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Eichendorffmühle - Gasthaus zum wirklichen kühlen Grunde (2017)
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Die ehemalige Mühle und Gaststätte "Zum wirklichen kühlen Grunde" wird heute als Wohnhaus genutzt. Die Terrassen zur Bewirtung sind abgebrochen worden (2024).
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Die ehemalige Mühle wurde von F. Trimborn als Gasthaus und Hotel umgebaut. Sie trug auch den Namen "Eichendorffmühle". Auf den kleinen Fotos sind die Hochwasserschäden von 1903 abgebildet (um 1910).
Die ehemalige Mühle und Gaststätte "Zum wirklichen kühlen Grunde" wird heute als Wohnhaus genutzt. Die Terrassen zur Bewirtung sind abgebrochen worden. Die Petersberger Zahnradbahn verlief rechts des Gebäudes (2017).
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Lage Am Mirbesbach, etwas oberhalb von Königswinter, am Fuße des Petersbergs lagen mehrere Mühlen hintereinander. Ein oberster Mühlenplatz befand sich wohl schon an der Stelle des heutigen Wintermühlenhofs. Weiter talwärts folgte dann die „Sonntagsmühle“ bzw. später genannt „Zum Kühlen Grunde“ von Josef Faßbender. Nur rund 100 Meter weiter folgt die „Lieversbroicher Mühle“ bzw. „Eichendorffmühle“ Franz Trimborns, welche zuvor als Gaststätte „Zum wirklich kühlen Grund“ firmiert.
Geschichte Ebenso wie bei der Sonntagsmühle liegen die Ursprünge der Mühle im Dunkeln. 1843 wird der Ort unter dem Namen „Löwensprüchen“ als Mahlmühle mit Wohnplatz gelistet. Die Urliste von 1861 beziffert zwei Müller. In Anlehnung an die gut laufende, oberhalb liegende Konkurrenzgaststätte nennt der damalige Müller Albert Köntges das Gasthaus schon um 1893 „Gasthaus zum wirklich kühlen Grunde“. 1901 geht die Mühle an Franz Trimborn, der das Lokal in großformatigen Anzeigen in Anspielung an ein Gedicht des Freiherr Josef von Eichendorff mit „Zum wirklich kühlen Grunde“ bewirbt. Die bekannten Zeilen Eichendorffs von 1809/10 lauten: „In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad, mein Liebchen ist verschwunden, das dort gewohnet hat.“ Nach einer rechtlichen Auseinandersetzung mit der oberhalb gelegenen Mühle Josef Faßbenders „Zum Kühlen Grunde“ wird das Gasthaus ab 1925 unter dem Namen Eichendorff-Mühle geführt. Faßbender wiederum benennt seinen Gasthof zur Abgrenzung „Zum alten kühlen Grunde“ oder „Zum wahren kühlen Grunde“. 1903 zerstört ein Starkregen Teile der Mühle. Das Ereignis wird fotografisch auf Werbepostkarten der Mühle festgehalten. Franz Trimborn betreibt nicht nur das Gasthaus sondern bewirtschaftet auch Obstwiesen und Weinberge. Der Weinmost wird von ihm im Herbst vorwiegend an Touristen verkauft. 1919 übernimmt Herr Wolfslast das Haus. Nach Verlegung des Bahnhofs der Petersbergbahn im Jahr 1920 führt die verlängerte Trasse direkt an dem Gebäude vorbei. Es wird erzählt, dass der Lokführer dort schon mal anhielt, um sich ein Bier direkt aus dem Fenster reichen zu lassen. Ab 1928 nutzen die Königswinterer St. Hubertus-Schützen des benachbarten Schießplatzes „Am Dömchen“ einen Raum des Gasthauses zur Verwahrung ihrer Utensilien, bis sie um 1930 am Schießplatz ein eigenes Gebäude errichteten. 1930 wird ein neuer Sportplatz „Am Kissel“ gleich gegenüber angelegt. Dies bringt für das Lokal neuen Aufschwung.
Heutiger Zustand Zu einem unbekannten Zeitpunkt schließt der Ausschankbetrieb. Das Anwesen ist heute in Privatbesitz. Die ehemaligen Gebäude und auch Reste des Mühlteichs- und grabens sind weitestgehend erhalten. Die vorgebauten Ausflugsterrassen sind jedoch abgebrochen worden, im ehemaligen Garten entstanden Garagen.
Datierung Gründung unbekannt, belegt ab 1841
Hinweis Das Objekt „Eichendorffmühle am Mirbesbach“ ist Element des historischen Kulturlandschaftsbereiches Siebengebirge (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 446).
(Jörn Kling, 2024)
Internet www.virtuellesbrueckenhofmuseum.de: Virtuelles Brückenhofmuseum (abgerufen am 3.06.2025) www.ga.de: Eichendorff, der Köbes und der kühle Grund in Königswinter (Text: Roswitha Oschmann, General-Anzeiger vom 12.01.2008, abgerufen am 3.06.2025)
Quellen: Echo des Siebengebirges, 30.11.1901, 26.11.1912, 11.10.1913; Konzessionsübertrag 15.7.1919, Archiv des Rhein-Sieg Kreise,LSK-1113.
Zeugen der Landschaftsgeschichte im Siebengebirge. Historische Nutzungen und ihre Auswirkungen auf die Landschaft. (Kulturlandschaftspflege im Rheinland, Band 2.) S. 313, Köln.
Kiehl, Ernst (2016)
In einem kühlen Grunde da geht ein Mühlenrad. Volkskundliche Studien zur Rezeption des Liedes. In: Mitteilungen des Instituts für europäische Musikethnologie an der Universität zu Köln. 88, S. 3-27. Köln.
Kiehl, Ernst / Förderverein Historische Sammlungen Quedlinburg e. V. Geschichts- und Museumsverein (Hrsg.) (2015)
In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad. Die Geschichte eines Liedes. Halberstadt.
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