Merheim war bis 1806 Hauptort des gleichnamigen bergischen Botenamtes und hat seinen historischen Ortskern innerhalb der in der Preußischen Neuaufnahme von 1895 dargestellten Siedlungsfläche.
Die urkundlich datierbaren Anfänge der Ortslage Merheim mit Einzelhöfen datieren in das Mittelalter: 1217 übertrug Graf Adolf III. von Berg (vor 1175-1218, Graf von Berg um 1190-1218) einen Hof der Abtei Altenberg, 1282 erhielt das Kölner Stift Sankt Mariengraden den Dechenshof. Weitere Höfe werden im 18. Jahrhundert genannt: Wiedenhof, Kasparhof und Grülshof sowie nordöstlich das Gut Schlagbaum.
Unabhängig von der Bedeutung Merheims als einer der ältesten Pfarreien im rechtsrheinischen Gebiet vor Köln hatte Merheim eine besondere Verwaltungsgeschichte als Botenamt unter den Herzögen von Berg, als Munizipalität während der französischen Besetzung unter Napoleon und danach in preußischer Zeit als Bürgermeisterei Merheim. Das dörfliche Erscheinungsbild blieb im 19. Jahrhundert bestehen, 1900 lebten 775 Menschen in Merheim, obwohl bereits industrielle Arbeitsplätze um Mülheim und Kalk bestanden.
Die alte Pfarrkirche aus dem Mittelalter musste 1817 abgerissen werden, 1821 entstand der Nachfolgebau. Die heutige Rüdigerstraße durchquerte Merheim, die Abshofstraße und Fußfallstraße begrenzten den Ort Merheim im Norden und Süden. Der noch heute bestehende Frohnhof und Grulshof (Gruelshof) gehörten neben dem Kasparhof und dem Wiedenhof zu den großen Höfen in Merheim. Die jetzige Ostmerheimer Straße entspricht in Teilabschnitten dem auf der Wiebekingskarte von 1792 eingetragenen Weg nach Ostheim. Die Olpener Straße wurde im 19. Jahrhundert ausgebaut. An der Ecke Ostmerheimer Straße und Fußfallstraße entstand nach 1846 ein großer Hof von Theodor Engels.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau und Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Redaktion KuLaDig, 2015)
Literatur
Mölich, Georg; Pohl, Stefan (1994)
Das rechtsrheinische Köln - Seine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart. S. 112f., Köln.
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