Villa Rollmann in Marienburg

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 54′ 1,23″ N: 6° 58′ 28,91″ O 50,90034°N: 6,9747°O
Koordinate UTM 32.357.587,18 m: 5.640.696,15 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.568.610,84 m: 5.641.012,57 m
  • Villa in der Köln-Marienburger Pferdmengesstraße 25 (2015), ehemals Wohnhaus der Familie des Kaufmanns Hans Rollmann (1877-1940), Inhaber der Kölner Schuhfabrik Rollmann & Mayer.

    Villa in der Köln-Marienburger Pferdmengesstraße 25 (2015), ehemals Wohnhaus der Familie des Kaufmanns Hans Rollmann (1877-1940), Inhaber der Kölner Schuhfabrik Rollmann & Mayer.

    Copyright-Hinweis:
    1971markus / CC-BY-SA 4.0
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  • An der Köln-Marienburger Pferdmengesstraße 25 verlegter Stolperstein für Maria Mia Rollmann (1889-1940, geborene Hertz) (2015).

    An der Köln-Marienburger Pferdmengesstraße 25 verlegter Stolperstein für Maria Mia Rollmann (1889-1940, geborene Hertz) (2015).

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  • An der Köln-Marienburger Pferdmengesstraße 25 verlegter Stolperstein für den Kaufmann Hans Rollmann (1877-1940), Inhaber der Kölner Schuhfabrik Rollmann & Mayer (2015).

    An der Köln-Marienburger Pferdmengesstraße 25 verlegter Stolperstein für den Kaufmann Hans Rollmann (1877-1940), Inhaber der Kölner Schuhfabrik Rollmann & Mayer (2015).

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Die Familie des Schuhfabrikanten Hans Rollmann lebte in einer zwischen 1921 und 1923 erbauten Villa im feinen Kölner Stadtteil Marienburg.
Das Wohngebäude der Familie Rollmann wurde nach Plänen des Kölner Architekten Peter Gaertner und dessen Mitarbeiter Jacob Berns gebaut, die auch bereits die Gebäude der Schuhfabrik Rollmann & Mayer in Niehl geplant hatten (Ganz-Ohlig 2021, S. 25). Die Villa befindet sich auf dem rund 3.500 Quadratmeter großen Grundstück der damaligen Goltsteinstraße Nr. 223 (heutige Pferdmengesstraße 25).
Dach und Obergeschoss der Villa wurden im Zweiten Weltkrieg teils zerstört und 1948/49 im Auftrag der neuen Besitzer durch die Archiktekten Heidrich und Arenz wieder aufgebaut.
Auf dem südlichen Teil des Grundstücks entstand ebenfalls 1921/23 ein separates Remisengebäude als Chauffeurs- und Garagenhaus (heutige Germanicusstraße 1).

Baudenkmal
Mit Eintragung vom 1. Juni 1990 wurde das Objekt „Wohnhaus, Pferdmengesstr. 25, Marienburg, 1921-1923; 1948-1949 (Wiederaufbau)“ unter der Nummer 5595 in die Kölner Denkmalliste aufgenommen (LVR-ABR Nr. 80263).

Die Familie Rollmann
Hans Rollmann (1877-1940) führte die Kölner Schuhfabrik Rollmann & Mayer und war 1921 Mitbegründer der Schuhfabrik ROMIKA in Gusterath bei Trier. Sein jüngerer Bruder Paul Simon Rollmann (1879-1941) war der Inhaber der nur kurzzeitig tätigen Fox Automobilwerke AG in Köln-Dellbrück.
Ab 1933 war die jüdische Familie Rollmann von Repressalien und der Verfolgung durch die Nationalsozialisten betroffen. Die aus Deutschland vertriebene Familie verlor während der NS-Zeit ihren kompletten Besitz durch Enteignung. Hans Rollmann und seine Ehefrau Maria Mia (1889-1940, geborene Hertz) emigrierten zunächst in die Schweiz und später über Belgien nach Frankreich. Am 27. Mai 1940 wählte das Paar in der französischen Hafenstadt Calais den gemeinsamen Freitod.
Die drei Söhne Ernst Emil (1910-1988), Heinz (1911-1983) und Klaus Hans Rollmann (*1919-?) überlebten die NS-Zeit durch Flucht in die USA, wo die beiden älteren Brüder eine Schuhfabrik Wellco gründeten (vgl. ausführlicher unter den vorab verlinkten Objekteinträgen).

Stolpersteine
Vor Ort erinnern seit 2009 Stolpersteine an der Pferdmengesstraße 25 an Maria und Hans Rollmann sowie seit 2016 ein weiterer am Gymnasium Kreuzgasse in Neustadt-Nord an Hans Rollmann, der dort zur Schule ging (Ganz-Ohlig 2021 und museenkoeln.de).
Die in Versalien gehaltenen Inschriften der Stolpersteine lauten:

Hier wohnte / Hans Rollmann / Jg. 1877 / Flucht Frankreich
Flucht in den Tod / 25. 5. 1940 in / Calais
und
Hier wohnte / Marie Rollmann / geb. Hertz / Jg. 1889 / Flucht Frankreich
Flucht in den Tod / 25. 5. 1940 in / Calais

(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2021)

Internet
museenkoeln.de: Stolperstein Marie Rollmann, Pferdmengesstraße (abgerufen 08.09.2021)
museenkoeln.de: Stolperstein Hans Rollmann, Pferdmengesstraße (abgerufen 08.09.2021)
museenkoeln.de: Stolperstein Hans Rollmann, Gymnasium Kreuzgasse (abgerufen 08.09.2021)
www.stadt-koeln.de: Suche in der Denkmalliste (abgerufen 07.09.2021, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.01.2024)
www.stadt-koeln.de: Interaktive Denkmalkarte Köln (abgerufen 18.01.2024)
www.familienbuch-euregio.de: Familienbuch Euregio (nichtkommerzielle Genealogie-Website mit biographischen Angaben zur Mitgliedern der Familie Rollmann, abgerufen 07.09.2021)
de.wikipedia.org: Schuhfabrik Rollmann & Mayer (abgerufen 07.09.2021)
de.wikipedia.org: Hans Rollmann (abgerufen 08.09.2021)
de.wikipedia.org: Liste der Stolpersteine im Kölner Stadtteil Marienburg (abgerufen 08.09.2021)

Literatur

Ganz-Ohlig, Heinz (2021)
ROMIKA – „Eine jüdische Fabrik“. Die Schuhfabrik in Gusterath-Tal sowie Rollmann & Mayer in Köln. (Schriften des Emil-Frank-Instituts 16.) Trier (2. erweiterte und überarbeitete Auflage).
Kruse, Reinhold; Postert, André / DAV-Sektion Rheinland-Köln e.V. (Hrsg.) (2015)
"Wer Mitglied werden will, muß arischer Abstammung sein." Der Antisemitismus in der Sektion Rheinland-Köln des Alpenvereins. Köln.
von Greven's Kölner Adressbuch-Verlag (Hrsg.) (1906)
Adreßbuch von Köln und Umgebung 1906 insbesondere auch Mülheim am Rhein und Kalk. Köln. Online verfügbar: Greven's Adressbuch Köln 1906, abgerufen am 14.08.2019

Villa Rollmann in Marienburg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Pferdmengesstraße 25-27
Ort
50968 Köln - Marienburg
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1911 bis 1912

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Villa Rollmann in Marienburg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343024 (Abgerufen: 9. Oktober 2024)
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