Marienkapelle der Wasserturm-Siedlung in Westhoven

heute orthodoxe Kirche Hl. Panteleimon / Pantaleon

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 54′ 22,57″ N: 7° 01′ 3,36″ O 50,90627°N: 7,0176°O
Koordinate UTM 32.360.621,44 m: 5.641.273,35 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.571.619,77 m: 5.641.712,75 m
  • Die Marienkapelle in der Wasserturm-Siedlung in Westhoven, heute orthodoxe Kirche Hl. Panteleimon / Pantaleon (2025), erbaut 1953 auf dem seinerzeitigen Gelände der Nieuwpoort-Kaserne der belgischen Streitkräfte.

    Die Marienkapelle in der Wasserturm-Siedlung in Westhoven, heute orthodoxe Kirche Hl. Panteleimon / Pantaleon (2025), erbaut 1953 auf dem seinerzeitigen Gelände der Nieuwpoort-Kaserne der belgischen Streitkräfte.

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    Knöchel, Franz-Josef / LVR CC-BY 4.0
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  • Der Turm der orthodoxen Kirche Hl. Panteleimon / Pantaleon in Köln-Westhoven (2025). Der Kirchturm trägt das typische Kreuz der Russisch-Orthodoxen Kirche.

    Der Turm der orthodoxen Kirche Hl. Panteleimon / Pantaleon in Köln-Westhoven (2025). Der Kirchturm trägt das typische Kreuz der Russisch-Orthodoxen Kirche.

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  • Die Ostseite der einstigen Marienkapelle in der Wasserturm-Siedlung in Westhoven, heute orthodoxe Kirche Hl. Panteleimon / Pantaleon (2025).

    Die Ostseite der einstigen Marienkapelle in der Wasserturm-Siedlung in Westhoven, heute orthodoxe Kirche Hl. Panteleimon / Pantaleon (2025).

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  • Die Marienkapelle in der Wasserturm-Siedlung in Westhoven, heute Russisch-Othodoxe Kirche Hl. Panteleimon (2025), Ansicht von der heutigen Gereon-Kaserne aus.

    Die Marienkapelle in der Wasserturm-Siedlung in Westhoven, heute Russisch-Othodoxe Kirche Hl. Panteleimon (2025), Ansicht von der heutigen Gereon-Kaserne aus.

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Während der Zeit der Nutzung der vormaligen Mudra-Wehrmachtskaserne als Nieuwpoort-Kaserne der belgischen Streitkräfte (1951-1965) wurde im Jahr 1953 auf dem Gelände eine heute nicht mehr zur Kaserne gehörende Marienkapelle erbaut. Diese diente als Gotteshaus für die belgischen Soldaten und ihre Familien, sowie für Balten und Deutsche, die in der so genannten „Wasserturm-Siedlung“ lebten.
Diese wenige hundert Meter nördlich der Kapelle liegende Siedlung umfasst mit den Straßen Drieschstraße, Wasserturmstraße und Auf dem Wasserfeld das Areal eines vormals rund 15 Hektar Fläche einnehmenden preußischen Munitionslagers, das sich nordwestlich des 1922 zum Teil geschleiften Fort IX des rechtsrheinischen Kölner Festungsrings befand. Der Name der Siedlung geht wohl auf das nahegelegene historische Wasserwerk Westhoven zurück, das 1903/04 für eine verbesserte Trinkwasserversorgung der Umgebung errichtet wurde.

Heute ist das eine Grundfläche von knapp 475 Quadratmeter einnehmende Gotteshaus dem Heiligen Panteleimon geweiht und beherbergt eine Russisch-Orthodoxe und eine Makedonisch-Orthodoxe Kirchengemeinde.
Der frühchristliche Märtyrer Panteleimon (um 250-um 305 n. Chr., auch Pantaleon, Festtag 27. Juli) gilt als Schutzpatron der Ärzte und Hebammen. Der vielfach überlieferten Legende nach war der zum Christentum bekehrte Sohn eines Heiden und einer Christin Leibarzt des römischen Kaisers Diokletian (um 236/45-312 n. Chr., regierte ab 284) und unter dessen Mitkaiser Maximian (um 240-310 n. Chr., regierte ab 286) aufgrund seines Glaubens gemartert und an einem Ölbaum enthauptet. Panteleimon / Pantaleon wurde im Abendland zu den 14 Nothelfern gezählt und in der Ostkirche bereits seit Ende des 4. Jahrhunderts als „Großmärtyrer“ verehrt. Neben St. Gallen und dem Raum Basel gilt Köln als Kultzentrum seiner Verehrung (LexMA 2002; vgl. auch die Abtei St. Pantaleon in Köln).
Der Turm im Südosten der Kirche trägt das typische Kreuz der Russisch-Orthodoxen Kirche. Bei dem auch als „Russisches Kreuz“ bezeichneten christlichen Symbol schneiden zwei parallele waagerechte Kreuzarme den senkrechten Hauptpfahl. Diese stellen den Querbalken und darüber die Inschriftentafel am Kreuz dar, den üblicherweise mit I.N.R.I. beschrifteten titulus crucis. Der darunter befindliche schräggestellte dritte Arm symbolisiert das Fußbänkchen des antiken Folter- und Hinrichtungsinstruments.

Die nicht als Baudenkmal geschützte Kirche ist von der Kölner Straße aus über die Porzer Ringstraße und die Neue Straße zu erreichen.

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2025)

Internet
rocor.koeln.de: Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland Köln, Kirchengemeinde Hl. Panteleimon (abgerufen 31.03.2025)
mpc-keln.de: Makedonisch-Orthodoxe Kirchengemeinde Sveta Troica e. V., Sv. Troica Köln (abgerufen abgerufen 31.03.2025)
www.heiligenlexikon.de: Ökumenisches Heiligenlexikon, Pantaleon (abgerufen abgerufen 31.03.2025)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 31.03.2025)
porzerleben.de: Die Westhovener Aue: 45 Jahre belgischer Militärstützpunkt (Text Archivgruppe Bürgervereinigung Ensen-Westhoven, 20.11.2022, abgerufen 11.03.2025)
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Literatur

Angermann, Norbert; Auty, Robert; Bautier, Robert-Henri (2002)
Lexikon des Mittelalters. LexMA, dtv-Ausgabe in 9 Bänden. Bd. VI, Sp. 1658, München.
Zander, Ernst / Kölnischer Geschichtsverein e.V. (Hrsg.) (1944)
Befestigungs- und Militärgeschichte Kölns (einschließlich der früher selbstständigen Städte Deutz und Mülheim). Vom Beginn der Franzosenzeit (1794) bis zum Ende der britischen Besatzungszeit (1926), zwei Bände. Köln.
Zander, Ernst / Kölnischer Geschichtsverein e.V. (Hrsg.) (1941)
Köln als befestigte Stadt und militärischer Standort. Bensberg als Standort. Köln.

Marienkapelle der Wasserturm-Siedlung in Westhoven

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Neue Straße
Ort
51149 Köln - Westhoven
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1953

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„Marienkapelle der Wasserturm-Siedlung in Westhoven”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-356219 (Abgerufen: 30. April 2025)
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