Ein kleiner Flussregenpfeifer auf einem kahlen Boden (2012). Das Gefieder am Bauch ist weiß, der Rücken grau-braun, die Augen sind gelb umrandet.
Fotograf/Urheber:
Tobias Rautenberg
Medientyp:
Bild
Der eine Fläche von 52,5 Hektar (525.000 m2) einnehmende Liburer See - auch als Libursee oder Libur See bezeichnet - östlich des Liburer Ortskerns geht auf die hiesige Kiesgewinnung in einer hier ehemals ansässigen Grube „Paulsmaar“ zurück. Gleiches gilt für die etwa 1,5 km nördlich liegenden Seen im Naturschutzgebiet Kiesgrube Paulsmaar (NSG K-016).
Der auf einer Höhe von rund 45 Meter über NN liegende Liburer See sowie weitere unmittelbar östlich und südlich benachbarte Baggerseen und Weiher im angrenzenden Troisdorfer Stadtteil Spich entstanden durch die Kiesgewinnung in den 1950ern. Es sind dies (im Uhrzeigersinn ab der Ranzeler Straße) der Schwalbensee, der Storchensee, der Molchweiher, der Grüne See und der Schilfsee sowie nach Westen hin noch weitere zwei Seen des Naturschutzgebiets Stockem Nord (NSG SU-126, zu Niederkassel).
Die Kiesgrube Liburer See sowie die beiden südlich liegenden Kiesgruben Stockem Ost und Stockem West sind noch im Abbau befindlich. An seiner Westseite rahmt der Liburer See eine im Jahr 1966 errichtete „Transportbetonanlage“ ein, die seit Jahresbeginn 1967 am Standort Libur Beton produziert und vertreibt. Der Betrieb mit mittlerweile vier Mischanlagen für Transportbeton gehört heute zu der 2004 gegründeten Firma TBL Transportbeton Libur. Auf historischen Karten ist der - teils nur temporäre bzw. „wandernde“ Abbau von Kies - im Bereich der Seen nicht eigens auszumachen. Selbst die jüngeren topographischen Karten der TK 1936-1945 weisen keine entsprechenden Werksflächen oder Gruben aus (vgl. Kartenansichten). Die Topographischen Karten der 1970er-Jahre lassen hingegen zumindest die noch wechselnden äußeren Formen der Seen sowie deren seinerzeit offenbar noch nicht konstante Anzahl erkennen.
Schutzwürdiges Biotop / Trittsteinbiotop Die Beschreibung der schutzwürdigen Biotope im NSG Stockem Nord (SU-126 / BK-5108-0011) bezieht auch den südlichen Teil des Liburer Sees mit ein und führt aus, dass das Gebiet zahlreichen gefährdeten Tierarten der Stillgewässer sowie Rohbodenbesiedlern und Gebüschbewohnern Lebensraum bietet. Nachgewiesen wurden 2007 die Amphibien Wechselkröte, Teichfrosch, Kleiner Wasserfrosch und Teichmolch. „Die Frühe Heidelibelle sowie zahlreiche Brutvogelarten (u.a. Flussregenpfeifer, Uferschwalbe, Neuntöter, Schwarzkehlchen, Teichhuhn, Teichrohrsänger sowie Zwergtaucher) sowie Nahrungsgäste und Durchzügler wie Schwarzmilan und Wiesenweihe sind hier gesichtet worden ... Daneben wurde 2011 als seltene und gefährdete Pflanzenart die Heidenelke nachgewiesen.“ Daneben stellt das Gebiet auch ein herausragendes Trittsteinbiotop dar. Dabei gelten Grünkorridore zwischen Biotopen als verbindende „Trittsteine“ zwischen diesen Lebenräumen - im hiesigen Raum mit einer wichtigen Rolle für die Wechselkröte (nsg.naturschutzinformationen.nrw.de).
Heute sind die Seen als „Biotopverbundflächen mit herausragender Bedeutung“ ausgewiesen. Sie sind für die Öffentlichkeit nicht begeh- oder nutzbar, zu ihnen haben ausschließlich örtliche Anglervereine Zugang (www.troisdorf.de).
Literaturauswertung, Auswertung historischer Karten, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1940 bis 1960
Empfohlene Zitierweise
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