Schon kurz nach der Fertigstellung des Stadtwaldes zum Ende des 19. Jahrhunderts entstand der Wunsch, von der dicht bebauten Innenstadt Kölns einen schönen Verbindungsweg dorthin zu schaffen. Erst nach dem Ersten Weltkrieg griff der damalige Oberbürgermeister Konrad Adenauer diese Idee wieder auf, indem er in Köln etwas Ähnliches wie die Königsallee in Düsseldorf schaffen wollte.
Die Kanalanlage wurde 1925 in relativ kurzer Zeit nach den Vorstellungen und auch Detailplanungen von Fritz Schumacher (eigentlich Friedrich Wilhelm Schumacher, 1869-1947) ausgeführt. Er knüpfte diese Grünverbindung an den Höhepunkt des Inneren Grüngürtels, den Aachener Weiher, an.
In seinem Vortrag vor den Stadtverordneten beschrieb Fritz Schumacher seine Planung wie folgt (zitiert nach www.koelner-gruen.de): „Nach Westen endlich erweitert sich der Eindruck des Wasserbeckens durch eine lange, von breiten Grünstreifen umsäumte Kanalanlage. Auf der anderen Seite (wird dieser Kanal) durch eine Kirche (abgeschlossen). Die ganze, fast 600 m lange Anlage hat ungefähr die gleichen Breitenabmessungen (100 m) wie die Königsallee in Düsseldorf. Am Endpunkt, wo die Kirche liegt, weitet sich der Grünstreifen kreuzförmig aus; der südliche Arm gibt den Zusammenhang mit einem weiteren in Grün eingebetteten Wasserstreifen, der durch die Rautenstrauchstraße hindurch in den Stadtwald führt, und so dieses große Parkgebiet in das neue Grünnetz einbindet. Der nördliche Arm steht in Verbindung mit dem künftigen Park, den der jetzige Melatenfriedhof einst ergeben wird.“
Am Karl-Schwering-Platz ist der kanalartige Wasserlauf unterbrochen. Ein Senkgarten, Blumenrabatten, ein Spielplatz, ein Baumrondell und eine rasterartig gestellte Baumgruppe verleihen diesem Abschnitt der Kanalverschwenkung dekorative Elemente. Einen besonderen Akzent erhält die Anlage hier zudem durch die Plastiken „Kentauer und Najade“ aus Muschelkalk, umgesetzt von Eduard Schmitz (1867-1953) im Jahr 1930. Die Entwürfe stammen von dem drei Jahre zuvor verstorbenen Bildhauer Georg Grasegger (1873-1927).
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Übernahme aus externer Fachdatenbank, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1920 bis 1925
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