Die Weingärten des Münchenbergs (älter auch Möncheberg) am Eingang des Rhöndorfer Tals sind von den Flächen des Ulanenecks durch einen schmalen, steil ansteigenden Grüngürtel getrennt. Darin verläuft als Hohlweg tief eingeschnitten der alte Abfuhrweg von den Wolkenburger Steinbrüchen. Gestaffelte Maueranlagen wie am Ulaneneck sind am Münchenberg nicht zu finden. Hier handelt es sich zumeist um lange, schräg über den Hang verlaufende Mauern, die der Sicherung der schmalen Weinbergspfädchen dienten.
Wie auch an der Drachenfelser Domley und am Rüdenet löst man an Ulaneneck und Münchenberg im Rahmen der Weinbergs-Flurbereinigungen von 1978-1980 die kleinteiligen Parzellierungen und Terrassen auf. Die mit schweren Maschinen neu modellierten Hänge werden durch breite Fahrwege erschlossen und durch hohe Mauern mit einer Verblendung aus voll verfugtem Naturstein gesichert. Von ehemals rund 510 laufenden Metern Trockenmauern am Ulaneneck bleiben nur unbedeutende Reste mit einer Länge von knapp 30 Metern erhalten. Es handelt sich um die Endstücke zweier Terrassen am Rande des Wolkenburger Hohlwegs. Die etwa drei Meter hohen Mauerstücke bestehen aus grob zugehauenen Trachytbrocken, der zum Teil bereits rundlich verwittert ist: ein Indiz für ein relativ hohes Alter.
Zustand Am Münchenberg verbleibt von dem ehemaligen Gesamtbestand an Mauern über 245 laufende Meter nach Abschluss der Flurbereinigung ebenfalls nur ein Abschnitt von 30 Metern Länge. Das Mauerstück liegt am oberen Ende des ehemaligen Wolkenburger Fuhrwegs und sichert vormals ein von hier in die Weinberge abknickendes Weinbergspfädchen. Heute ist unter einer dichten Moos- und Efeubedeckung noch eine regelmäßig gesetzte Mauer aus Trachyt mit einer abgesetzten Treppenanlage erkennbar. Im Vergleich zu den verwitterten Mauerresten am Ulaneneck wirkt die Bauweise regelmäßig und modern.
Seit einigen Jahren bemüht sich der Bürger- und Ortsverein Rhöndorf e.V. den lokalen Weinbau neu zu beleben. Bereits 2007 wird am Rhöndorfer Ziepchensplatz ein Lehrweingarten angelegt. 2016 lässt man im Rahmen des Naturschutzprojektes „Chance7“ einen brachliegenden Weinberg am unteren Münchenberg roden und mit Weinbergspfirsichen bepflanzen.
Ohne Zweifel stellten die Weinlagen am Ulaneneck ein von weither sichtbares, landschaftsprägendes Element der vom Weinbau gestalteten Kulturlandschaft dar.
Datierung ca. 18. Jahrhundert bis heute
Zugang von den öffentlichen Wegen aus einsehbar
Hinweis Das Objekt „Weinberg am Münchenberg bei Rhöndorf“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Siebengebirge (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 446).
(Jörn Kling, 2024)
Internet www.chance7.org: Bau einer Trockenmauer (chance7, Meldung vom 11.02.2021, abgerufen 12.09.2025) www.rhoendorf.de: Lehrweinberg (abgerufen 12.09.2025) www.rhoendorf.de: Der neue Weinberg unterhalb des Ulanendenkmals (abgerufen 2024)
Quellen General Anzeiger Bonn: 18.2.2016, 20.11.2016, 13.2.2021, 22.6.2022, 13.5.2022
Zeugen der Landschaftsgeschichte im Siebengebirge. Teil 3. Wingert und Busch. (Kulturlandschaftspflege im Rheinland.) Köln.
Richter, Michael (1978)
Landschaftsökologische Standortanalysen zur Ermittelung des natürlichen Potentials von Weinbergbrachen am Drachenfels. Ein Beitrag zur angewandten Landschaftsökologie. (Arbeiten zur Rheinischen Landeskunde, Heft 45.) Bonn.
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