Die historische Tankstelle an der alten Neusser Landstraße südöstlich von Köln-Worringen (2016).
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Der mit einem Spannbeton-Dach überbaute Tank- und Servicebereich der historischen Tankstelle an der alten Neusser Landstraße südöstlich von Köln-Worringen (2016).
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Blick in nördlicher Richtung auf die alte Neusser Landstraße, heute ein Teilabschnitt der Bundesstraße B 9 (2016). Das Fundament einer früheren Säule bzw. eines Masts ist ein Relikt der historischen Tankstelle vor Ort.
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Das weiß verkachelte Gebäude des früheren Kassenhäuschens der historischen Tankstelle an der alten Neusser Landstraße südöstlich von Köln-Worringen (2016).
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Ausschnitt aus der "Tabula Peutingeriana" mit dem Raum zwischen Xanten, Köln, Bonn und Neuss.
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Die historische Tankstelle an der alten Neusser Landstraße südöstlich von Köln-Worringen (2016). Vor dem weiß verkachelten Gebäude des früheren Kassenhäuschens steht noch das von einer zentralen Säule getragene Spannbeton-Dach.
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Der mit einem Spannbeton-Dach überbaute Tank- und Servicebereich der historischen Tankstelle an der alten Neusser Landstraße südöstlich von Köln-Worringen (2016).
Das weiß verkachelte Gebäude der historische Tankstelle an der alten Neusser Landstraße bei Köln-Worringen (2016).
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Ausfahrt in Richtung Süden von der historische Tankstelle aus auf die alte Neusser Landstraße (2016). Links im Bild eine für Tankstellen typische Werbetafel für KFZ-Produkte und Reifen.
Blick in nördlicher Richtung auf die alte Neusser Landstraße, heute ein Teilabschnitt der Bundesstraße B 9 (2016). Das Fundament einer früheren Säule bzw. eines Masts ist ein Relikt der historischen Tankstelle vor Ort.
Das weiß verkachelte Gebäude des früheren Kassenhäuschens der historischen Tankstelle an der alten Neusser Landstraße südöstlich von Köln-Worringen (2016).
Ausschnitt aus der "Tabula Peutingeriana" (Peutingersche Tafel, Peutinger-Karte), einer im Original spätrömischen Karte (wohl nach 330), die über eine mittelalterliche Kopie aus dem 12. Jahrhundert erhalten ist. Im Bild unter anderem rechts oben Bonn, Köln und Neuss ("Bonnae", "Agripina" und "Novesio") sowie links oben Xanten ("Colo(nia) Traiana").
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Die ehemalige Tankstelle an der Neusser Landstraße liegt unmittelbar an der Ostseite eines früheren und heute fast vollständig verlandeten Rhein-Mäanderbogens, dem Worringer Bruch.
Die Neusser Landstraße: Standort-Tradition seit der Römerzeit Mit Blick auf ihren Standort braucht es nicht viel Phantasie, die aus der Mitte des 20. Jahrhunderts stammende Tankstelle in eine Traditionslinie mit der mutatio (Pferdewechselstation) einer Römerstraße oder der Poststation einer mittelalterlichen bis neuzeitlichen Straße zu stellen, galten doch in den 1950er- oder 1960er-Jahren für die Standortwahl einer Tankstelle ähnliche Kriterien wie für ihre historischen Vorgänger: Wichtig war vor allem und zu allen Zeiten eine günstige Lage an einer möglichst verkehrsreichen Überlandstraße.
Die (Alte) Neusser Landstraße ist heute ein Teilabschnitt der Bundesstraße B 9 auf der Strecke Köln – Dormagen – Neuss. Bevor diese ab 1954 allmählich durch die neue Bundesautobahn A 57 abgelöst wurde, hatte sie über Jahrhunderte hin eine große überregionale Bedeutung: Bereits die Tabula Peutingeriana (Peutinger-Karte), die mittelalterliche Kopie einer spätrömischen Karte von um 330 n. Chr., weist hier die wichtige Römerstraße zwischen Köln (Agripina) und Neuss (Novesio) aus, die zur römischen Stadt Colonia Ulpia Traiana weiterführte (das heutige Xanten). Im Mittelalter wird die Straße dann als strata communis (1289), via ad Nussiam (1350) und Neysser straisse (1429) bezeichnet, später allgemein als Cölnische Straße (worringenpur.de). Auch jüngere historischen Karten lassen die überregionale Bedeutung der Neusser Landstraße sehr gut erkennen: In der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (Tranchot / von Müffling, 1801-1828) ist sie als Route de Neuss à Cologne ebenso verzeichnet wie in den Karten der preußischen Uraufnahme von 1836-1850. Die preußische Neuaufnahme (1891-1912) zeigt schließlich erstmals deutlich eine Bebauung auf der Parzelle der späteren Tankstelle.
