Grabstätte der Familie Deichmann mit Inschrift für Freya Gräfin von Moltke auf dem Melatenfriedhof

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 22,45″ N: 6° 55′ 10,95″ O 50,93957°N: 6,91971°O
Koordinate UTM 32.353.843,87 m: 5.645.165,34 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.564.688,21 m: 5.645.326,74 m
  • Grabstätte der Familie Deichmann auf der so genannten "Millionenallee" auf dem Melatenfriedhof in Köln-Lindenthal mit Blick nach Osten (2020).

    Grabstätte der Familie Deichmann auf der so genannten "Millionenallee" auf dem Melatenfriedhof in Köln-Lindenthal mit Blick nach Osten (2020).

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  • Historische Fotografie von Wilhelm Ludwig Deichmann (1798-1876), der als Bankier die Kölner Bankhäuser "A. Schaaffhausen'scher Bankverein" und "Deichmann & Co." führte (Aufnahme um ca. 1860).

    Historische Fotografie von Wilhelm Ludwig Deichmann (1798-1876), der als Bankier die Kölner Bankhäuser "A. Schaaffhausen'scher Bankverein" und "Deichmann & Co." führte (Aufnahme um ca. 1860).

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  • Der Eingang in die Gruft der Grabstätte der Familie Deichmann auf dem Melatenfriedhof in Köln-Lindenthal (2020)

    Der Eingang in die Gruft der Grabstätte der Familie Deichmann auf dem Melatenfriedhof in Köln-Lindenthal (2020)

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  • Blick nach Osten auf der so genannten "Millionenallee" auf dem Kölner Melatenfriedhof. Rechts im Bild die Grabstätte der Familie Deichmann (2020).

    Blick nach Osten auf der so genannten "Millionenallee" auf dem Kölner Melatenfriedhof. Rechts im Bild die Grabstätte der Familie Deichmann (2020).

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  • lnschrift zu Ehren von Freya Gräfin von Moltke an der Grabstätte der Familie Deichmann auf dem Melatenfriedhof in Köln-Lindenthal (2020).

    lnschrift zu Ehren von Freya Gräfin von Moltke an der Grabstätte der Familie Deichmann auf dem Melatenfriedhof in Köln-Lindenthal (2020).

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  • Historische Aufnahme von der Hochzeit von Freya Deichmann mit Helmuth James Graf von Moltke in Köln am 18. Oktober 1931.

    Historische Aufnahme von der Hochzeit von Freya Deichmann mit Helmuth James Graf von Moltke in Köln am 18. Oktober 1931.

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  • Die deutsche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, Schriftstellerin und Juristin Freya Gräfin von Moltke (1911-2010) im Jahr 2009.

    Die deutsche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, Schriftstellerin und Juristin Freya Gräfin von Moltke (1911-2010) im Jahr 2009.

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  • Grabinschrift von Carl Theodor Deichmann am Familiengrab der Deichmanns auf dem Melatenfriedhof in Köln-Lindenthal (2020).

    Grabinschrift von Carl Theodor Deichmann am Familiengrab der Deichmanns auf dem Melatenfriedhof in Köln-Lindenthal (2020).

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Die Grabstätte der weit verzweigten Kölner Bankiersfamilie Deichmann befindet sich auf dem Melatenfriedhof in Köln-Lindenthal.

Die Geschichte der Familie Deichmann in Köln beginnt mit Wilhelm Ludwig. Er wurde am 3. August 1798 als Sohn des Bürgermeisters und Amtsrichters Konrad Deichmann (1769-1838) im hessischen Rodenberg am Deister geboren. Im Jahr 1818 kam er nach einer kaufmännischen Lehre in Bremen nach Köln und begann bei dem Handels- und Bankhaus A. Schaafhausen zu arbeiten. Deichmann heiratete am 26. Mai 1830 Elisabeth Jacobine Eleonore „Lilla“ Schaafhausen (1811-1888). Das damals Besondere daran: Er war Lutheraner, seine Frau Katholikin (www.rheinische-geschichte.lvr.de). Der vielversprechende Jungunternehmer heiratete somit über die Konfessionsgrenzen hinweg in die wirtschaftliche Führungsschicht ein – für jene Zeit ein typisches und gezieltes Vorgehen von Unternehmern und Wirtschaftsbürgern (Köhler / Ziegler, 2000).

