Maarhof in Urbach

Gut Maarhof

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 52′ 56,9″ N: 7° 04′ 56,48″ O 50,88247°N: 7,08236°O
Koordinate UTM 32.365.105,10 m: 5.638.507,06 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.576.213,19 m: 5.639.130,35 m
  • Gebäude des früheren Hofguts Maarhof an der Frankfurter Strasse in Köln-Urbach (2010).

    Gebäude des früheren Hofguts Maarhof an der Frankfurter Strasse in Köln-Urbach (2010).

    Copyright-Hinweis:
    Duhon, CC BY 3.0
    Fotograf/Urheber:
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  • Witschaftsgebäude des früheren Hofguts Maarhof an der Frankfurter Strasse in Köln-Urbach (2010).

    Witschaftsgebäude des früheren Hofguts Maarhof an der Frankfurter Strasse in Köln-Urbach (2010).

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Der Maarhof im Kölner Stadtteil Urbach ist ein früheres Hofgut der adligen Familie von Nesselrode, dessen landwirtschaftliche Nutzung 1984/85 aufgegeben wurde.

Die Stadt Köln führt in ihren Informationen zu Urbach aus, dass die Menschen dort fast ausschließlich von der Landwirtschaft lebten. Der Ausbau der Frankfurter Straße habe den alten Ortskern nachhaltig zerstört, sodass nur wenige Reste der alten, dörflich-ländlich geprägten Bausubstanz erhalten geblieben sind.
Zum Maarhof heißt es dort (www.stadt-koeln.de):
„Der Maarhof, eine geschlossene, vierflügelige Hofanlage besitzt ein zweigeschossiges Herrenhaus mit reicher Stuckfassade und Schopfwalmdach. 1984/1985 erfolgte nach Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung der Umbau der Stallungen zur Wohnanlage mit ausgebauten Dächern und Gauben. Der Maarhof bildete den Abschluss und Höhepunkt der Bebauung der Frankfurter Straße.“

Unter porzerleben.de wird ferner ausgeführt, dass das Gut jahrhundertelang der bergischen Adelsfamilie von Nesselrode gehörte und hier zumeist auch Angehörige der Familie wohnten:
„Die Gutsherren von Nesselrode waren zunächst Ritter, ab 1652 Freiherren, ab 1702 Grafen. Zum Gut gehörten rund 320 Morgen Land sowie große Waldparzellen. Bereits vor 1800, war die Familie Meller Pächter des Maarhofs. Als die Franzosen 1796 im Porzer Raum ihr Lager aufschlugen, wurde Peier Meller von ihnen um 4.674 Taler geplündert. 1860 wurde das Gut an die Erben des letzten Pächters Johann Meller verkauft. [...] Die Gutsbesitzer Andreas und Johann Meller bauten das Gut zu einer vierflügeligen geschlossenen Hofanlage um und errichteten 1896 das zweigeschossige Herrenhaus mit einer reichen Stuckfassade und ein Schopfwalmdach.“

1891 benennt Greven's Adressbuch das Gut unter der Anschrift „An der Chausee 44“, Anfang des 20. Jahrhunderts änderte sich die Adresse dann auf „Frankfurter Straße 84“ (die heutige Nummer lautet 540). Für das Jahr 1931 verzeichnet das Adressbuch 45 Hektar zugehörige Flächen.
Auf den historischen Karten der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) findet sich der Gutshof und seine unmittelbare Umgebung mit einer Fläche von rund 8.300 m2 eingezeichnet (die hiesige Objektgeometrie folgt der Darstellung in diesem Werk; vgl. Kartenansicht).

Als Eigentümer bzw. Pächter werden genannt (nach porzerleben.de):
  • um 1270 bis 1860: die Grafen von Nesselrode als Eigentümer,
  • um 1773: Ludwig Staehl als Pächter,
  • 1807 bis 1860: Johann und Elisabeth Meller als Pächter,
  • um 1891: Andreas und Johann Meller als Eigentümer,
  • 1911 bis 1925: der Ingenieur August Beermann, Betreiber einer Rheinkiesbaggerei zwischen Porz und Zündorf, mit Familie als Bewohner,
  • 1931: Dr. Josef Broicher als Bewirtschafter,
  • bis heute: die Erben und Nachfahren der Familie Meller als Eigentümer.

Nach Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung in den Jahren 1984/85 erfolgte die Restaurierung und der Umbau des Maarhofs. Im Haupthaus entstand dabei eine 220 m2 große Bürofläche und in den Nebengebäuden 23 Wohnungen.

Baudenkmal / Kulturpfad
Mit Eintragung in die Kölner Denkmalliste vom 30. August 1982 wurde die in privatem Eigentum stehende „Hofanlage Maarhof, Frankfurter Straße 540 ... Baujahr 18. bis 19. Jahrhundert“ als Baudenkmal unter Schutz gestellt (Denkmalnummer 1084 / DE_05315000_A_1084).
Der denkmalgeschützte Maarhof wurde 1979 als Station 1.24 des Kulturpfads Porz ausgewiesen.

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2024)

Internet
www.stadt-koeln.de: Stadtteilinformationen Urbach (abgerufen 29.01.2023)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 29.01.2024)
porzerleben.de: Porz-Wiki, Maarhof (abgerufen 29.01.2024)
de.wikipedia.org: Urbach (abgerufen 29.01.2024)
de.wikipedia.org: Nesselrode (Adelsgeschlecht) (abgerufen 29.01.2024)

Literatur

Dreher, Bernd / Stadtkonservator in Zusammenarbeit mit dem Presse- und Informationsamt der Stadt Köln (Hrsg.) (o.J.)
Kulturpfade Köln, Stadtbezirk 7 (Porz). Köln.
Fabricius, Wilhelm (1898)
Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. (2 Bände, Nachdruck 1965). Bonn.
Wilhelm, Jürgen (Hrsg.) (2008)
Das große Köln-Lexikon. S. 455, Köln (2. Auflage).

Maarhof in Urbach

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Frankfurter Straße 540
Ort
51145 Köln - Urbach
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Ende nach 1985

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Maarhof in Urbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-351828 (Abgerufen: 10. Mai 2024)
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