Die Totenkopfhütte ist bewirtschaftete Wanderhütte auf einem Bergsattel des Pfälzerwaldes bei Maikammer.
Lage Die Totenkopfhütte (Höhe 513,7 Meter über NN) liegt an der ehemaligen Römerstraße Speyer - Metz (Ritterstein Nr.246). Heute ist es die Landesstraße (L) 514, die von Maikammer über den Totenkopf in das Elmsteiner Tal führt. Der Sattel, auf dem die Hütte steht, wird im Süden von dem Rothsohlberg (Höhe 607 Meter über NN) und im Norden vom Oberscheid (Höhe 582 Meter über NN) umgeben. Im Umfeld der Hütte finden sich zahlreiche weitere kulturhistorisch bedeutsame Objekte, wie das Studerbild oder die Suppenschüssel.
Beschreibung der Hütte Die Totenkopfhütte ist ein massiv gebautes Haus unterschiedlicher Bauphasen. Auf der Südostseite, zur Landesstraße hin, befindet sich der Eingangsbereich. Auffallend sind die drei Giebel. Von links nach rechts, mit einem Walmdach bedeckt, ein zweigeschoßiger Trakt. Es folgt der Eingangsbereich mit einem stark überstehenden Satteldach und ganz rechts ein eingeschoßiger Anbau mit Satteldach. Die drei Baukörper sind auch im Innenbereich klar voneinander zu trennen. Links ein Speiseraum (älterer Teil), in der Mitte mit dem Eingang der Ausgabebereich mit Theke und dahinter die Küche. Auf der rechten Seite der „neue“ Speisesaal und die Toilettenanlage. Von außen sind die drei Gebäudeteil optisch mit einem Fensterband verbunden. Die aufrecht stehenden rechteckigen Fenster liegen allesamt auf einer Höhe. Vor der Totenkopfhütte liegt ein großzügiger Außenbereich mit Bänken und Tischen. Im rückwärtigen Teil nach Westen befindet sich der Spielplatz. Im Osten steht ein weiteres Gebäude, das früher Toilettenanlage aufwies und zur Zeit als Abstellraum benutzt wird.
Geschichte Im Jahre 1900 startete der Bau einer kleinen Holzhütte. Sie diente den damals noch zahlreichen Waldarbeitern als Unterstand. Bereits im Folgejahr 1901 wurde mit dem Bau eines kleinen Steinhauses begonnen. Die Hütte stand zunächst auf der Gemarkung zweier Gemeinden, nämlich Maikammer als auch Diedesfeld. Entsprechend dem Gemarkungsanteil wurde die Aufteilung der Kosten für den Hüttenbau vorgenommen: die Ortsgemeinde Maikammer hatte 3/5 und die Ortsgemeinde Diedesfeld 2/5 der Baukosten zu übernehmen. Die Bewirtschaftung wurde ab diesem Zeitpunkt abwechselnd von den Waldhütern der beiden Gemeinden in einem Turnus von sieben Jahren übernommen. Das Steinhaus wurde im Jahr 1919 bereits zum zweiten Mal erweitert. Das Datum der ersten Erweiterung ist unbekannt. Zum Jahreswechsel 1960/1961 kam es zu einer Brandschatzung durch die „Kimmel-Bande“, bei der erhebliche Schäden entstanden. Im Jahre 1966 konnten nach langen Verhandlungen die Ortsgemeinde Maikammer von der Ortsgemeinde Diedesfeld deren Anteil des Bewirtschaftungsrechtes erwerben. Der zu zahlende Kaufpreis betrug 25.000 DM.
Im gleichen Jahr wurde zwischen der Gemeinde Maikammer dem Pfälzerwald-Verein OG Maikammer-Alsterweiler e. V. (PWV) ein Pachtvertrag abgeschlossen. Die Laufzeit dieses Vertrages, der später von einem Erbbaurechtsvertrag abgelöst wurde, betrug 50 Jahre. Zu diesem Zeitpunkt war die Hütte bereits mehr als 60 Jahre alt. Es mangelte an einer Wasserversorgung, Stromversorgung. Eine Heizung war bis dahin nicht vorhanden. Es folgten zahlreiche Baumaßnahmen, um die Hütte auf einen zeitgemäßen Stand zu versetzen. Im April 1967 wurde eine erste Baugenehmigung erteilt. Es entstanden ein Kinderspielplatz und eine Toilettenanlage.
