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Landskrone mit Quelle in Heppingen, Zeichnung von Renier Roidkin
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Renier Roidkin / LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland / CC BY 4.0
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Polizei-Ordnung zum Heppinger Mineral-Brunnen von 1828
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Altes Brunnenhaus in Heppingen (2024)
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Brunnen in Heppingen (2024)
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Neues Brunnenhaus in Heppingen (2021)
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Heinz Grates
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Landskrone mit Quelle in Heppingen, Ansicht der Brunnenanlage. Zeichnung von Renier Roidkin, um 1720/30.
LVR-ADR, Grafische Sammlung, Skizzenbuch II, Blattnr. 483.
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Renier Roidkin
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Polizei-Ordnung der Königlichen Regierung Koblenz zum Heppinger Mineral-Brunnen vom 5. Juni 1828, Stadtarchiv Bad Neuenahr-Ahrweiler - Stadt_N - Neuenahr / Bad Neuenahr 1875-1969 - 01747
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Stadtarchiv Bad Neuenahr-Ahrweiler
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Altes Brunnenhaus in Heppingen (2024), Ansicht von Norden
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Brunnen in Heppingen (2024). An Stelle der 2016 geschlossenen Zapfstelle für Mineralwasser des Heppinger Brunnens wurde in Nachbarschaft zum alten Brunnenhaus ein einfacher Laufbrunnen errichtet.
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Elmar Knieps
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1598 schrieb Tobias Stifell, als „Kellner“ Vorsteher der Wirtschaftsverwaltung der Burg Landskrone, seine „Landskronische Chronik“ und hielt darin unter anderem fest, dass vor wenigen Jahren ein Ahrhochwasser am Fuß der Landskrone eine Quelle mit „Sauerwasser“ freigelegt habe, bei der man auf römische Münzen gestoßen sei. Wie am Pönterbach, in Bad Godesberg und Roisdorf handelte es sich also um eine wohl schon den Römern bekannte Quelle.
Zu dieser Zeit muss ein Abfüll- und Versandbetrieb der erneut entdeckten Heppinger Quelle am Fuß der Landskrone an der Unterahr schon seit mehreren Jahrzehnten bestanden haben. Eine Quelle erwähnt Jacobus Theodorus 1581 in seinem Werk „New Wasserschatz“ und von Renier Roidkin ist eine Ansicht des Heppinger Brunnens von 1733 überliefert. Von 1747, 1760/61 wie 1774/75 existieren Vertragsunterlagen zwischen dem Eigentümer und Pächter. Der Zustand der Quelle war in französischer Zeit schlecht, jedoch war das Renommee des Wassers immer noch stark genug war, es unter dem etwas verballhornten Namen „Tönsteiner“ zu verkaufen.
In Heppingen stiegen 1828 mit Elias Dhal jun. und dem Kölner Kaufmann Friedrich Faulenbach zwei im Brunnengeschäft erfahrene Männer ein, die mit der aus Staatsbesitz gepachteten Quelle bald eine Jahresausfuhr von 400.000 bis 500.000 Krügen in die Niederlande und deren Kolonien erzielten. Dhal hatte zunächst 1807-1831 den Tönissteiner Brunnen gepachtet, um dessen Übernahme sich Faulenbach 1831 und 1834 erfolglos bemühte; Faulenbach war zuvor 1824-1826 Pächter des Roisdorfer Brunnens und 1827 Eigentümer einer Mineralquelle bei Burgbrohl.
Wie anderenorts auch war der Dozent für Chemie und Geologie an der Bonner Universität, Gustav Bischof, bei der Neufassung des Heppinger Brunnens anfangs der 1830er Jahre, bei der Analyse des unmittelbar benachbarten, 1838/39 neu erbohrten „Landskroner Mineralwasser“ sowie bei der Erbohrung des Apollinaris Brunnens 1851/52 kaum einen Kilometer weiter westlich aktiv beteiligt.
