Landschaftspark Belvedere in Köln

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 57′ 31,95″ N: 6° 51′ 34,02″ O 50,95887°N: 6,85945°O
Koordinate UTM 32.349.672,83 m: 5.647.433,04 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.560.427,68 m: 5.647.423,31 m
  • Aussichtsturm im Landschaftspark Belvedere (2014)

    Aussichtsturm im Landschaftspark Belvedere (2014)

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  • Landschaftspark Belvedere (2014)

    Landschaftspark Belvedere (2014)

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  • Ackerflächen sind Teil des Landschaftsparks Belvedere (2014)

    Ackerflächen sind Teil des Landschaftsparks Belvedere (2014)

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  • Blick vom Aussichtsturm im Landschaftspark Belvedere Richtung Autobahn (2014)

    Blick vom Aussichtsturm im Landschaftspark Belvedere Richtung Autobahn (2014)

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Ein Landschaftspark im Sinne Adenauers. Anwohner und engagierte Kölner haben sich zu einem Freundeskreis zusammengetan um Konrad Adenauers (1876-1967) Pläne zur Gestaltung des Grüngürtels zu vollenden.
Das Gebiet liegt zwischen der Eisenbahnlinie Köln-Aachen im Süden und dem Freimersdorfer Weg im Norden. Im Westen wird das Gebiet durch die Autobahn A1 und im Osten durch die Militärringstraße begrenzt. Inmitten des Parks befindet sich das Gut Vogelsang, das 1931 namensgebend für den heutigen Stadtteil Köln-Vogelsang war. Der Park selber stellt einen Teil des äußeren Grüngürtels dar, sein Areal teilen sich die drei Kölner Stadtteile Bocklemünd/Mengenich, Widdersdorf und Müngersdorf.

Namensgeber des Parks ist der ehemalige, mittlerweile denkmalgeschützte, Bahnhof Belvedere am südlichen Ende des Geländes. Der Bahnhof war früher einmal Endhaltestelle der 1839 eröffneten, 7 Kilometer langen Eisenbahnstrecke zwischen dem Kölner Bahnhof am Türmchen bis nach Müngersdorf. Belvedere bedeutet so viel wie „Schöne Aussicht“ und kommt aus dem italienischen von bel / bello (schön) und vedere (sehen).
Nach diesem Motto ist der gesamte Park gestaltet. Die Fuß- und Radwege biegen überraschend um Ecken, verschwinden in kleinen Gehölzgruppen oder tauchen hinter einer undurchsichtigen Hecke auf und bieten dem Besucher dadurch immer wieder neue Aussichten. Mehrere Aussichtstürme sollen dazu anregen die gewohnte Perspektive einmal zu verlassen und sich auf eine neue Sicht einzulassen.

Leben mit der schönen Aussicht
Wälder, Hecken und Wiesen erfreuen nicht nur das Auge Erholungssuchender, sondern bieten selten gewordenen Lebensraum für viele verschiedene Tierarten. Zu den typischen Heckenbewohnern zählen zum Beispiel Igel und Feldmaus, Schmetterlinge wie C-Falter und Landkärtchen sowie zahlreiche Vogelarten. Der Neuntöter bevorzugt Hecken mit langen Dornen, da er diese in seine private Vorratskammer umfunktioniert. Kleine Beute wie Insekten und Kleinsäuger spießt er vorrübergehend dort auf. Amseln, Grünfinken, Rotkehlchen und Nachtigallen nutzen Hecken gerne als geschützten Brutplatz. Hier sind sie Fressfeinden nicht so stark ausgesetzt.
Schutz zu bieten ist eine der Hauptfunktionen von Hecken. Das Wort Hecke kommt vom Althochdeutschen Hegga und bedeutet „hegen, schützen“. Genau diese Bedeutung haben Hecken für die Landschaft. Sie werden als Schutz vor Wind, Schneeverwehungen, Staub und Lärm an Straßen angepflanzt. Besonders an Hängen halten sie den Boden fest und schützen damit die Flächen vor Wasser- und Winderosion. Die gleiche Funktion haben Hecken in der Agrarlandschaft. Sie verhindern, dass der wertvolle fruchtbare Boden durch Wind und Wasser abgetragen wird. Früher, als die Felder der Landwirte noch wesentlich kleiner waren, markierten sie die Grenze zu den Nachbarfeldern.
In Gärten ersetzen sie den Zaun und bieten gleichzeitig einen Sichtschutz. Die Früchte der Hecken finden in der Küche und der Naturmedizin Verwendung. Hecken haben aber auch eine große ökologische Bedeutung. Oftmals bilden sie eine Übergangszone zwischen zwei Biotopen, etwa wenn sie am Rande eines Waldes wachsen, der an ein Feld grenzt. Dann sind dort sowohl Arten des einen als auch des anderen Lebensraumes zu finden.