Die frühere Tankstelle Der deutliche Rückgang an Tankstellen in Deutschland von rund 48.000 auf weniger als 15.000 seit Mitte der 1970er-Jahre (Muche 2015) betraf nicht nur die kleinen Dorftankstellen, sondern auch solche, die – zuvor noch perfekt gelegen – durch den Ausbau des Autobahnnetzes ins Abseits moderner Verkehrsführung gerieten. „Schuld“ an der Schließung der alten Tankstelle an der Neusser Landstraße ist wohl die in ihren Teilabschnitten zwischen 1954 und 1986 eröffnete neue Bundesautobahn A 57 (hier das 1966 eröffnete Teilstück zwischen Neuss-Norf und Köln-Longerich), die allmählich die Bundesstraße B 9 in ihrer Bedeutung für den Fernverkehr ablöste.
Heutige Situation Die ehemalige Tankstelle ist heute noch gut als solche zu erkennen. Im Inneren des früheren Kassenhauses weist ein Zettel die Tankstelle im Jahr 2016 als „78 Jahre jung“ aus, was auf ein Baujahr um 1937 schließen lässt. Heute werden hier eine Oldtimer-Autowerkstatt und ein Reifenhandel betrieben – letzterer im südlich gelegenen, erkennbar jüngeren Gebäude. Vor dem weiß verkachelten Gebäude des früheren Kassenhäuschens steht noch das von einer zentralen Säule getragene Dach aus Spannbeton. Die tragende Säule ist eine viereckige Variante der für die 1950er Jahre typischen runden „Pilzsäulen“. Unter dem Dach befindet sich eine historische Diesel-Zapfsäule, neben der dekorativ ein altes Ölfass abgestellt wurde (vgl. Abbildungen in der Mediengalerie). Das Gebäude selbst ist im Bereich hinter dem Kassenhaus zweigeschossig ausgeführt. Offenbar diente der hintere Teil auch als Wohnung für den Tankstellen-Pächter. Zur Alten Neusser Straße hin befindet sich ein mit rot-weißen Bordsteinen eingefasstes Fundament, auf welchem sich einst der Mast bzw. die Säule mit den Benzinpreis-Angaben befand. Die Fläche im Bereich der südlichen Zufahrt lässt noch gut erkennen, dass das Areal der Tankstelle einst mit Kopfstein gepflastert war, welches offenbar später mit Asphalt überdeckt wurde.
Drehort für Kriminalfilme 2018 diente die Tankstelle als Kulisse für eine Folge der ZDF-Krimisehserie Wilsberg („Ins Gesicht geschrieben“, Erstausstrahlung 02.11.2019). An der alten Tankstelle - die sich hier allerdings ausweislich eines Verkehrsschildes 13 Kilometer vor Bielefeld befindet - wurde in einer in Western-Manier gedrehten Szene Kommissar Overbecks Dienstwagen gestohlen. Ebenso war die Tankstelle Schauplatz für Szenen eines WDR-Tatorts Münster mit dem Ermittlerduo „Thiel & Boerne“. Die Folge „Des Teufels langer Atem“ wurde am 16. Januar 2022 erstmals gesendet.
Internet www.geschichtsspuren.de: Tankstellengeschichte in Deutschland (abgerufen 18.06.2015) www.worringenpur.de: Ortsgeschichte – Neusser Landstrasse (abgerufen 27.07.2015) www.welt.de: „Von der Romantik längst ausrangierter Tankstellen“, Interview von Hannah Kessler mit dem Fotografen Joachim Gies (Die Welt vom 30.03.2015, abgerufen 18.06.2015)
Literatur
Gies, Joachim (2014)
Abgetankt (zugleich Bachelorarbeit Universität Dortmund 2013/2014). Nr. 31, Köln.
Muche, Jan Henrik (2015)
Historische Tankstellen - Früher Super, heute Normal. In: Auto BILD klassik Nr. 7, Juli 2015, S. 186-193. S. 189, o. O.
Rossner, Christiane (2015)
Der Preis der Freiheit. Eine kleine Kulturgeschichte der Tankstelle. In: Monumente, Magazin für Denkmalkultur in Deutschland 4/2015, S. 66-73. o. O. Online verfügbar: www.monumente-online.de, Rossner 2015, abgerufen am 11.08.2015
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