Nach der Schleifung der Kölner Festungsbauten um 1920 laut Vereinbarung des Versailler Vertrags, entwarf der damalige Gartenbaudirektor Fritz Encke Pläne für die Nachnutzung der Anlagen. In diesem Zusammenhang ist auch der Felsengarten bei Fort VI entstanden. Der äußere Festungsring entstand von 1876 bis 1880. Mit seinen etwa 46 Kilometern rund um die damalige Stadt herum, diente er der Sicherung und dem Schutz der Stadtbevölkerung. Das Fort VI ist Bestandteil dieser Befestigungsanlage auf dem heutigen äußeren Grüngürtel.
Genau wie bei den anderen Forts und Zwischenwerken wurde auch in diesem Fall die Anlage 1921 bis auf die Kehlkaserne und die Grabenstützmauer geschleift, also dem Erdboden gleich gemacht. Encke entwarf für das Gelände eine Nachnutzung als Erholungsanlage. Er orientierte sich wie bei allen anderen Forts, die nach der Schleifung umgestaltet wurden, an den Ideen Fritz Schumachers und Konrad Adenauers, den ehemaligen Festungsring in einen Grüngürtel zu verwandeln und aus den Festungsbauten „grüne Forts“ zu machen. Der mit Trümmern gefüllte Wallgraben wurde 1923 als Felsengarten neu gestaltet. Die Risse im Beton wurden mit Erde aufgefüllt und mit alpinen Stauden bepflanzt. Schmale Pfade durchziehen die künstliche Schlucht, deren Wände zum Teil bis zu 20 Meter in die Höhe ragen. Ein kleines Plateau am Rand ermöglicht den Ausblick über den Decksteiner Weiher und den Wald. Der Felsengarten wurde 2001 vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz sowie vom städtischen Grünflächenamt unter mithilfe von Schülern des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums aus Köln saniert.
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