Landwirtschaft im Landschaftspark
Die 300 Hektar des Landschaftsparks waren vor der Entstehung des Parks aufgrund der fruchtbaren Lößböden der Niederterrasse stark landwirtschaftlich geprägt. Jegliche Landwirtschaft aus dem Gebiet zu verbannen wäre nicht möglich oder gewünscht gewesen. Daher wurde für den Park ein Konzept entwickelt, welches die landwirtschaftlichen Flächen integriert. Sie sollten erhalten bleiben und auf ökologischen Landbau umgestellt werden. Der Landschaftspark Belvedere ist so gesehen streng genommen ein „Kulturlandschaftspark“.

Was ist ein Landschaftspark?
Landschaftsparks oder Landschaftsgärten sind große Grünflächen, die naturnah gestaltet wurden. Der Besucher soll das Gefühl haben, er befinde sich in der wilden Natur und nicht in einem klassischen Park. Landschaftsparks stellen somit eine gewisse Idealvorstellung von Landschaft dar, denn es muss der Spagat gelingen ein möglichst natürliches Erscheinungsbild mit einer spannenden Gestaltung zu verbinden. Die Geschichte der Landschaftsparks beginnt in Großbritannien. Im 18. Jahrhundert entstanden hier viele Gärten, die ganz gezielt einen Kontrast zu den bis dahin sehr verbreiteten französischen Gärten im Barockstil bildeten. Im Gegensatz dazu sollen dem Besucher im Landschaftspark immer wieder neue Einblicke und Ausblicke geboten werden, Blickachsen und Wegeführungen sind genau aufeinander abgestimmt – und das alles in einem naturnahen und möglichst unberührtem Ambiente.

Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung und „WissenschaftsScheune“
1956 siedelte das Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung (bis 2009 Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung) von Voldagsen (Kreis Hameln) nach Köln auf das Gelände des früheren Guts Vogelsang über. Das Forschungsinstitut auf dem Gebiet der molekularen Pflanzenbiologie betreibt hier – heute inmitten des Landschaftsparks Belvedere gelegen – unter anderem eine „WissenschaftsScheune“ als außerschulischen Lernort mit dem Ziel, „Neugier auf die Pflanzenforschung zu wecken“.

(Hannah Brüggemann, NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln, 2014)

Internet
www.ag-festung-koeln.de: Belvedere Park (abgerufen 17.10.2014)
www.landschaftsparkbelvedere.de: Konzept (abgerufen 17.10.2014)
www.regio-gruen.de: Landschaftspark Belvedere (abgerufen 17.10.2014)
de.wikipedia.org: Bahnhof Belvedere (abgerufen 17.10.2014)
de.wikipedia.org: Landschaftsgarten (abgerufen 17.10.2014)
www.mpipz.mpg.de: Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung (abgerufen 03.07.2018)
www.wissenschaftsscheune.de: WissensschaftsScheune (abgerufen 03.07.2018)

Landschaftspark Belvedere in Köln

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Carl-von-Linné-Weg
Ort
50829 Köln - Bocklemünd/Mengenich, Widdersdorf und Müngersdorf
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 2010

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Hannah Brüggemann (2014): „Landschaftspark Belvedere in Köln”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-108531-20141126-3 (Abgerufen: 6. Dezember 2024)
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