Die Mineralwässer im unteren Ahrtal konnten sich hinsichtlich ihrer Qualität mit den berühmten Quellen von Aachen, Selters, Fachingen und anderer messen, was sich in den zahlreichen Versandbetrieben niederschlug. Auch Weyden (1835, S.36), der Autor des ersten Ahrtalreiseführers, betonte, der Heppinger Brunnen „würde bei regelmäßigem Kurgebrauche eben so wohlthätige und in manchen Fällen, seines geringen Eisengehalts wegen, noch wohlthätigere Wirkungen hervorbringen, als die längst berühmten Wasser von Ems, Selters, Marienbad, Wildungen usw.“.
Der erste Versuch der Badgründung bei Heppingen am Fuß der Landskrone endete in einem Desaster. Die Autoren der ersten Ahrtal-Reiseführer berichten einträchtig, dass etwa 1838/39 unmittelbar neben dem von Dhal und Faulenbach betriebenen Heppinger Brunnen auf einem Privatgrundstück die Firma „Landskroner Mineralbrunnen“ eine eigene Bohrung niedergebracht habe und jetzt dabei sei, darüber ein Brunnengebäude zu errichten. Das bestätigt auch der niederländische Maler Johannes Franciscus Christ, der im Sommer 1839 auf der Heimreise von der Mittelahr die Quellen passierte und notierte (Aanteekeningen 1840, S.125): „Gegenüber des Brunnens, an der anderen Straßenseite, ist eine neue Quelle entdeckt worden, die für noch besser als die alte gehalten wird. Sie befindet sich in einem ausgedehnten, teilweise unterirdischen Gewölbe, worüber ein vornehmes Gebäude aufgezogen worden ist, das man für Badegäste einzurichten gedachte, wozu man genügend Wasser zu haben meinte.“ Christ ist der bisher einzige unmittelbare Zeuge für diesen Plan eines ersten Badebetriebs 1839 im Ahrtal. Der „Landskroner Mineralbrunnen“ hatte jedoch die Ader des Heppinger Brunnens getroffen und deshalb das gleiche Wasser. Quellschutzgebiete gab es noch nicht, denn erst 1908 trat das deutsche Quellschutz-Gesetz in Kraft. Infolge der Anzapfung brach 1840 der Heppinger Brunnen zusammen. Der „Rheinische Antiquarius“ zitiert 1862 genüsslich seitenlang die Satire eines Dr. Menapius mit dem Titel „Wasserkönig oder die Heilquellen von Heppingen-Landskron“. 1873 und 1885 erwarb der 1852 durch Georg Kreuzberg auf der Grenze Wadenheim/Heppingen erbohrte Apollinaris Brunnen den Landskroner und Heppinger Brunnen und legte beide aus Konkurrenzgründen still.
(Jürgen Haffke, Bonn, 2024)
Literatur
Haffke, Jürgen (2009)
Kulturlandschaften und Tourismus. Historisch-geographische Studien in Ahrtal und Hocheifel (Nürburgring). Bonn.
Stramberg, Christian von (1862)
Das linke Rheinufer. Der Remagengau, das Ahrthal. In: Denkwürdiger und nützlicher Rheinischer Antiquarius, welcher die wichtigsten und angenehmsten geographischen, historischen und politischen Merkwürdigkeiten des ganzen Rheinstroms von seinem Ausfluß in das Meer bis zu seinem Ursprunge darstellt, von einem Nachforscher in historischen Dingen. Mittelrhein. Der III. Abtheilung 9. Band, Coblenz. Online verfügbar: https://books.google.de/books?id=_qMOAAAAYAAJ&redir_esc=y, abgerufen am 27.10.2023
Theodorus, Jacobus (1581)
New Wasserschatz. Das ist: Von allen heylsamen metallischen minerischen Bädern und Wassern/Sonderlich aber von den neuwen erfundenen Sawerbrunnen zu Langen Schwallbach in der Nidergraffschafft Katzenelenbogen gelegen: Auch aller anderen Sauwerbrunnen eigentliche Beschreibung/Sampe derselben Gehalt/Natur/Krafft und Wirkung. Franckfurt am Mayn.
Weyden, Ernst (1835)
Das Ahrthal. Ein Führer von der Mündung der Ahr bis zu ihrer Quelle. Historisch geographische Skizzen und naturhistorische Andeutungen. Bonn.
(1840)
Aanteekeningen op een Reisje langs de Ahr en den Rijn. Nijmegen.
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