Roter Bach bei Haus Hardt

Rote Quelle, Rote Bach

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Naturschutz
Gemeinde(n): Bergisch Gladbach
Kreis(e): Rheinisch-Bergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 58′ 47,63″ N: 7° 10′ 21,02″ O 50,9799°N: 7,1725°O
Koordinate UTM 32.371.714,49 m: 5.649.179,26 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.582.384,88 m: 5.650.065,25 m
  • Ein Kanalschacht fasst die Stelle ein, an der das Grubenwasser aus dem Wetterschacht der Grube Blücher zu Tage tritt. Der Wasseraustritt wurde in den 1950er Jahren beim Wegebau angeschnitten (2024).

    Ein Kanalschacht fasst die Stelle ein, an der das Grubenwasser aus dem Wetterschacht der Grube Blücher zu Tage tritt. Der Wasseraustritt wurde in den 1950er Jahren beim Wegebau angeschnitten (2024).

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    Peter Schönfeld / BGV Rhein-Berg e.V. / CC BY 4.0
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  • Unterhalb der Quellfassung sind kräftige, rostrote Eisenausfällungen des Grubenwassers aus dem Wetterschacht der Grube Blücher zu erkennen. Diese bilden rote Schlämme, die auch Schwefel und giftige Schwermetalle enthalten (2024).

    Unterhalb der Quellfassung sind kräftige, rostrote Eisenausfällungen des Grubenwassers aus dem Wetterschacht der Grube Blücher zu erkennen. Diese bilden rote Schlämme, die auch Schwefel und giftige Schwermetalle enthalten (2024).

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  • Wenige Meter weiter quert der "Rote Bach" die Waschhalden der ehemaligen Erzaufbereitung der Grube Blücher und mündet in den Lerbach (2024).

    Wenige Meter weiter quert der "Rote Bach" die Waschhalden der ehemaligen Erzaufbereitung der Grube Blücher und mündet in den Lerbach (2024).

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  • Ausschnitt aus dem Grubenriss der Grube Blücher vor 1886 mit der Lage des Luft- bzw. Wetterschachts. Dieser liegt am Rande des komplexen Grubengebäudes mit zahlreichen übereinanderliegenden Stollensohlen. In diesen sammelt sich das Grundwasser und tritt durch den Schacht zu Tage.

    Ausschnitt aus dem Grubenriss der Grube Blücher vor 1886 mit der Lage des Luft- bzw. Wetterschachts. Dieser liegt am Rande des komplexen Grubengebäudes mit zahlreichen übereinanderliegenden Stollensohlen. In diesen sammelt sich das Grundwasser und tritt durch den Schacht zu Tage.

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Vom Naturfreundehaus Hardt aus führt ein Wanderweg zu den alten Waschhalden am Lerbach herunter. Auf etwa halbem Weg tritt eine außerordentlich kräftige, rote Quelle aus dem Untergrund hervor. Diese wurde wahrscheinlich in den 1950er Jahren bei Wegbauarbeiten angeschnitten. Zu dieser Zeit wurden die alten Waschhalden am Lerbach abgetragen und an der Grube Weiß in einer moderneren Aufbereitungsanlage nochmals verarbeitet. Der Wasseraustritt ist heute mit einem Kanalschacht gesichert, der als Quellfassung dient.
Das austretende Wasser ist kräftig rostrot gefärbt und bildet im weiteren Verlauf in Richtung Lerbach deutliche Eisenausfällungen, die als rote Schlammablagerungen erscheinen. Das Eisen ist dabei das optisch auffälligste der zahlreichen im Grubenwasser gelösten Mineralien. Dazu gehören vor allem Schwefel und giftige Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Cadmium. Kontakt zum Wasser und den Schlämmen sollte deshalb vermieden werden.

Es ist wiederholt vermutet worden, das Wasser komme aus einem unbekannten, vielleicht mittelalterlichen Stollen. Tatsächlich lassen die erhaltenen Pläne der Grube Blücher aber erkennen, dass genau an dieser Stelle ein Luftschacht bestand. Solche wurden von den Bergleuten „Wetterschacht“ genannt und waren für die Belüftung der tiefen Gruben dringend erforderlich. Das Grubenwasser wird seit der Stilllegung nicht mehr abgepumpt, so dass das gesamte unterirdische Grubengebäude geflutet ist. Das Grubenwasser tritt deshalb aus dem ehemaligen Wetterschacht heraus. Aus hydrologischer Sicht handelt es sich somit um eine künstlich geschaffene Überlaufquelle.

(Peter Schönfeld, BGV Rhein-Berg, 2024)

Literatur

Geurts, Gerhard; Ommer, Herbert; Stahl, Herbert / Förderverein des Bergischen Museums für Bergbau, Handwerk und Gewerbe (Hrsg.) (2004)
Das Erbe des Erzes, Band 2. Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg. 68, Bergisch Gladbach.
von Loga, Sven; Lehnen, Claudia (2022)
Korallen, Kalk & Kletterfelsen. Geo-Exkursionen für Familien im Bergischen Land. 15f, Daun.

Roter Bach bei Haus Hardt

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hardt
Ort
51429 Bergisch Gladbach - Herkenrath
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn 1950

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Peter Schönfeld: „Roter Bach bei Haus Hardt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355727 (Abgerufen: 30. April 2025)
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