Umfangreiche Umbau- und Ausbaumaßnahmen wurden vorgenommen. Diese erste Etappe dauerte bis zum 1. Dezember 1969. Bereits ein Jahr später (1970) folgte der Anbau des sogenannten „großen Raumes“. Damit konnte das Platzangebot erheblich erweitert werden. Im Jahre 1971 wurden die Sitzgelegenheiten im Außenbereich errichtet (2002 wiederum erneuert). Im Jahre 1972 wurde ein Windfang im Eingangsbereich hinzugefügt. Im Jahre 1993 wurde ein weiterer Erweiterungsbau beschlossen. Eine neue Küche, eine WC-Anlage, Garage und Keller wurden in die Erweiterung einbezogen. Diese Maßnahme wurde 1996 abgeschlossen. Es folgten weitere Bau- und Erhaltungsmaßnahmen zu Beginn des 21. Jahrhunderts.
Besondere Anstrengungen bedurfte es, um die Hütte mit Wasser zu versorgen. Bei Aufnahme der Hüttendiensttätigkeit musste jeder Tropfen Wasser mit Kanistern auf den Totenkopf gefahren werden. Im Umgang mit dem kühlen Nass war also Zurückhaltung geboten. Nachdem im Jahre 1970 die Quellfassung des Johannes=Brunnen erneuert wurde, erhielt der Pfälzerwald-Verein Maikammer im März 1971 die Genehmigung zur Entnahme des Wassers aus diesem Brunnen. Verbunden war damit auch die Genehmigung zur Verlegung einer Wasserleitung vom dem auch Stachelsbrunnen genannten Wasserspender zur Hütte. Bereits im Juni 1971 war die Leitung über 1300 Meter und mit einem Gefälle von nur sieben Metern gelegt. Am 16. Juni 1971 um 16.12 Uhr floss das erste Wasser in der Hütte. Beim Licht von Gaslampen trafen sich die Wanderer zu vielen geselligen Stunden in der Hütte. Im Jahre 1973 erfolgte die Umstellung von Flaschengas auf Flüssiggas. Bis zu diesem Zeitpunkt erfolgte die Beheizung der Hütte mit Öl. Im Jahre 1979 wurde über die benachbarte Hellerhütte ein Anschluss an das Stromnetz ausgeführt. Am 31. Oktober 1979 um 10.45 Uhr brannte die erste elektrische Lampe auf der Totenkopfhütte.
Über den Jahreswechsel 2013/2014 wurde die Küche und die Schankanlage modernisiert, um den gesetzlichen Anforderungen Genüge zu tun und den Ablauf bei Küche, Ausschank und Kasse zu optimieren. In diesem Zusammenhang wurde auch die gesamte elektrische Installation überarbeitet. Am 27. Januar 2017 wurde erneut in die Hütte eingebrochen. Es entstand großer Sachschaden. Im August 2017 wurde daraufhin eine Alarmanlage mit Vernebelung und Alarmierung über Telefon eingerichtet.
Im Jahre 2019 war festzustellen, dass der Johannesbrunnen kaum noch Wasser lieferte. Dieses war zudem mit Keimen belastet. In Jahr 2020 erfolgte dann der Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung. Eine Internetleitung wurde ebenfalls verlegt (alle Angaben Pfälzerwald-Verein 2004 und 2021).
Erreichbarkeit Die Totenkopfhütte ist über zahlreiche Wanderwege gut beschildert zu erreichen (Wegweiserstein Totenkopf). Vom Parkplatz am Totenkopf sind es nur wenige Meter zur Hütte.
Dreyer, Matthias C.S. / Historischer Verein der Pfalz (Hrsg.) (2017)
Franz Gabriel Allmaras und die Kalmitstraße. Eine pfälzische und technische Erfolgsgeschichte. (Mitteilungen des historischen Vereins der Pfalz, Band 115.) S. 335-355. o. O.
Häberle, Daniel (1932)
Die neue Kalmitstraße: In ihrer geologischen und verkehrsgeographischen Bedeutung. In: Der Trifels. Ausgabe: 4, (Heimatbeilage der Pfälzischen Rundschau, Ludwigshafen am Rhein.) S. 1. Ludwigshafen am Rhein.
Pfälzerwaldverwein Maikammer (Hrsg.) (2004)
100 Jahre Pfälzerwald-Verein. Ortsgruppe Maikammer-Alsterweiler: 1904-2004. S. 34 ff., Maikammer.
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