Im südlichen Teil des Pfälzerwaldes liegt die Stadt Annweiler am Trifels. Die Gründungsgeschichte der Stadt ist mit der Burg Trifels, an deren Fuße Annweiler liegt, eng verknüpft. Der heute noch bestehende, regelmäßig strukturierte Grundriss der Altstadt geht auf die staufische Zeit des Trifels im 13. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1219 wurde Annweiler vom Stauferkönig Friedrich II. zur Stadt erhoben. Eine Stadtbefestigung wurde errichtet, von der sich bis heute Überreste erhalten haben.
Stadtgebiet Die Ausdehnung der Reichsstadt Annweiler entspricht in etwa dem der heutigen Denkmalzone Altstadt Annweiler. Begrenzt war die Reichsstadt Annweiler durch die mittelalterliche Stadtmauer. Anhand deren Verlauf kann das alte Stadtgebiet zur Stauferzeit nachvollzogen werden. Dieses umfasst die erhaltene Bebauung an den Straßen Haupt- und Altenstraße, Gerber- und Wassergasse, Flitschberg sowie einiger Nebenstraßen.
Geschichte In den Jahren 1116/1118 wurde Annweiler erstmals urkundlich erwähnt. Am 14. September 1219 wurde das damalige Dorf Annweiler von König Friedrich II. (1194-1250, regierte ab 1196) zu einer Freien Reichsstadt erhoben. Die Bürger wählten sich ihren Rat und Bürgermeister und waren nur dem Kaiser Untertan. Als Reichsstadt war Annweiler außerdem berechtigt, eine Stadtmauer errichten zu dürfen. Die Bürger erhielten Zollfreiheit im gesamten Reich und das Recht eine eigene Münze zu schlagen („Officium Trifels“). Diese Münzen gehören heute zu den ältesten städtischen Münzen des Mittelalters. Der Ertrag aus dem Münzrecht sollte für Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen auf dem Trifels verwendet werden.
Bischof Otto von Freising (1112-1158, Bischof von Freising ab 1138) bezeichnete die Region um Annweiler als „maxima vis regni“, als die größte Kraft des Stauferreiches. Eine unbestritten wichtige Position innerhalb dieser Region nahmen die Reichsstadt Annweiler und die Reichsfeste Trifels ein. Nicht zuletzt diente die Trifels als Verwaltungszentrum, von dem aus Entscheidungen für eine ganze Region getroffen wurden. Auf diese Weise wurde Annweiler zu einer zentralen Stadt im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation des 12. und 13. Jahrhunderts.
In der Stauferzeit blühte die Stadt auf und erstarkte auf dem wirtschaftlichen sowie auf dem geistlichen Gebiet. Die Pfarrkirche Annweiler trug ein aus Italien stammendes Fortunata-Patrozinium (Schutzpatronat). Friedrich II. und seiner Familie diente die Pfarrkirche als Gedächtniskirche. Zudem ist eine Inkorporation zwischen der Stadtkirche Annweiler zum Kloster Eußerthal nachzuweisen.
Achtzig Jahre nach dem Ende der Stauferherrschaft, im Jahre 1330, wurde Annweiler jedoch verpfändet und verlor damit die Stellung einer Freien Reichsstadt. Die Gestalt der Stadt lässt sich an einem Stadtmodell im Museum unterm Trifels in Annweiler nachvollziehen.
(Rolf Übel, Verbandsgemeinde Annweiler / Maria Gutzeit, Universität Koblenz-Landau, 2020)
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