Das Porzer Rathaus am Friedrich-Ebert-Ufer wurde in den Jahren 1909/1910 für die Verwaltung und Gemeindevertretung der damaligen Gemeinde Heumar erbaut. 1956 wurde es um den nördlichen, 1983 um den südlichen Anbau erweitert. Heute ist das Rathaus Sitz der Bezirksvertretung des Kölner Stadtbezirkes 7 und der Bezirksverwaltung Porz.
Baugeschichte Den Impuls zum Bau eines eigenen Rathauses gab der seit 1907 amtierende Bürgermeister der Gemeinde Heumar, Rudolf Lütz. Im Jahr 1909 konnte der namhafte Kölner Regierungsbaumeister Carl Moritz (1863-1944), der bereits zahlreiche weitere Bauten in Köln und ganz Deutschland entworfen hatte, mit der Planung des Porzer Rathauses beauftragt werden. Bereits im folgenden Jahr war der Bau für etwa 75.000 Mark fertig gestellt und wurde am 1. Juli 1910 eröffnet. Es handelt sich um ein dreigeschossiges, siebenachsiges Gebäude mit nördlich angrenzendem Turm, dessen Uhr den Porzer*innen noch heute die Zeit ansagt. Prägend sind insbesondere die Arkaden im Erdgeschoss, hinter denen sich heute die Fraktionsräume befinden. In die neuen Räumlichkeiten zogen 1910 alle Gemeindedienststellen sowie die Verwaltung und der Gemeinderat ein, die zuvor an verschiedenen Stellen in Porz untergebracht gewesen waren. Das neue Rathaus verfügte zudem über eine Dienstwohnung für den Bürgermeister sowie über Räume zur Unterbringung der Gemeindekasse. Letztere musste allerdings bereits 1913 - erneut aus Platzmangel - wieder ausziehen (Huck 2011, S. 38-40).
Schon bald nach der Eröffnung des neuen Rathauses stellte sich das Gebäude als zu klein für die gesamte Gemeindeverwaltung heraus. Erste Überlegungen zu einem Anbau fanden bereits in den 1920er Jahren statt (Huck 2011, S. 40). Die baulichen Veränderungen begannen dann jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg: Das ursprüngliche Turmdach mit den zwei Fenstern wurde durch einen schlankeren Neubau ersetzt (porzerleben.de). Der kleine, runde Erker im ersten Obergeschoss, hinter dem sich der Dienstsitz des Bürgermeisters befand, wurde kurz darauf abgebaut und stattdessen der weit vorkragende, eckige Erker am Rathausturm ergänzt. Am 17. Juli 1956 wurde dann der große nördliche Anbau des Rathauses eröffnet. Die Kosten der Erweiterung beliefen sich auf 946.838,27 DM. Auch dieser Bau galt jedoch schon bei seiner Eröffnung als zu klein, sodass der Ruf nach einem weiteren Anbau schnell wieder laut wurde. Mit seinem weißen Verputz fügt sich der dreistöckige nördliche Anbau mit ausgebautem Dachgeschoss heute recht harmonisch an den Kernbau des Rathauses von 1910 an. Seit seiner Eröffnung 1956 bis heute mussten jedoch die Einfahrt mit hervorkragendem Balkon sowie die im Dachgeschoss umlaufende Balustrade weichen. Auch die gesamte Nordseite des Gebäudes wurde verändert und die drei Fahnenmasten ein wenig verrückt.
Die Planungen für einen nächsten Erweiterungsbau kollidierten während der 1970er Jahre mit der Eingemeindung von Porz nach Köln, sodass dessen Bau - obgleich bereits 1974 fertiggeplant - erst am 6. März 1980 began. Der südliche Rathausanbau mit seiner markanten Backsteinfassade - geplant von dem Architekten Harald Deilmann (1920-2008) - wurde am 26. Februar 1983 eingeweiht. Hauptmerkmal des erweiterten Rathausgebäudes für den neuen Kölner Stadtbezirk Porz war die Zusammenführung von Verwaltungs-, Kultur- und Bildungseinrichtungen unter einem Dach, welche die Gesamtanlage bis heute prägt. Aufgenommen wurde auch die Arkadenarchitektur des Kernbaus, sodass sich ein nahezu umlaufender Säulengang ergibt. Der Rathausvorplatz ist seit Ende 2008 nach dem ehemaligen Porzer Bürgermeister (1969-1975) und erstem Porzer Bezirksbürgermeister (1975-1988) Alfred Moritz (1923-1999) benannt.
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