Es wird angenommen, dass das Kreuz als Dank für die überstandene Pest errichtet wurde, die nochmals um 1665/66 in Köln und Dörfern der Umgegend umging (porzerleben.de):
„Das Wegekreuz wurde zunächst Pestkreuz oder auch Maarkreuz genannt, seit der Zeit Napoleons hingegen Tambourskreuz. Das Kreuz war eingangs des 20. Jahrhunderts stark zerfallen. 1909 setzten es Mitglieder der kirchlichen Gemeindevertretung Urbach instand und stellten es erneut an der Frankfurter Straße auf.“
Die offenbar im Jahr 1909 renovierte oder erneuerte, in Versalien gehaltene Inschrift auf der Vorderseite des Sockels lautet:
ZV LOB UNT EHR / DES BITTERN LE / ITENS VNSERES / HEILAND IESV /
CHRESTI UNDT DER / 7 SCHMERTZEND / MARIA HABEN DIE / SES I KREITZ AVF /
RICHTEN LAST DIE / ERBAREN FRANTZ / LUDWIG ZU URBACH /
VND KRIS J ENR EHEL / LVDH / 1669 1909
(„Zu Lob und Ehr des bitteren Leidens unseres Heilands Jesus Christus und der sieben Schmerzen Mariens haben dieses Kreuz aufrichten lassen die ehrbaren Franz Ludwig zu Urbach und Kris [unklar] Eheleute, 1669 1909“)
Ursprünglicher und heutiger Standort
Es ist unklar, wo genau das Kreuz ursprünglich an der Straße von Urbach nach Eil stand (porzerleben.de).
Die historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828) lassen mit etwas Phantasie das im Kartenbild nicht benannte Kreuz an einer kleinen Wegekreuzung im Bereich seines heutigen Standorts erkennen. In der der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme ist dort dann allerdings nichts verzeichnet und ebensowenig auf der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912).
Die topographischen Karten TK 1936-1945 zeigen dann ein Kreuz etwa 80 Meter östlich des heutigen Standorts an der Frankfurter Straße, wo das Tambourkreuz laut Porz-Wiki im Zuge seiner Instandsetzung 1909 erneut errichtet wurde.
Die TK 1936-1945 zeigt gleichzeitig eine zweite Wegekreuz-Signatur etwa 500 Meter südlich gegenüber des Urbacher Maarhofs; beide Symbole tragen allerdings keine Benennung (vgl. die entsprechenden Kartenansichten). Dieser möglicherweise vorherige bzw. zweite Standort wird auch im Porz-Wiki angeführt: „Oder der Standort war, einer anderen Quelle nach ‚unter der Maargass', dies wäre an der Frankfurter Straße gegenüber dem Maarhof. Hier begann die Maargasse, die später Maarstraße und in ihren Resten heute Im grünen Winkel heißt.“
Im Zuge der Errichtung von neuer Wohnbebauung wurde das Kreuz 1956 schließlich an seinem heutigen Standort nördlich der Königsberger Straße aufgestellt und der trapezförmig verlaufende Zugangsweg zu den Wohnhäusern nach dem Kleindenkmal mit „Am Tambourskreuz“ benannt.
Baudenkmal
Mit Eintragung in die Kölner Denkmalliste vom 1. Juli 1980 wurde das in privatem Eigentum stehende „Wegekreuz, Am Tambourskreuz, … Baujahr 1669“ als Baudenkmal unter Schutz gestellt (Denkmalnummer 527 / DE_05315000_A_0527).
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2024)
Internet
www.stadt-koeln.de: Stadtteilinformationen Urbach (abgerufen 04.03.2023)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 04.03.2024)
porzerleben.de: Porz-Wiki, Tambourskreuz (abgerufen 04.03.2024)