Johannes=Brunnen ist eine Brunnenanlage in der Nähe des Totenkopfes im Pfälzerwald auf der Gemarkung der Gemeinde Maikammer.
Der Brunnen ist nach dem Maikammerer Bürger Johann Stachel benannt. Er stiftete den Brunnen. Der Pfälzerwald-Verein hat die Quelle gefasst und den Stein mit der Gedenkinschrift beigetragen. Die Vermutung, „der alte Brunnentrog sei zur Totenkopfhütte gebracht und dort verwendet worden“, ist zwischenzeitlich widerlegt. Rechts neben dem Eingangsbereich zur Totenkopfhütte stehen die Überreste des „Herrgottsbrunnen“.
Der Johannes=Brunnen soll für Menschen und Vieh Wasser gespendet haben, die im Wald ihrer Arbeit nachgingen. Der Weg am Johannes=Brunnen führt vom Totenkopf zum Forsthaus Heldenstein und wurde von Holzfuhrwerken genutzt. Der Brunnen steht in einer kleinen Anlage mit einem Wegkreuz, zwei Bänken und (seit 2020) einem Tisch.
Die Inschrift lautet: Johannes=Brunnen / Errichtet 1911 von / Johann Stachel II / Maikaṁer. Neben der Inschrift ist ein Palmzweig eingemeißelt. Der Palmzweig (auch: Palmwedel) gilt als Symbol des ewigen Lebens. In der Regel findet er sich auf Todesanzeigen oder Grabsteinen. Im Volksmund wird der Brunnen „Stachelsbrunnen“ genannt.
Das Wasser der Quelle, die den Brunnen speist, wurde einst zur Totenkopfhütte geleitet. Es diente der Trinkwasserversorgung der Hütte. Seit die Totenkopfhütte aber an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen ist (offiziell am 09.04.2021), wird das Wasser des Johannes=Brunnen (Stachelbrunnens) nicht mehr benötigt. Damit die alte Leitung nicht versandet, läuft zukünftig das Wasser vom Stachelsbrunnen in den Trog des Herrgottsbrunnen (an der Totenkopfhütte). Die Wassermenge soll so bemessen sein, daß der Stachelsbrunnen selbst auch wieder Wasser führen kann.
Renovierung Auf Initiative der Nachfahren des Brunnenstifters wurden im Jahre 2020 der Gedenkstein erneuert und zwei neue Bänke mit einem Tisch aufgestellt. Im Rahmen einer kleinen Einweihungsfeier am 4. Oktober 2020 bedankte sich Ortsbürgermeister Karl Schäfer für das Engagement der Familie Stachel.
Familie Johann Stachel (21.09.1840-06.03.1915) war Küfer und Gutsbesitzer. Er war verheiratet mit Elisabetha Stachel (30.09.1849-01.07.1933). Die Familie besaß drei Häuser in Maikammer, Hartmannstraße 32, Bahnhofstraße 40 und Friedhofstraße 15. Dieses Anwesen hat Johann Stachel im Jahre 1891 umgebaut. Aus der Ehe gingen 5 Kinder hervor. Ein Sohn war Winzer, zwei weitere Söhne gaben in den Standesamtsurkunden ihren Beruf als Gutsbesitzer an. Die Familie Stachel stellte in Maikammer mehrfach Bürgermeister und Gerichtsschöffen (Leonhardt 1928). Die Angabe auf dem Brunnen „Johann II“ dient der Unterscheidung zu Johann Stachel, Johann Adam Stachel I (01.08.1812-28.12.1880), den Vater des Stifters des Brunnens.
Die Bahnhofstraße 40 beherbergt noch heute ein Weingut der Familie Stachel, direkte Nachfahren des Brunnenstifters.
(Matthias C.S. Dreyer Club Sellemols (Historienfreunde Maikammer-Alsterweiler), 2019 und 2020, mit Hinweisen von Robert Straßner und Alois Dehm 2021)
Internet weingut-stachel.de Weingut in der Bahnhofstraße 40 in Maikammer, Nachfahren des Stifters des Johann=Brunnens (abgerufen 07.03.2020)
Literatur
Jeblik, Wolfgang; Mildner, Wolfgang (o.J.)
Brunnenwandern in der Verbandsgemeinde Lambrecht und Umgebung. S. 133. Lambrecht (Pfalz).
Leonhardt, Johannes (1928)
Geschichte von Maikammer=Alsterweiler. Maikammer.
Schäfer, Günter (2010)
Ortsfamilienbuch St. Martin 1530, 1671-1925. Damit niemand vergessen wird! (Band 600 der Reihe A der Deutschen Ortssippenbücher der Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte.) S. 569. Neustadt-Diedesfeld.
Schäfer, Günter; Stöckl, Martina (2015)
Ortsfamilienbuch Maikammer-Alsterweiler. Band 1 und Band 2 (OFB 2015). Neustadt an der Weinstraße.
Stöckl, Martina; Schäfer, Günter (2019)
Ortsfamilienbuch Kirrweiler (Manuskript zum OFB 2019). o. O.
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