereich ihren ansonsten schnurgeraden Verlauf unterbricht und ihn in einem südlichen und nördlichen Bogen umgeht. Im 18. Jahrhundert wurde das Quellwasser von den Mönchen der Abtei Brauweiler in Gräben und Zisternen gesammelt, um es in ihre Karpfenteiche am Waldrand an der Waldstraße in Königsdorf zu leiten.
Die Teiche wurden im Laufe der Zeit zugeschüttet und bebaut. Das ablaufende Wasser wurde im Bereich der Waldstraße 51 nochmals in einem Dorfteich gestaut. 1898 ließ die Familie Pauli an diesem vom Volksmund sogenannten „Stotzenk“ ein betoniertes Sammelbecken bauen, welches der Bevölkerung zur Frischwasserversorgung diente (Informationstafel am Klingelpütz, www.stadt-frechen.de; Weingarten 2011, S. 304 und Wolter 2011, S. 280). 1944 baute die Kleinkönigsdorfer Bevölkerung an den Quellen einen überdachten Schöpfbunker, um die Wasserversorgung in jener Zeit des Krieges sicherzustellen.
Der Klingelpütz besteht heute aus einem Sammelbunker, einem rundbogig übermauerten Schöpfbunker, einer Zisterne sowie zwei Brunnen und Gräben bzw. Kanälen, die jedoch immer wieder von Erdreich zugedeckt werden. Mehrmals wurde die Quellfassung von der Dorfgemeinschaft Kleinkönigsdorf wieder freigelegt und hergerichtet (Kölner Stadt-Anzeiger 2012).
Baudenkmal
Das Objekt „Klingelpütz“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste der Stadt Frechen).
(Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2015)
Quelle
Naturpark Rheinland 2013: Königsdorfer Wald – Glessener Höhe. Flyer, 4. Auflage.
Internet
www.ksta.de: Das versunkene Denkmal im Wald (Kölner Stadt-Anzeiger vom 11.09.2012, abgerufen 14.09.2015)
www.stadt-frechen.de: Der Klingelpütz - Neue Informationstafel enthüllt (abgerufen 14.09.2015, Inhalt nicht mehr verfügbar 04.09.2019)