Alte Erzaufbereitung der Grube Blücher

Erzwäsche, Klärteiche

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Naturschutz
Gemeinde(n): Bergisch Gladbach
Kreis(e): Rheinisch-Bergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 58′ 49,3″ N: 7° 10′ 19,8″ O 50,98036°N: 7,17217°O
Koordinate UTM 32.371.691,98 m: 5.649.231,43 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.582.360,25 m: 5.650.116,48 m
  • Unterhalb von Haus Hardt befinden sich die ehemaligen Klärteiche der Erzaufbereitung der Grube Blücher (2024).

    Unterhalb von Haus Hardt befinden sich die ehemaligen Klärteiche der Erzaufbereitung der Grube Blücher (2024).

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    Peter Schönfeld / BGV Rhein-Berg e.V. / CC BY 4.0
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  • Unterhalb von Haus Hardt befinden sich die ehemaligen Klärteiche der Erzaufbereitung der Grube Blücher. Im Gelände sind noch einige Reste von Waschhalden erhalten. Der Rote Bach mündet hier in den Lerbach (2024).

    Unterhalb von Haus Hardt befinden sich die ehemaligen Klärteiche der Erzaufbereitung der Grube Blücher. Im Gelände sind noch einige Reste von Waschhalden erhalten. Der Rote Bach mündet hier in den Lerbach (2024).

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  • Historische Aufnahme aus dem Bereich der ehemaligen Klärteiche der Grube Blücher um 1929. Da die Schlammablagerungen und Waschhalden noch Reste an verwertbaren Mineralien enthielten, wurden große Teile ab 1931 abgetragen und in der modernen Erzaufbereitung der Grube Weiß bei Moitzfeld verarbeitet (Sammlung W. Fritzen, BGV Rhein Berg).

    Historische Aufnahme aus dem Bereich der ehemaligen Klärteiche der Grube Blücher um 1929. Da die Schlammablagerungen und Waschhalden noch Reste an verwertbaren Mineralien enthielten, wurden große Teile ab 1931 abgetragen und in der modernen Erzaufbereitung der Grube Weiß bei Moitzfeld verarbeitet (Sammlung W. Fritzen, BGV Rhein Berg).

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Im heutigen Naturschutzgebiet Hardt befinden sich Reste von ehemaligen Klärteichen, Dämmen und Halden der Erzaufbereitung der ehemaligen Grube Blücher.
Möglicherweise wurden schon im 18. Jahrhundert im Bereich des heutigen Grillplatzes vor den Klärteichen Erz verhüttet. Funde von Schlacke und Keramik lassen dies vermuten. Hierbei wurde womöglich auch die Wasserkraft des Hölzerbachs genutzt, wie der Lerbach zu dieser Zeit genannt wurde. In diesem Bereich mündete auch der alte Napoleon-Stollen, der noch in Handarbeit aufgefahren worden war. Das Stollenmundloch wird heute von der Halde des Maschinenschachtes überlagert. Auf einem alten Grubenriss ist hier, vor dem Stollen, ein als „Zechenhaus“ bezeichnetes Gebäude eingetragen. Über den planierten Platz verläuft heute der Rote Bach aus dem Wetterschacht der Grube Blücher.

Am 6. März 1855 erhielten die Gruben Blücher und Napoleon die königliche Erlaubnis, „an dem hier befindlichen Gefälle des Hölzer Baches eine Erzaufbereitungsanstalt anzulegen und zu betreiben“. Die Anlage löste einen Rechtsstreit mit Leopold von Niesewand auf Haus Lerbach aus. Der preußische Generalmajor befürchtete - sicherlich nicht ganz zu Unrecht - dass seine bachabwärts liegenden Wiesen durch Giftstoffe beeinträchtigt würden. Der Streit wurde erst 1859 beigelegt.

Das Wasser des Holzbachs wurde in dieser frühindustriellen Erzaufbereitung für mechanische Anlagen genutzt, in denen das Erz zerkleinert und sortiert wurde. Diese sollen unter anderem ein Erzwalzwerk mit oberschlächtigem Wasserrad, Spülwaschtische und Setzsiebe umfasst haben. Im Geländebild sind noch ein kräftiger Damm und Reste eines mutmaßlichen Obergrabens sichtbar. Dieser scheint einen Teil des Bachwassers nördlich am Stauteich vorbei geleitet zu haben.

Bereits ab Februar 1860 wurde für die gesteigerte Produktion eine modernere Aufbereitung im oberen Hangbereich errichtet, die bis 1864 schrittweise ausgebaut wurde. Die alte Anlage diente nun nur noch als Klärteich. Die darin gesammelten metallhaltigen Schlammrückstände wurden ab 1931 abtransportiert und in der modernen Aufbereitungsanlage der Grube Weiß verarbeitet. Anfang der 1950er Jahre geschah das gleiche mit den Waschhalden westlich des Ludwigschachtes. Für den Abtransport wurde ein Schrägaufzug angelegt, der hangaufwärts in den Bereich des Steigerhauses und der dortigen Straße führte.

(Peter Schönfeld, BGV Rhein-Berg, 2024)

Literatur

Geurts, Gerhard; Ommer, Herbert; Stahl, Herbert / Förderverein des Bergischen Museums für Bergbau, Handwerk und Gewerbe (Hrsg.) (2004)
Das Erbe des Erzes, Band 2. Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg. 62, 65f, Bergisch Gladbach.
Slotta, Rainer (1983)
Technische Denkmäler in der Bundesrepublik Deutschland 4: Der Metallerzbergbau. (Veröff. aus dem Dt. Bergbau-Museum Bochum Nr. 26.) 594, Bochum.
Stahl, Herbert / Bergischer Geschichtsverein Rhein-Berg e. V.; Stadtarchiv Bergisch Gladbach (Hrsg.) (2014)
Das Erbe des Erzes. Band 5. Neue Nachrichten und Geschichten zum Erzrevier Bensberg. 64, Bergisch Gladbach.

Alte Erzaufbereitung der Grube Blücher

Schlagwörter
Ort
51429 Bergisch Gladbach - Herkenrath
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Archäologische Prospektion
Historischer Zeitraum
Beginn 1855

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Peter Schönfeld: „Alte Erzaufbereitung der Grube Blücher”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355726 (Abgerufen: 1. Mai 2025)
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