Friso-Brunnen in Diez

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Diez
Kreis(e): Rhein-Lahn-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 22′ 19,88″ N: 8° 00′ 26,23″ O 50,37219°N: 8,00729°O
Koordinate UTM 32.429.406,53 m: 5.580.484,69 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.429.453,20 m: 5.582.277,37 m
  • Friso-Brunnen in Diez (2020)

    Friso-Brunnen in Diez (2020)

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    Friso-Brunnen in Diez (2011)

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  • Haube des Friso-Brunnen in Diez.(2020)

    Haube des Friso-Brunnen in Diez.(2020)

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    Friso-Brunnen in Diez (2020)

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  • Becken des Friso-Brunnen in Diez (2020)

    Becken des Friso-Brunnen in Diez (2020)

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  • Becken aus Lahnmarmor des Friso-Brunnen in Diez (2020)

    Becken aus Lahnmarmor des Friso-Brunnen in Diez (2020)

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Ein Denkmal von besonderer historischer Bedeutung ist der Friso-Brunnen in Diez. Er wurde 1713/1714 zum Gedenken an den 1711 in der Schelde ertrunkenen Johann Wilhelm Friso (1687-1711), den Prinzen von Oranien und Fürsten von Nassau Diez errichtet.

Der Brunnen erfüllte eine Doppelfunktion. Er diente der Versorgung des höher gelegenen Stadtteils mit Wasser und der Erinnerung an den tragisch umgekommenen Prinzen Johann Wilhelm Friso, der von dem kinderlosen König Wilhelm III. von Oranien (1650-1702) als Alleinerbe für seine deutschen, niederländischen und französischen Besitzungen eingesetzt worden war. Der Gedenkbrunnen wurde sehr wahrscheinlich von Frisos Mutter Henriette Amalie von Anhalt-Dessau (1666-1726) gestiftet, die ihren Wittwensitz in Diez hatte. Friso wurde zum Stammvater des heutigen Königshauses der Niederlande. Viele niederländische Besucher kommen alljährlich in die nassauischen Lande, um die die Wurzeln ihres beliebten Königshauses aufzusuchen.

Brunnenbeschreibung
Beim ersten Betrachten fällt auf, das der Brunnen aus zwei verschiedenen Steinsorten zusammengesetzt ist. Das Becken besteht aus Lahnmarmor und der Brunnenstock aus Sandstein. Der ursprünglich schwarze Lahnmarmor, der unter den Witterungseinflüssen grau geworden ist, könnte aus Diez stammen, wo es nachweislich ein Vorkommen dieses schwarzen Steines gab. Der Sandstein dürfte nach Einschätzung von Geologen aus der Marburger Gegend stammen.
Dass die Materialauswahl eine symbolische Bedeutung haben sollte, kann angenommen werden. Der schwarze und der rote Stein sollten vielleicht Tod und Leben symbolisieren. Das Brunnenbecken hat schlichte Formen: Die Bodenplatte und der obere Rand haben ein einfaches Profil. Auch der Sockel des Brunnenstocks ist ebenfalls aus Lahnmamor, einfach profiliert. Der Sandsteinstock ist dagegen aufwändiger gestaltet. Vor allem die Haube, auf der ein Löwe das Friso-Wappen hält. Seitlich ist der Brunnenstock mit grotesken Masken verziert. Der Wappenschild zeigt alle Wappen der Besitzungen Frisos in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland. Das mittlere Wappen auf der rechten Seite mit den zwei schreitenden Löwen ist das der Grafschaft Diez. Das Auslaufrohr ist kunstvoll als vergoldete Schlange gestaltet.

Der Sandsteinlöwe, der das Wappen hält, richtet seinen Blick nach Norden, dorthin, wo die Niederlande liegen und wo Friso starb.

Wer die Steinmetz- und Bildhauerarbeiten schuf ist nicht bekannt. 2008 wurde der Brunnen restauriert und war rechtzeitig zum Friso-Gedenkjahr 2011 fertig.

Lahn-Marmor-Route
Dieses Objekt ist Teil der Lahn-Marmor-Route von Wetzlar nach Balduinstein.

(Willi Wabel, 2020)

Literatur

Sebald, Eduard / Jürgensmeier, Friedhelm (Hrsg.) (2012)
Ein Brunnen als Memoria. Der Friso-Brunnen in Diez. In: Nassau-Diez und die Niederlande, Wiesbaden.

Friso-Brunnen in Diez

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Schlossberg
Ort
65582 Diez
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1713 bis 1714

Empfohlene Zitierweise

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Willi Wabel: „Friso-Brunnen in Diez”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-319971 (Abgerufen: 27. Juli 2024)
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