Möglicherweise wurden schon im 18. Jahrhundert im Bereich des heutigen Grillplatzes vor den Klärteichen Erz verhüttet. Funde von Schlacke und Keramik lassen dies vermuten. Hierbei wurde womöglich auch die Wasserkraft des Hölzerbachs genutzt, wie der Lerbach zu dieser Zeit genannt wurde. In diesem Bereich mündete auch der alte Napoleon-Stollen, der noch in Handarbeit aufgefahren worden war. Das Stollenmundloch wird heute von der Halde des Maschinenschachtes überlagert. Auf einem alten Grubenriss ist hier, vor dem Stollen, ein als „Zechenhaus“ bezeichnetes Gebäude eingetragen. Über den planierten Platz verläuft heute der Rote Bach aus dem Wetterschacht der Grube Blücher.
Am 6. März 1855 erhielten die Gruben Blücher und Napoleon die königliche Erlaubnis, „an dem hier befindlichen Gefälle des Hölzer Baches eine Erzaufbereitungsanstalt anzulegen und zu betreiben“. Die Anlage löste einen Rechtsstreit mit Leopold von Niesewand auf Haus Lerbach aus. Der preußische Generalmajor befürchtete - sicherlich nicht ganz zu Unrecht - dass seine bachabwärts liegenden Wiesen durch Giftstoffe beeinträchtigt würden. Der Streit wurde erst 1859 beigelegt.
Das Wasser des Holzbachs wurde in dieser frühindustriellen Erzaufbereitung für mechanische Anlagen genutzt, in denen das Erz zerkleinert und sortiert wurde. Diese sollen unter anderem ein Erzwalzwerk mit oberschlächtigem Wasserrad, Spülwaschtische und Setzsiebe umfasst haben. Im Geländebild sind noch ein kräftiger Damm und Reste eines mutmaßlichen Obergrabens sichtbar. Dieser scheint einen Teil des Bachwassers nördlich am Stauteich vorbei geleitet zu haben.
Bereits ab Februar 1860 wurde für die gesteigerte Produktion eine modernere Aufbereitung im oberen Hangbereich errichtet, die bis 1864 schrittweise ausgebaut wurde. Die alte Anlage diente nun nur noch als Klärteich. Die darin gesammelten metallhaltigen Schlammrückstände wurden ab 1931 abtransportiert und in der modernen Aufbereitungsanlage der Grube Weiß verarbeitet. Anfang der 1950er Jahre geschah das gleiche mit den Waschhalden westlich des Ludwigschachtes. Für den Abtransport wurde ein Schrägaufzug angelegt, der hangaufwärts in den Bereich des Steigerhauses und der dortigen Straße führte.
(Peter Schönfeld, BGV Rhein-Berg, 2024)