Von über 100 Jahre alten Buchen und Eichen umgeben, befindet sich im Süden des Gremberger Wäldchens die Gedenkstätte für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Sie soll an 74 sowjetische Bürger erinnern, die hier unter der nationalsozialistischen Herrschaft zwischen 1941 und 1945 ermordet wurden.
Die Gedenkstätte befindet sich an der Stelle eines Massengrabs, die Gestaltung erinnert an einen kleinen Friedhof. Das Areal ist von einem einfachen Jägerzaun umgeben, ein Weg aus großen Steinplatten führt vorbei an immergrünen Bodendeckern. Im Kontrast zum umgebenden Wald stehen die Koniferen, die durch ihre dunklen Farben die bedrückende Stimmung verstärken. Auf einer Steintafel am Boden steht: „Hier sind 74 sowjetische Bürger begraben, die während ihrer Gefangenschaft unter dem Faschismus in den Jahren 1941 bis 1945 ermordet wurden.“
Die gleiche Inschrift findet sich in kyrillischer Schrift auf einem knapp unter zwei Meter hohem Gedenkstein. Am Fuß der Steintafel am Boden steht eine kleine Bronzeplastik von Klaus Balke mit einer Inschrift auf dem Sockel. Die Inschrift ist ein Zitat aus der „Kriegsfibel“ von Bertolt Brecht (1898-1956): „Und alles Mitleid, Frau, nenn ich gelogen, / das sich nicht wandelt in den roten Zorn, / der nicht mehr ruht, bis endlich ausgezogen, / dem Fleisch der Menschheit dieser alte Dorn.“
Die Plastik zeigt einen Mann mit Kopfbedeckung, Stiefeln und langem Mantel, der eine Frau von hinten unter die Arme packt. Die Frau trägt ein Kopftuch und ebenfalls Stiefel und langen Mantel. Sie hat beide Arme ausgestreckt und den Kopf leidend in den Nacken geworfen.
Zwangsarbeiter- und Krankensammellager In der Nähe der heutigen Gedenkstätte hat es von Anfang der 1940er Jahre bis 1945 ein Krankensammellager der NS-Gewerkschaft „Deutsche Arbeitsfront“ gegeben. Im Lager sollten kranke, nicht mehr arbeitsfähige Zwangsarbeiter für die Ausweisung in ihre Heimatländer erfasst und vorbereitet werden. Viele der Insassen stammten aus Osteuropa. Laut Zeitzeugenaussagen herrschten im Lager schlechte Verhältnisse, bis es im April 1945 geräumt und geschlossen wurde. Bei der Räumung des Lagers fielen zahlreiche Schüsse und Baracken wurden in Brand gesetzt. Insgesamt soll es mehrere Verletzte und ungefähr 30 Tote gegeben haben.
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