Grabmäler
Viele der schlichten, aber ausdrucksstarken Grabsteine im Stil des Klassizismus wurden in der Gefängnismanufaktur des nahegelegenen Grafenschlosses hergestellt. Die Gefangenen schufen dort unter der fachlichen Kontrolle versierter Steinmetze und Bildhauer und den wachenden Augen des Sicherheitspersonals wahre Kunstwerke aus Lahnmarmor, dem wertvollen Rohstoff aus den umliegenden Steinbrüchen. Anhand eines aus dem Jahr 1826 stammenden Musterkataloges der Herzoglich-Nassauischen Marmorfabrik konnten Interessenten unter rund 80 Entwürfen auswählen. Besondere Raritäten sind darunter Grabsteine, in denen sich die klassizistischen Formen bereits mit neugotischen Motiven verbinden. Sie gehören zu den frühesten neugotischen Objekten in ganz Deutschland. Die Geschichte des Diezer Zuchthauses wird neben weiteren stadt- und regionalhistorischen Themen im benachbarten Museum im Grafenschloss anschaulich gemacht.
Arboretum
Die Bepflanzung der alten Gräber hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zu stattlichen Bäumen und Büschen verselbständigt. Gemeinsam bilden sie ein unbeabsichtigt angelegtes „Arboretum“ mit einer Vielzahl unterschiedlicher, zum Teil exotischer Arten. Neben klassischen Trauergehölzen, wie Eibe und Thuja, sorgen Blauglockenbaum, Trompetenbaum, Zeder, Maulbeere, Riesenmammutbaum und viele Weitere für besondere Stimmungen im Wechsel der Jahreszeiten. So bietet der Robert-Heck-Park heute eine reizvolle Verbindung von alter Bürgerkultur, Steinmetzkunst und Natur.
Lahn-Marmor-Route
Dieses Objekt ist Teil der Lahn-Marmor-Route von Wetzlar nach Balduinstein.
(Alfred Meurer und Georg C. Pick, Museums- und Geschichtsverein für Diez und Umgebung e.V., 2021)
Internet
- geschichtediez.de: Museums- und Geschichtsverein für Diez und Umgebung e.V. - Robert-Heck-Park - Ein Ruhepol und Gedächtnis der Stadtgeschichte (abgerufen am 27.05.2021)
- grafenschloss.museumdiez.de: Das Museum im Grafenschloss (abgerufen am 27.05.2021)