Nachdem Wilhelm Ludwig Deichmann bis 1857 bei A. Schaaffhausen tätig gewesen war, er­öff­ne­te er 1858 gemeinsam mit seinem Neffen Adolph vom Rath (1832-1907) das Bank­haus „Deichmann & Comp.“ in der Kölner Trankgasse. Über Adolph vom Rath war Deichmann & Co. im Jahr 1870 an der Gründung der Deutschen Bank beteiligt, Teile des Gründungskonzepts sind im damaligen „Palais Deichmann“ verfasst worden. Im Jahr 1836 erwarb er als Sommerdomizil das Schloss Mehlemer Aue - Später Schloss Deichmannsaue - in Bonn-Rüngsdorf. Außergewöhnlich waren darüber hinaus Wilhelm Ludwig Deichmanns Freundschaft zu und das persönliches Vertrauen in Alfred Krupp sowie sein finanzielles Investment in das Unternehmen (www.rheinische-geschichte.lvr.de, abgerufen).

Wilhelm Ludwig Deichmann verstarb am 23. November 1876 und fand seine letzte Ruhestätte auf der so genannten „Millionenallee“ auf dem Lindenthaler Melatenfriedhof (vgl. Friedhofsplan unter www.stadt-koeln.de). Zahlreiche weitere Familienmitglieder liegen hier begraben.
Die Grabstätte besteht aus einem zentralen Obelisken aus grauem Stein, der gleichzeitig als Eingang in die daruntergelegene Gruft dient. Darum ist eine Grünanlage angelegt, die von einer niedrigen Mauer aus demselben Material wie dem des Obelisken umfasst wird und auf der in goldenen Lettern die Namen und Lebensdaten der Dahingeschiedenen eingraviert sind.

Das Grab weist neben seiner imposanten Größe eine weitere Besonderheit auf: Der Enkelin von Wilhelm Ludwig Deichmann und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, Freya Gräfin von Moltke, geborene Deichmann (1911-2010), wurde an der Mauer ebenfalls eine Inschrift gewidmet. Sie verstarb im Jahr 2010 in ihrer Wahlheimat Norwich im US-Bundesstaat Vermont und fand dort ihre letzte Ruhestätte. Nichtsdestotrotz ist sie auf diese Weise mit ihrer Familie in Köln vereinigt.

(Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2020)

Internet
rheinische-geschichte.lvr.de: Wilhelm Ludwig Deichmann (abgerufen 13.07.2020)
de.wikipedia.org: Wilhelm Ludwig Deichmann (abgerufen 13.07.2020)
www.deutsche-biographie.de: Wilhelm Ludwig Deichmann (abgerufen 13.07.2020)
de.wikipedia.org: Deichmannhaus Köln (abgerufen 13.07.2020)
www.fvms.de: Freya von Moltke (abgerufen 13.07.2020)
www.stadt-koeln.de: Friedhof Melaten (abgerufen 13.07.2020)
www.stadt-koeln.de: Friedhofsplan (PDF-Datei, 313 kB, abgerufen 13.07.2020)

Literatur

Abt, Josef; Beines, Johannes Ralf; Körber-Leupold, Celia (Fotos) (1997)
Melaten. Kölner Gräber und Geschichte. Köln.
Köhler, Ingo / Ziegler, Dieter (Hrsg.) (2000)
Wirtschaftsbürger und Unternehmer. Zum Heiratsverhalten deutscher Privatbankiers im Übergang zum 20. Jahrhundert. In: Großbürger und Unternehmer. Die deutsche Wirtschaftselite im 20. Jahrhundert, (Studien zur Zivilgesellschaft, 17.) S. 116–143. Göttingen.
Priebe, Ilona (2009)
Friedhof Melaten. Vom Leprosenhaus zur Millionenallee. (Entdecker-Touren.) Köln.
Treue, Wilhelm / Coing, Helmut; Walter, Wilhelm (Hrsg.) (1980)
Das Privatbankwesen im 19. Jahrhundert. In: Wissenschaft und Kodifikation des Privatrechts im 19. Jahrhundert, Band 5, Geld und Banken, (Studien zur Rechtswissenschaft des 19. Jahrhunderts.) S. 94-127. Frankfurt/M..

Grabstätte der Familie Deichmann mit Inschrift für Freya Gräfin von Moltke auf dem Melatenfriedhof

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Aachener Straße
Ort
50931 Köln - Lindenthal
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1876

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„Grabstätte der Familie Deichmann mit Inschrift für Freya Gräfin von Moltke auf dem Melatenfriedhof”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-312687 (Abgerufen: 10. Oktober 2024)
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